Von Glamour, Hitze, dem Funkeln der Nacht und Hoteldurchfahrten: Abu Dhabi ist in jeder Hinsicht besonders
Abu Dhabi, das steht wie kein anderer Formel-1-Grand-Prix für Glamour, Luxus, Lichter und buntes Spektakel. Das Rennen ist zwar erst seit 2009 dabei, aber mittlerweile schon ein echter Klassiker im Kalender. Wir zeigen euch, was das Rennen so besonders macht.
Sportlich steht natürlich der Titelkampf über allem, weil das Rennen auf dem Yas Marina Circuit meist der letzte Grand Prix des Jahres ist. Nico Rosberg oder Lewis Hamilton heißt das Duell 2016, Dramen gibt es aber auch 2010 schon, als Sebastian Vettel einen spannenden Vierkampf für sich entscheidet.
Ansonsten steht Abu Dhabi vor allem aber für optisches Spektakel. Wo fährt man sonst unter einem beleuchteten Hotel durch? "Es gibt hier ein paar coole Features", meint Max Verstappen. "Für die Zuschauer ist das sicherlich schön."
Doch wer mit Glitzer-Features punkten muss, hat sonst nicht so viel zu bieten: Abu Dhabi wurde am Reisbrett entworfen und steht wie kaum ein anderer Kurs für den Parkplatzwahn mit breiten Strecken und asphaltierten Auslaufzonen. Trotzdem kommen alle gern her: "Das Layout ist Straßenkurs-like - das mag ich", sagt Daniel Ricciardo.
Denn das bietet eine Menge Abwechslung: Der erste Sektor besteht aus schnellen Kurven gefolgt von einer Schikane, in der es häufig zu heißen Duellen kommt. In der anschließenden Haarnadel wird die Rundenzeit gemacht: "Dort ist einer der wichtigsten Kurvenausgänge überhaupt", weiß Esteban Gutierrez.
Die anschließenden beiden langen Geraden laden zum Überholen ein - aber Vorsicht! "Es gibt unabhängige DRS-Zonen. Dadurch hat ein Fahrer zwei Chancen, oder wenn er es beim ersten Mal schafft, dann muss er sich beim zweiten Mal verteidigen", so Williams' Pat Symonds.
Es folgt der kurvenreiche dritte Abschnitt - inklusive Hoteldurchfahrt. Verstappen: "Das ist eine Herausforderung. Ein kleiner Fehler in einer der Kurvensequenzen, kann deine Runde ruinieren", so der Niederländer. Und wer hier nicht am Vordermann bleibt, der hat auch später kaum Chancen zu überholen.
Richtig spektakulär wird es aber erst, wenn die Sonne untergeht. Abu Dhabi ist der einzige Grand Prix, der im Hellen startet und im Dunkeln endet. Dass es für die Fahrer aber auch bei "Nacht" taghell ist, dafür sorgen wie in Singapur zahlreiche Lichter am Rande der Strecke: "Die Sicht ist eigentlich gut", meint Kimi Räikkönen.
Der Finne sorgt 2012 selbst für unvergessene Abu-Dhabi-Momente, als er den Sieg für Lotus holt. Legendär sind dabei seine Funksprüche wie "Leave me alone, I know what I'm doing!"
Wer wie Kimi gewinnen möchte, der muss die besondere Herausforderung bestehen: Durch den Tageszeitenwechsel ändern sich auch die Bedingungen. "Obwohl wir in der Wüste sind, werden die Temperaturen enorm kälter in der Dämmerung", erklärt Alonso. "Dadurch ändern sich auch die Reifen und die Gripverhältnisse ständig."
Abseits der Strecke hat Abu Dhabi für die Piloten aber viel zu bieten. Von rasanten Achterbahnfahrten in der Ferrari-World bis zu Abenteuern in der Wüste kann man viel erleben. "Ich bleibe immer noch ein wenig länger hier, um die Zeit in der Hitze zu genießen und Spaß zu haben", sagt Daniel Ricciardo.
Zeit sollte ja auch genug sein, denn nach der Zieldurchfahrt am Sonntag ist für alle Schluss. Dann verabschiedet sich die Formel 1 in die Winterpause. "Da es das letzte Rennen ist, sind normalerweise ein paar Freunde da, und es ist immer eine gute Atmosphäre", so Ricciardo weiter.
Die nächste Party (egal ob auf der Yacht oder im Glitzerhotel) ist daher in Abu Dhabi nie weit weg. Viele Piloten können entspannt in das letzte Saisonrennen gehen und die Saison versöhnlich ausklingen lassen...
Nur zwei haben ihre wichtigste Prüfung noch vor sich: Nico Rosberg und Lewis Hamilton dürften angespannt in das Saisonfinale gehen - nur einer von beiden wird am Sonntag Weltmeister werden.
Zwei andere Piloten dürften dafür aber unabhängig des Ausgangs auf jeden Fall mifeiern: Felipe Massa und Jenson Button fahren am Wochenende ihren letzten Grand Prix - der eine definitiv, und der andere behandelt es so, als sei es definitiv...