Seit der Saison 2022 sehen die Frontflügel in der Formel 1 ganz anders aus - Wir werfen einen Blick darauf, wie sie sich durch die neuen Regeln verändert haben
Wie haben sich die Frontflügel der Formel-1-Teams in der Saison 2022 durch die großen Regeländerungen verändert? Wir werfen einen Blick darauf und arbeiten uns dafür in der Weltmeisterschaft von vorne nach hinten!
Red Bull begann die Saison mit einem simpleren "Diveplane" an der Außenseite des Flügels, bevor man beim Großen Preis von Australien auf eine S-förmige Variante umstieg.
Im Hinblick auf die Flaps spielte es beim Set-up von Red Bull eine Rolle, wie viel Abtrieb auf der Hinterachse das Team auf der jeweiligen Strecke verwendete.
Wie hier am Ferrari-Frontflügel zu sehen ist, mussten die Teams den "Sweet Spot" bei der Länge der verstellbaren Abschnitte der oberen Flaps finden, wobei die Verteilung zwischen diesen und den statischen Abschnitten ebenfalls einen Einfluss auf das Strömungspotenzial des Flügels hat.
Beim Großen Preis von Miami führte Mercedes eine neuartige Lösung ein, bei der die Verbindungen von Flaps und Endplatte viel weiter vorne angebracht wurden, als man es sonst in der Startaufstellung sieht.
Um diese Konstruktion zu ermöglichen, hatten die Flaps einen viel gewundeneren Weg zur Endplatte, wobei sie steil nach hinten abgewinkelt waren, um den unteren, hintersten Teil der Endplatte dem Luftstrom auszusetzen. Ab 2023 ist dieses Design verboten, weil es mehr Potenzial für "Outwash" als andere Lösungen bietet.
Im Rahmen der umfassenden aerodynamischen Überarbeitung des Teams beim Großen Preis von Großbritannien änderten die Konstrukteure auch die Höhe, auf der der "Diveplane" angebracht wird.
Mercedes wollte beim Großen Preis von Mexiko eine neue Anordnung der sogenannten "Slot-Gap-Separators" einführen. Doch da andere Teams und die FIA über die aerodynamischen Auswirkungen besorgt waren, wurde die Lösung schnell verboten.
Der Frontflügel von Alpine hatte vielleicht die kleinste Grundfläche in der Startaufstellung, da sich das britisch-französische Unternehmen für eine geringere Fläche von vorne nach hinten entschied, dafür aber für eine gleichmäßigere Sehnenlänge über die gesamte Spannweite jedes Abschnitts.
Beim Großen Preis von Spanien nahm das Team Änderungen an der Endplatte des Frontflügels vor. Die Vorderkante erhielt das wellenförmige Aussehen, das bereits bei Haas zu sehen war (gelbe Markierung), während die Form des unteren Teils der Endplatte stärker gebogen wurde (roter Pfeil).
Alfa Romeo nahm in Japan umfangreiche Änderungen vor. Man änderte die Verteilung der verstellbaren und nicht verstellbaren Teile der Flaps. Das neue Design (links) hatte einen viel schmaleren inneren Abschnitt. Das Design der Endplatte wurde ebenfalls überarbeitet, wobei der hintere Ausschnitt (blauer Pfeil) wegfiel.
Aston Martin hatte 2022 einen der größten Entwicklungszyklen, da das Team zu Beginn der Saison die Aerodynamikkonzepte wechselte. Der Frontflügel blieb jedoch relativ unangetastet, da das Team mehr oder weniger auf verschiedene obere Flap-Geometrien zurückgriff, um das Auto von vorne nach hinten zu trimmen.
Haas hatte einige interessante Ideen, was das Design der Frontflügel-Endplatte anbelangt. Es wurde nicht nur ein wellenförmiger Abschluss an der Vorderkante gewählt, sondern auch ein winkelförmiger "Diveplane" an der Außenseite hinzugefügt.
Während der wellenförmige Abschluss der Vorderkante der Endplatte beim VF-22 beibehalten wurde, und seinen Weg auch in die Design-DNA von Alpine fand, wurde beim Großen Prix von Frankreich der "Diveplane" zugunsten eines einfacheren, gebogenen Elements aufgegeben.
AlphaTauri nahm in Singapur eine bedeutende Änderung am Design der Nase vor. Das ursprüngliche Design sah vor, dass die Elemente die Unterseite der Nase dem entgegenkommenden Luftstrom aussetzen. Das neue Design folgte jedoch den Spuren seiner Konkurrenten und brachte die Bodenplatte auf die Höhe der Nase.
Diese Gegenüberstellung der beiden Lösungen von unten zeigt, wie unterschiedlich sich der Luftstrom auswirkt, da die Bodenplatte niedriger ist und im mittleren Bereich eine Spitze bildet.
Williams nahm in Silverstone umfassende Änderungen am FW44 vor, darunter auch am Frontflügel. Die Änderungen betrafen die Einstellvorrichtung und den Drehpunkt der Flaps. Sie wurden ausgetauscht, um die Entwicklung der Oberflächen um sie herum zu ermöglichen und das Strömungs-Management zu verbessern.
Seit der Saison 2022 sehen die Frontflügel in der Formel 1 ganz anders aus - Wir werfen einen Blick darauf, wie sie sich durch die neuen Regeln verändert haben