Trotz Diversity-Kampagne sucht man Frauen in der Formel 1 aktuell vergebens, doch es gab sie - Welche Fahrerinnen es hinter Steuer eines Formel-1-Autos schafften
Die erste Frau in der Formel 1 ist die Italienerin Maria Teresa de Filippis. Sie nimmt in den Jahren 1958 und 1959 an fünf Grands Prix teil und qualifiziert sich für drei Rennen.
Ihr bestes Ergebnis ist der zehnte Platz beim Grand Prix von Belgien 1958 im Maserati 250F. Beim darauffolgenden Grand Prix in Frankreich lehnt die Rennleitung ihre Teilnahme ab.
De Filippis beendet ihre Formel-1-Karriere beim Grand Prix von Monaco im folgenden Jahr. Dem Motorsport bleibt sie weiter verbunden. Im Januar 2016 stirbt sie im Alter von 89 Jahren.
Es dauert 15 Jahre, bis es wieder eine Frau in die Formel 1 schafft. De Filippis Landsfrau Lella Lombardi nimmt von 1974 bis 1976 an drei Saisons teil.
Bei insgesamt 17 Grands Prix kann sich Lombardi für zwölf qualifizieren. Ihr bestes Ergebnis erzielt sie in Spanien 1975, wo sie Sechste wird. Weil das Rennen vorzeitig abgebrochen wird, gibt es nur halbe Punkte.
Trotzdem ist Lombardi bis heute die einzige Frau, die in der Weltmeisterschaft Punkte sammeln konnte. Und sie ist die Frau mit den meisten Grand-Prix-Teilnahmen. 1992 stirbt sie mit nur 50 Jahren an Brustkrebs.
1976 versucht die Britin Divina Galica, sich für den Grand Prix von Großbritannien zu qualifizieren. Es ist der einzige Formel-1-Grand-Prix, bei dem mehrere Fahrerinnen antreten. Doch Lombardi und Galica qualifizieren sich nicht.
1978 bekommt Galica erneut eine Chance bei Hesketh, scheitert aber in den ersten beiden Grands Prix der Saison an der Qualifikation und bleibt folglich ohne Formel-1-Rennen.
Dieses Schicksal ereilt auch Desire Wilson. Die Südafrikanerin versucht 1980 in der Formel 1 ihr Glück, doch sie kann sich für den Grand Prix von Großbritannien nicht qualifizieren.
Im selben Jahr gelingt Wilson an gleicher Stelle jedoch ein Sieg in der britischen Formel-1-Meisterschaft, weshalb eine Tribüne in Brands Hatch nach ihr benannt ist.
Die letzte Frau, die versucht hat, sich für einen Formel-1-Grand-Prix zu qualifizieren, ist Giovanna Amati. Im Jahr 1992 unternimmt die Italienerin drei Anläufe, scheitert aber bei allen Versuchen.
Im Brabham BT60B wird sie daraufhin von Damon Hill ersetzt. Doch auch ihm gelingt es nicht, sich in den folgenden sechs von acht Grands Prix, an denen er teilnimmt, für das Rennen zu qualifizieren.
Es dauert 22 Jahre, bis wieder eine Frau an einem Formel-1-Wochenende teilnimmt: Susie Wolff, Entwicklungs- und Testfahrerin bei Williams, bestreitet 2014 das erste Freie Training zum Grand Prix von Großbritannien.
Auch andere Fahrerinnen werden im Laufe der Jahre von Formel-1-Teams für Test- und Entwicklungszwecke verpflichtet. Zu ihnen zählt Jamie Chadwick, dreifache Siegerin der W-Serie und Entwicklungsfahrerin für Williams.