1989 verunglückt Gerhard Berger in Imola schwer und sein Fahrzeug fängt Feuer, die Formel 1 führt daraufhin entscheidende Regeländerungen ein
Imola, 23. April 1989: Ferrari-Fahrer Gerhard Berger hat in der Tamburello-Kurve einen schweren Unfall, sein Fahrzeug fängt sofort Feuer!
Glück im Unglück: Berger übersteht den Crash leicht verletzt. Am schmerzhaftesten für ihn sind die Verbrennungen an seinen Händen, die ihn für Monate beschäftigen.
Die Unfallursache ist indes schnell gefunden: Ferrari stellt fest, dass der Frontflügel nicht stabil genug war. Der Flügel war gebrochen und unter das Auto gerutscht, sodass Berger bei der Anfahrt auf die Tamburello-Kurve mit 280 km/h nicht mehr reagieren konnte. Ferrari verstärkt daher seine Konstruktion.
Viel entscheidender für die Formel 1 aber ist damals die Frage: Wie lassen sich Feuerunfälle dieser Art vermeiden? Man befasst sich deshalb intensiv mit dem Benzintank ...
... der zum Ende der 1980er-Jahre teilweise noch seitlich des Fahrers in den Cockpitbereich der Fahrzeuge integriert ist. Das zeigt diese Zeichnung des Ferrari 640 von Berger aus der Saison 1989.
Die Fahrer dieser Ära sitzen also in einer "tickenden Zeitbombe", was die Funktionäre nach Imola erkennen und darauf reagieren: Es werden neue Regeln zur Bauweise des Benzintanks, dessen Materialien und der Integration ins Chassis erlassen.
Es kommt trotzdem immer wieder zu Feuerunfällen, wenn auch aus anderen Gründen. Hier zu sehen ist das Boxenfeuer bei Benetton-Fahrer Jos Verstappen 1994 in Hockenheim. Viel bekannter aber ist ...
... dieses Bild eines Benetton-Mechanikers, der von Flammen umhüllt dem Inferno entkommen will. Auch hier werden die Beteiligten nur leicht verletzt. Schuld an dem Zwischenfall ist übrigens beim Tankvorgang auslaufendes Benzin, das sich auf der Motorhaube entzündet.
Doch es gibt auch noch andere Ursachen für Feuerunfälle nach Imola 1989, wie zum Beispiel Motorschäden oder andere Defekte. Hier geht der Ligier von Pedro Diniz in Flammen auf, 1996 in Buenos Aires.
Die Bilder sind spektakulär, aber auch in diesem Fall ist der Benzintank unschuldig: Ein Sicherheitsventil im Benzinsystem steht offen, Sprit tritt aus und fängt Feuer. Und Diniz selbst kann dem Cockpit rechtzeitig und unverletzt entsteigen.
1989 verunglückt Gerhard Berger in Imola schwer und sein Fahrzeug fängt Feuer, die Formel 1 führt daraufhin entscheidende Regeländerungen ein