Heckflügel-Spotting in Monza: Wie die Teams den Luftwiderstand so gut wie möglich reduzieren
Mercedes kommt, wie immer gut vorbereitet, mit mehreren Heckflügel-Varianten nach Monza. Obwohl ein spezieller Monza-Flügel mit extrem flachem Profil entwickelt wurde, ist letztendlich nur der durchgebogene Baku-Flügel im Einsatz.
Außerdem setzt Mercedes auf ein asymmetrisches Vorderbremsen-Layout. Hintergrund: In Monza wird das linke Vorderrad stärker belastet. Also wurden dort Hitzeschilder eingezogen, um die Abwärme von den Bremsen von Felge und Reifen abzuschirmen.
Weil es Renault an Power fehlt, fährt Red Bull mit kleinen Flügeln. Der extrem flache Heckflügel ermöglicht einen höheren Topspeed. Die Schlitze, die normalerweise den Luftwiderstand verringern, entfallen bei dieser Version - weil der Luftwiderstand ohnehin schon so niedrig ist. Neu auch die Bremsbelüftung.
Ferrari hat vor Monza drei Token in ein leistungssteigerndes Update des Verbrennungsmotors investiert. Damit ist die Weiterentwicklung 2016 antriebsseitig abgeschlossen. Im Vergleich zur Konkurrenz setzt Ferrari auf einen recht großen Heckflügel.
Genau wie bei Mercedes sind zudem asymmetrische Vorderbremsen im Einsatz, um eine Überhitzung des linken Vorderreifens zu unterbinden. Im Bereich des Frontflügels ist Ferrari zum Setup vom Saisonbeginn zurückgekehrt, mit doppelten Flap-Elementen.
Auch Williams hat für Monza einen Low-Downforce-Heckflügel entwickelt. Die Hauptscheibe befindet sich jedoch nicht am höchstmöglichen Punkt, sondern ein paar Zentimeter tiefer. So konnten auf den seitlichen Endplatten Schlitze eingeschnitten werden, die den Luftwiderstand reduzieren.
Um das Leistungsdefizit des 2015er-Ferrari-Motors zu kaschieren, fährt Toro Rosso mit extrem wenig Anpressdruck. Je nach Heckflügel-Einstellung werden zwei unterschiedliche Frontflügel angebaut, um die Balance zu stabilisieren. Die extremere der beiden Versionen kommt sogar ganz ohne Gurney-Flaps aus.
Haas wartet in Monza erstmals mit einem doppelt gewellten Heckflügel auf. Ziel ist ein guter Kompromiss zwischen hohem Anpressdruck und niedrigem Luftwiderstand. Dass der Flügel auch bei anderen Rennen zum Einsatz kommen wird, ist eher unwahrscheinlich.
Erstmals in seiner Geschichte leistet sich Manor speziell für Monza entwickelte Aero-Komponenten. Der Frontflügel musste angepasst werden, um die Balance mit dem flacheren Heckflügel nicht aus dem Gleichgewicht zu bringen. Auch hier ist das Ziel: Luftwiderstand reduzieren.
Heckflügel-Spotting in Monza: Wie die Teams den Luftwiderstand so gut wie möglich reduzieren