Heckflügel-Trends beim Highspeed-Festival in Monza unter der Lupe: Wir zeigen, wie sehr die Aerodynamik für den Italien-Grand-Prix angepasst wird!
Formel-1-Heckflügel sehen von Strecke zu Strecke anders aus, zumindest im Detail. In Monza aber werden alle Flügel flach - so flach wie nirgendwo sonst im Kalender. Und das ist schon seit Jahren so, wie unsere Technik-Zeitreise zum Italien-Grand-Prix zeigt ...
Red Bull hat seinen aktuellen Monza-Heckflügel vielleicht schon gezeigt, im dritten Freien Training in Spa. Verstappen fuhr dort mit einem sehr schmalen Flügel, der aber nicht im Rennen verwendet wurde.
Seit 2019 setzt Red Bull bereits auf diese Designlinie. Die Heckflügel für Spa und Monza sind grundsätzlich ähnlich, unterscheiden sich nur im Detail, siehe Bild: In der Monza-Variante ist das Hauptprofil flacher gehalten, außerdem das DR-System nochmals kompakter.
Zugunsten einer besseren Balance von Frontflügel und Heckflügel kürzen die Teams vorne häufig den obersten Flap (siehe Pfeil). So muss kein komplett neues Teil entwickelt werden.
2017 verwendete Haas einen Heckflügel, der in der Mitte nach oben gewölbt war, aber viel interessanter ...
... ist die Version von 2016, als das US-Team ein wellenförmiges Hauptprofil verwendet hat, und eine Konstruktion mit nur einer zentralen Heckflügel-Halterung.
Vergleichsweise bullig muten die Mercedes-Heckflügel der Saison 2014 an. Hier wurde versucht, nach der Regelumstellung möglichst viel Abtrieb zurückzugewinnen. In der Monza-Variante (rechts unten) aber wurde der Flügel flacher, mit starken Einschnitten im oberen Profil.
Im letzten Jahr der Red-Bull-Dominanz fuhr das Team in Monza mit einem sehr flachen Flügel. Die Besonderheit der Version von 2013 war der DRS-Auslöser direkt auf dem Hauptprofil statt leicht davor und darüber. Passend dazu ...
... entfernte Red Bull am Frontflügel die Flügelkaskaden am inneren Rand der seitlichen Endplatten und schnitt auch ein großes Stück aus dem oberen Flap aus - zugunsten einer besseren Gesamtbalance.
Die ab 2009 gültigen Formel-1-Regeln vereinfachten die Heckflügel. Der Unterschied zwischen einem Standard-Flügel und der Monza-Version ist am Beispiel von Brawn sehr gut ersichtlich: Flacher geht es nicht mehr, wie auch ...
... dieses Bild hier zeigt. BMW hat sich 2009 ebenfalls für eine sehr flache Variante seines Heckflügels entschieden, einen klassischen Monza-Flügel eben. Ganz im Unterschied ...
... zu Toyota übrigens, dessen Heckflügel mehr auf Abtrieb ausgelegt waren.
Doch selbst 2008, als die Teams noch viele aerodynamische Freiheiten hatten, waren Monza-Flügel immer minimalistisch, wie hier bei Honda.
Unser letztes Beispiel aus der Saison 2007 zeigt den McLaren-Heckflügel, der wiederum sehr flach gehalten ist, aber in der Mitte auch mit einer Gurney-Kante versehen ist - für zumindest ein bisschen mehr Anpressdruck zugunsten der Autobalance.
Wir sehen also: Auch wenn Jahr für Jahr individuelle Lösungen entstehen, die Grundform bleibt gleich: Kleine Flügelprofile muss ein Monza-Heckflügel haben und äußerst flach eingestellt sein.
Heckflügel-Trends beim Highspeed-Festival in Monza unter der Lupe: Wir zeigen, wie sehr die Aerodynamik für den Italien-Grand-Prix angepasst wird!