Nach den Tests: Die Redaktion vergibt ein bis fünf Sterne für die Topfavoriten auf den Formel-1-WM-Titel 2017
#10: McLaren-Honda (*). Zu unzuverlässig, zu langsam: Der MCL32 war der große Verlierer der beiden Testwochen. Das orangefarbene Auto hat sicher größeres Potenzial als der Sauber - aber ob es das schon beim Saisonauftakt entfalten kann? Die Redaktion glaubt: Der Testwinter des McLaren-Teams war sogar noch schlechter als 2016.
#9: Sauber-Ferrari (*). Die Schweizer betonen, dass sie bisher fast ausschließlich mit relativ viel Sprit unterwegs waren - aber das waren alle anderen auch. Die finanzielle Situation ist stabiler als vor einem Jahr, Pascal Wehrlein bringt Talent mit. Reicht das, um zum Mittelfeld aufzuschließen? Noch dazu mit dem alten Ferrari-Motor?
#8: Haas-Ferrari (**). Die Bremsprobleme von 2016 hat Romain Grosjean über den Winter mitgeschleppt, die erste Testwoche war trotzdem positiv. Die zweite weniger. Durch den neuen Ferrari-Antrieb (im Gegensatz zu Sauber) sollte Haas einen Schritt machen. Aber: Das zweite Jahr ist meistens schwieriger als das erste.
#7: Renault (**). Nico Hülkenberg und Jolyon Palmer attestierten dem R.S.17 von Anfang an Potenzial, aber spätestens in der zweiten Testwoche war der runderneuerte Antrieb zu oft Spielverderber. Renault steht ganz am Anfang eines Fünfjahresplans. Regelmäßige Punkteresultate wären da schon ein guter Start.
#6: Force-India-Mercedes (**). Esteban Ocon gilt als eines der heißesten Nachwuchstalente, die Testzeiten in Barcelona waren aber nicht berauschend. Hat Force India tiefgestapelt? Denkbar, dass der Satz nach vorne wieder erst nach ein paar Rennen gelingt, wenn das erste größere Update kommt.
#5: Toro-Rosso-Renault (**). Der Renault-Antrieb bremst die gar nicht mehr so jungen "Jungbullen" ein und ist defektanfällig. Das von James Key in der inzwischen voll ausgebauten Fabrik in Faenza entwickelte Chassis gilt aber als gelungener Wurf. Und an den Fahrern wird's nicht liegen, wenn in Melbourne keine WM-Punkte herausspringen.
#4: Williams-Mercedes (***). Der eine zu jung und unerfahren, der andere zu alt und satt? Lance Stroll und Felipe Massa sind eine Wundertüte: kann aufgehen, muss aber nicht. Tagesbestzeiten in Barcelona haben angedeutet, dass Williams erster Verfolger der großen Drei sein könnte. Aber wie viel Sprit war da noch im Tank?
#3: Red-Bull-Renault (****). Alle haben damit gerechnet, dass Adrian Newey die neuen Regeln am kreativsten interpretiert. Aber die Fabelzeiten sind bei den Wintertests nicht gekommen, und der Renault-Antrieb ist im Vergleich mit Mercedes und Ferrari der schlechteste. Dafür hat Red Bull die ausgeglichenste Fahrerpaarung.
#2: Ferrari (*****). Die Bestzeiten in Barcelona waren beeindruckend - sind aber mit Vorsicht zu genießen: Experten sind sich einig, dass alle Topteams 1:17er-Zeiten hätten fahren können. Ferrari war schon 2016 Test-Weltmeister. Derzeit deutet alles darauf hin, dass es vorwärts geht. Für Mercedes ist Ferrari sogar WM-Favorit.
#1: Mercedes (*****). Wir glauben aber: Der Weg zum WM-Titel führt auch 2017 nur über die Silberpfeile. Das Auto ist so zuverlässig, dass das Thema Renndistanzen schon in der ersten Testwoche abgehakt wurde. Experten vermuten: Mercedes hat mit Benzin und Motor mehr Reserven als andere. Und Lewis Hamilton ist heiß wie nie zuvor.