Monza (Italien)
Paukenschlag im Qualifying zum Grand Prix von Italien 2013: Nico Hülkenberg, davor nie besser als Achter im Rennen und Neunter der Startaufstellung, wird im Sauber sensationell Dritter. Weniger überraschend die Pole von Spa-Sieger Sebastian Vettel - auch wenn Monza nicht unbedingt als Red-Bull-Paradestrecke gilt.
Vettel gewinnt den Start vor dem "falschen" Ferrari, Felipe Massa, seinem Teamkollegen Mark Webber und Scuderia-Star Fernando Alonso. Hülkenberg fällt vom dritten auf den fünften Platz zurück. Und wie so oft wird die Rettifilo-Schikane viel zu eng für das 22 Mann starke Feld.
Kimi Räikkönen (Lotus) schiebt den McLaren von Sergio Perez an, ...
... der daraufhin den Notausgang nehmen muss. Aber beide können weiterfahren, Räikkönen erst nach Reparaturstopp.
Weniger Glück hat Paul di Resta, der ausgerechnet seinen Force-India-Teamkollegen Adrian Sutil anrempelt.
Für Sutil ist das Rennen erst viel später mit Bremsproblemen vorbei, di Resta muss gleich aufgeben. "Mein Fehler", grummelt der Brite. "Ich habe mich beim Bremsen verschätzt."
Sehr zur Freude der Tifosi startet Alonso seine Aufholjagd. Beim Überholmanöver gegen Webber in der dritten Runde kommt es zu einer (letztendlich harmlosen) Berührung.
Manöver unter Teamkollegen: Massa winkt Alonso vorbei. Der soll sich fortan auf Vettel-Jagd begeben.
Etwas weiter hinten bahnt sich bei Lewis Hamilton Unheil an: "Schleichender Plattfuß. Komm zur Box", hört er am Funk. Der Mercedes-Pilot wechselt auf weiche Reifen und steht auf verlorenem Posten. Jean-Eric Vergne (Toro Rosso) scheidet ganz aus.
Das mit Alonsos Aufholjagd klappt nicht wie erhofft: Vettel setzt sich sukzessive ab, hat nach 16 Runden schon 6,4 Sekunden Vorsprung.
Sieger der ersten Boxenstopp-Serie: Räikkönen geht nach seiner Startkarambolage mit frischen Reifen ein Höllentempo und liegt plötzlich - noch vor Hülkenberg - direkt hinter Webber, als die Führenden auch an die Box müssen.
Den stark auffahrenden Hamilton muss irgendwann selbst Nico Rosberg vorbeilassen. "Lewis ist schneller als die Autos vor ihm. Lass dich von ihm ziehen", so die Ansage seines Mercedes-Renningenieurs Tony Ross.
Wenig später schnappt sich Hamilton auch Hülkenberg.
Während Vettel mit inzwischen mehr als zehn Sekunden Vorsprung einsam seine Kreise zieht, schließt Webber wieder zu Alonso auf. Aber bei Red Bull bahnt sich technisches Unheil an: Beide Fahrer werden ermahnt, früh zu schalten!
Die Pechvögel Räikkönen und Hamilton schlagen phasenweise das schnellste Tempo im Feld an und arbeiten sich gemeinsam nach vorne. Bis Hamilton am Lotus vorbeigeht...
... und sich dann auch noch Perez zurechtlegt. Schlussendlich wird er Neunter; Räikkönen schrammt um 0,4 Sekunden an einem WM-Punkt vorbei. Hamiltons Teamkollege, Rosberg, wird 0,6 Sekunden hinter Hülkenberg, der sein bestes Saisonergebnis einfährt, Sechster.
Aber den Sieg holt sich Vettel, am Ende 5,5 Sekunden vor Alonso und Webber - beide "Bullen" trotzen also den Schaltproblemen und schaffen es ins Ziel. In der Fahrer-WM führt Vettel nun schon 53 Punkte vor Alonso.
Immer wieder das emotionalste Podium des Jahres: Nirgendwo sonst sind die Fans so nahe dran wie im Autodromo Nazionale di Monza. Und am lautesten sind sie, wenn ein Ferrari-Pilot bei der Siegerehrung dabei ist...
Monza (Italien)