Sie durften nicht mitfahren, sondern mussten zuschauen: Welche Formel-1-Fahrer aus welchen Gründen und für wie viele Rennen gesperrt wurden
Kevin Magnussen (2024)
Über zwölf Monate hinweg sammelt Magnussen zwölf Strafpunkte, und das zieht automatisch eine Rennsperre nach sich. Eine Kollision in Monza lässt ihn die erforderliche Schwelle erreichen, womit er in Baku nicht mitfahren darf. Statt ihm sitzt Ferrari-Junior Oliver Bearman hinterm Lenkrad.
Romain Grosjean (2012)
Grosjean löst 2012 in Spa diesen Startcrash aus, in den mit Alonso und Hamilton zwei WM-Titelkandidaten verwickelt werden. Die FIA greift durch und sperrt Grosjean für ein Rennen, entwickelt im Anschluss das Strafpunkte-System, das 2024 erstmals einem Fahrer zum Verhängnis wird - Magnussen.
2012 in Monza sitzt Lotus-Testfahrer Jerome D'Ambrosio statt Grosjean im Auto. Bei seinem letzten Formel-1-Einsatz wird D'Ambrosio auf P13 abgewinkt und bleibt ohne Punkte.
Jacques Villeneuve (1997)
In Suzuka fährt Villeneuve zum vierten Mal 1997 zu schnell an einer Gefahrenstelle vorbei, was eine Rennsperre auslöst. Williams erhebt Einspruch und erwirkt die Startberechtigung für Villeneuve, der Fünfter wird im Rennen. Den Protest zieht Williams dann aber zurück - und Villeneuve verliert P5 nachträglich wieder.
Michael Schumacher (1994)
In Silverstone überholt Schumacher seinen WM-Rivalen Hill in der Aufwärmrunde und wird noch während des Rennens disqualifiziert. Schumacher fährt aber weiter, womit er sich eine Sperre für zwei Rennen einfängt. Er fehlt bei den Grands Prix in Italien und in Portugal.
Statt Schumacher sitzt in den beiden Rennen dessen früherer Benetton-Teamkollege JJ Lehto im Auto. Er wird einmal Neunter und fällt einmal aus, bleibt also ohne Punkte.
Mika Häkkinen (1994)
Aus einer Kollision mit Barrichello in Silverstone ergibt sich eine Bewährungsstrafe für Häkkinen. Nach einem neuerlichen Crash in Hockenheim aktiviert sich die Sperre: Er darf nicht mitfahren beim folgenden Rennen in Ungarn.
McLaren setzt als Ersatzmann Philippe Alliot ins Auto, was auch Motorpartner Peugeot freut. Fahrer und Antrieb stammen aus Frankreich. Zu einer Zielankunft aber reicht es nicht: Alliot fällt mit technischem Defekt schon früh im Rennen aus.
Eddie Irvine (1994)
Irvine wird in Sao Paulo als Auslöser für einen großen Crash ausgemacht und mit einer Rennsperre belegt. Jordan geht in Berufung - und verliert. Irvine muss deshalb gleich bei drei Grands Prix pausieren!
In Okayama ersetzt ihn Aguri Suzuki bei Jordan, aber der Japaner fällt kurz nach Rennhälfte mit defekter Lenkung aus.
In Imola und Monaco fährt Andrea de Cesaris das Irvine-Auto. Ihm gelingt damit eine Überraschung: Auf dem Stadtkurs erzielt er den sensationellen vierten Platz!
Nigel Mansell (1989)
In Estoril verpasst Mansell den Boxenstellplatz und parkt deshalb rückwärts ein. Dafür hagelt es die schwarze Flagge, die Mansell aber ignoriert. Später im Rennen kollidiert er mit Senna und beide scheiden aus. Die Verantwortlichen sperren Mansell daher für einen Grand Prix.
Beim folgenden Rennen in Spanien setzt Ferrari nur ein Auto ein: Gerhard Berger fährt im einzigen Ferrari auf Platz zwei.
Riccardo Patrese (1978)
Patrese löst in Monza einen schweren Startcrash aus. Ronnie Peterson stirbt tags darauf nach Komplikationen im Krankenhaus. Weil Patreses Fahrweise vielen gegen den Strich geht, wird er für den Grand Prix in Watkins Glen gesperrt - als erster Formel-1-Fahrer überhaupt.
In den USA ist Arrows nur mit einem Auto für Rolf Stommelen vertreten.
Sie durften nicht mitfahren, sondern mussten zuschauen: Welche Formel-1-Fahrer aus welchen Gründen und für wie viele Rennen gesperrt wurden