Wir erklären Bild für Bild: Wie Red Bull den RB19 von Max Verstappen und Sergio Perez im Verlauf der Formel-1-Saison 2023 immer weiter verbessert hat
Der Red Bull RB19 war das Maß aller Dinge in der Formel-1-Saison 2023. In dieser Fotostrecke zeigen wir auf, was das Auto vom Vorgänger RB18 unterscheidet und wie das Team den Rennwagen von Max Verstappen und Sergio Perez 2023 immer noch schneller gemacht hat!
Fangen wir vorne an bei der Vorderachse: Sie liegt beim RB19 etwas weiter vorne als beim RB18, was einen Einfluss auf den Luftstrom hinter dem Frontflügel hat. Auch interessant: der Winkel, in dem die oberen Querlenker angebracht sind. Das dürfte für bessere Stabilität sorgen.
Im Vergleich zum Vorjahr modifiziert ist die Unterseite der Frontpartie: Hier hat Red Bull beim RB19 eine V-Form eingebaut, wo beim Vorjahresmodell RB18 ...
... noch eine kompaktere Lösung präferiert worden war. Auch bei dieser Änderung dürfte ein optimierter Luftstrom unter dem Auto die Motivation gewesen sein.
Das Temperatur-Management stand im Vordergrund beim Bremsen-Update am RB19 für 2023, denn die Verkleidung der Bremsscheiben wurde vergrößert. Das hat Folgen für den Temperatur-Austausch zwischen Bremsen und Felgen und Reifen.
Besonders auffällig am RB19 ist der Seitenkasten mit der vorgelagerten "Unterlippe" des Lufteinlasses. Das schaufelt mehr Luft in die Öffnung und sorgt für eine gute Abtrennung zum Luftstrom, der darunter zwischen Seitenkasten und Unterboden entlangzieht.
Schon beim vierten Saisonrennen in Baku setzte Red Bull an dieser Stelle ein Update ein: Es verringerte die Höhe des Lufteinlasses im Seitenkasten, aber verbreiterte die Öffnung. Die Öffnung blieb damit gleich groß, aber es profitierte die Gesamtaerodynamik des Fahrzeugs.
Einen zweiten solchen Schritt unternahm Red Bull etwa zur Saisonhälfte in Budapest, indem es den Lufteinlass wiederum modifizierte und die "Unterlippe" noch höher setzte.
Ebenfalls in Ungarn rückten die RB19-Boliden mit im Detail veränderten Motorhauben aus: Neu war hier einerseits die Form der Finne im hinteren Bereich, andererseits der verkleinerte und neu ausgerichtete Luftauslass direkt dahinter.
Diverse Regeländerungen am Unterboden haben für 2023 ein neues Design erforderlich gemacht. Und es ist auf diesen Vergleichsbildern gut zu erkennen, dass der RB19-Unterboden deutlich komplexer geworden ist.
Das zeigt sich auch anhand des Ungarn-Updates, bei dem Red Bull die Unterboden-Kanten modifiziert hat - hier konkret mit kleinen Streben, die beim Glätten des Luftstroms helfen sollen.
Auch die Oberseite des Unterbodens war Gegenstand mehrerer Entwicklungsstufen: Red Bull setzte hier unterschiedliche Winglets und Kanten ein, um den RB19 schneller zu machen. Ein größeres Update (siehe kleines Bild) etwa gab es beim 16. Rennen in Suzuka.
Beim Diffusor hat sich Red Bull von Williams inspirieren lassen und ab dem siebten Rennen in Barcelona ein daran angelehntes Design verwendet (rechtes Bild). Die Unterschiede zur Vorversion sind deutlich erkennbar.
Erstaunlich wenig gemacht hat das Team dagegen beim Frontflügel des RB19. Hier hat sich Red Bull an einem 2023er-Trend orientiert und ein kleines Winglet hinten an der Endplatte angebracht (hinterer Pfeil). Das lenkt den Luftstrom noch besser nach hinten ab.
Beim 15. Rennen in Singapur reagierte Red Bull ebenfalls auf einen Formel-1-Trend und übernahm einen Heckflügel, bei dem Endplatte und Flügelprofil nicht durchgängig miteinander verbunden sind - was Auswirkungen hat auf die Verwirbelungen am Heckflügel.
Red Bull hat 2023 auf spezielle Monza-Flügel verzichtet und kein dezidiertes Low-Downforce-Paket aufgesetzt. Stattdessen verwendete das Team konventionelle Flügel, aber nur einen einteiligen Beam-Wing. Und es schickte Verstappen und Perez zum Beispiel in Las Vegas mit unterschiedlichen Versionen auf die Strecke.
Ebenfalls in Las Vegas setzte Red Bull eine weitere Sonderlackierung ein für den RB19. Technisch passierte im Endspurt der Saison 2023 aber nicht mehr viel: Das letzte Update zugunsten einer besseren Kühlung hatte das Team schon zwei Rennen zuvor in Mexiko eingesetzt.
Wir erklären Bild für Bild: Wie Red Bull den RB19 von Max Verstappen und Sergio Perez im Verlauf der Formel-1-Saison 2023 immer weiter verbessert hat