Flachere Flügel für wenig Anpressdruck: Für Baku optimieren alle Teams die Aerodynamik, Force India optimiert Kühlung
Für den schnellen Stadtkurs in Baku überarbeiteten die Formel-1-Teams die Aerodynamik für weniger Anpressdruck. Auch unter der Haube gibt es Veränderungen, was die starke Performance von Force India erklärt. Auf den nächsten Seiten blicken wir auf die technischen Details.
Mercedes setzt auf den gebogenen Heckflügel, den man schon kurz in Kanada gesehen hat. Der Flügel ähnelt der Version von Barcelona und Monza im Vorjahr. Der nach unten gebogene Teil sorgt für Anpressdruck, während die schmalen Ende den Luftwiderstand reduzieren.
In der Heckansicht des F1 W07 ist die nach unten gezogene Fläche des Heckflügels deutlich zu erkennen. Außerdem verzichtet Mercedes wie viele andere Teams auf den sogenannten "Monkey Seat" beim Auspuff.
Ferrari setzt zwar auf einen geraden Heckflügel, aber die Flaps wurden etwa auf die Hälfte verkleinert, um den Anpressdruck zu verringern. Auch beim Frontflügel wird mit zwei Flap-Elementen auf wenig Abtrieb gesetzt. Diese Version war schon zu Saisonbeginn zu sehen.
Bei Williams muss man genau hinsehen, denn die kurze Nase, die es seit Bahrain gibt, wurde in Details überarbeitet. Die Form der vertikalen Streben, die den Frontflügel halten, sind etwas anders geformt. Sie sollen jetzt besser helfen, die Luft zum hinteren Teil des Autos zu leiten.
Hier zum Vergleich die Williams-Version von Kanada. Es ist zwar nur ein kleines Detail, aber man sieht eindeutig, dass hier die Streben der Nase noch etwas anders geformt waren.
Dass Force India in Baku so stark ist, hat einen Grund: Ähnlich wie Mercedes ist der Wasserkühler für das ERS oberhalb des Getriebes montiert. Dieser Kühler ist nun größer, um die Kühlung zu verbessern. Sichtbar ist das an einer Wölbung beim Kingfisher-Logo der Motorabdeckung.
Wenn die Kühlung des Energierückgewinnungssystem effektiv ist, arbeitet es effizienter und mehr Energie kann bei den harten Bremsmanövern gewonnen werden. Damit steigt die Leistung. Ansonsten setzt Force India auch auf flachere Flügel.
Um die Leistungsnachteile des Honda-Motors zu kaschieren, verwendet auch McLaren einen flacheren Heckflügel. Das soll auch beim kritischen Spritverbrauch helfen. Außerdem sind in Baku veränderte Kühleinlässe für die Bremsen der Hinterreifen zu sehen.
Neben dem bekannt flachen Heckflügel bei Toro Rosso wurden auch die Flaps des Frontflügels beschnitten, um Luftwiderstand zu senken. Damit will man eine bessere Balance zum niedrigen Abtriebslevel des Heckflügels schaffen.
Flachere Flügel für wenig Anpressdruck: Für Baku optimieren alle Teams die Aerodynamik, Force India optimiert Kühlung