Die Formel-1-Testfahrten in Bahrain geben einen interessanten Blick auf die neuen Autos für 2023: Wir nehmen die Fahrzeuge unter die Lupe
Auf den Messgittern sitzen einige Sonden, die den Druck im umgebenden Strömungsfeld messen. Die Gitter erfüllen dabei unterschiedliche Anforderungen. Hier bei Mercedes sind sie vor den Hinterreifen und der Flaschenhals-Region angebracht und die Sonden alle einheitlich positioniert.
McLarens Gitter hingegen war, zumindest in diesem Fall, etwas breiter und in der Mitte des Fahrzeugs, um die Seitenkästen und die Airbox herum, angebracht. Auch das Gitter selbst sieht anders aus und hebt sich von anderen ab.
Alpine hat vor dieser Saison auf eine Pushrod-Aufhängung hinten gewechselt. Hier können wir einige Aufhängungsdetails sehen, die auf der Crashstruktur und innerhalb des Kühlauslasses angebracht sind. Zudem sehen wir den Beam-Wing mit zwei Ebenen und die eng gerundeten Diffusorecken.
Der RB19 von Red Bull mit Flo-Viz-Lackierung an den vorderen Aufhängungsarmen, an der Seite des Chassis und an den Seitenkästen, da das Team eine visuelle Bestätigung dafür sucht, dass sich der Luftstrom wie vorgesehen verhält.
Ferrari hat sich für einen ähnlichen Ansatz entschieden, auch wenn sie die hintere Aufhängung, den Unterboden und den Flaschenhals-Bereich mit Flo-Viz-Farbe besprüht haben.
Der SF-23 wurde außerdem mit einer Lösung ausgestattet, die viele Konkurrenten von Ferrari bereits im Jahr 2022 übernommen hatten: Die Bremsscheibe hat jetzt ein eigenes Gehäuse innerhalb der Hauptbremstrommel, um den Durchgang von Wärme und Luftstrom um die Baugruppe herum besser zu kontrollieren.
Der Alfa Romeo C43 ohne Seitenkasten und Motorabdeckung veranschaulicht die Arbeit, die für die Verpackung der internen Komponenten - wie Kühlung und Elektronik - geleistet wird. Aber es wird nicht mehr hauteng verpackt: Der Hohlraum hinter den Kühlern dient zur Wärmeableitung und bietet dem Bodywork aerodynamisch Möglichkeiten.
Der W14 bietet ein keilförmiges Bodywork um die Vorderradaufhängung und einen eckigeren Seitenkasten-Einlass mit breiterer Oberkante. Dieser vordere Teil geht nun in das breitere, abfallende Bodywork des Seitenkastens über, mit einer regalartigen Motorenabdeckung, bei der Mercedes fast übertrieben hat.
Haas ist eines von drei Teams, darunter Red Bull und Mercedes, die ein Winglet auf dem hinteren Innenviertel der Frontflügel-Endplatte montiert haben. In diesem Fall verfügt der Haas-Winglet auch über einen Schlitz, der mit den darunter liegenden Schlitzen zwischen den vorderen Flügelelementen zusammenpasst.
Wir bleiben bei der hinteren inneren Ecke der Endplatte, aber dieses Mal am Aston Martin AMR23, wo der hinterste Flap nicht vollständig befestigt ist und auch eine kleine Kerbe aus dem Element davor entfernt wurde. Aston möchte den Outwash verbessern, der durch den hinteren Teil der Endplatte und die Flügelelemente erzeugt wird.
Um die Steifigkeit dieses Abschnitts zu erhalten, hat der Aston auch Metalleinsätze, anstatt nur aus Kohlefaser zu bestehen, da das hintere Element vom Hauptkörper der Endplatte abgesetzt ist.
Der Red Bull RB19, der nun endlich enthüllt wurde, bietet uns eine Vielzahl von Details, die wir untersuchen können. Hier können wir sehen, dass die Nase an der Spitze breiter geworden ist. Außerdem wird in dieser Saison eine dreieckige Öffnung für die Kühlung verwendet und nicht wie in der letzten Saison ein ovaler Einlass.
Wie viele andere Teams hat auch Red Bull sein Auto während der ersten Testfahrten vor der Saison mit Flo-Viz-Farbe lackiert, um zu prüfen, ob das Bodywork aus aerodynamischer Sicht seine Ziele erreicht.
Auf diesem Bild sehen wir das Auto, wie es aus der Garage kommt, nachdem der Lack gerade aufgetragen wurde.
Zum Vergleich eine Aufnahme des Autos auf der Strecke. Man kann sehen, wie der Luftstrom eine visuelle Darstellung des Strömungsfelds in der Ölfarbe erzeugt hat.
Red Bull wählte einen gezielteren Ansatz für seine Flow-Viz-Farbe auf den hinteren drei Vierteln der Downwash-Rampe der Seitenkästen, denn auch hier ging es um eine visuelle Bestätigung der Leistung des Luftstroms.
Mercedes hat auch Winglets in der unteren hinteren Innenecke der Endplatte montiert. Auffällig sind auch die drei karierten Aufkleber, die am oberen Teil der Endplatte angebracht sind. Sie dienen als Referenzpunkte für die Hochgeschwindigkeitskamera, die auch dazu dient, die Verbiegung des Flügels festzuhalten
Eine Nahaufnahme des Bodens des AlphaTauri AT04 gibt einen guten Blick auf den neuen Edge-Wing. Der Flap ist über den Boden angehoben und verfügt über eine Reihe von strömungslenkenden Elementen, um den Luftstrom zu bündeln, wenn er unter dem Boden hervorkommt.
Red Bull hat für 2023 Änderungen an den internen Bremsschächten vorgenommen und die in der letzten Saison verwendete Verkleidungslösung, die die Bremsscheibe umschließt, erweitert.
Ferraris Vorderradaufhängung ist aus aerodynamischen Gründen etwas stärker angewinkelt, ähnlich wie bei einigen Konkurrenten, aber um das Chassis an anderer Stelle so hoch wie möglich zu halten, wurde für den hinteren Schenkel des unteren Querlenkers ein Kielprofil geschaffen.
Die Formel-1-Testfahrten in Bahrain geben einen interessanten Blick auf die neuen Autos für 2023: Wir nehmen die Fahrzeuge unter die Lupe