Toleman, Benetton, Renault, Lotus, Alpine: Team Enstone hatte schon viele Gesichter und viele berühmte Fahrer, die dort ihr Formel-1-Debüt gefeiert haben
Jack Doohan darf 2025 für Alpine in der Formel 1 fahren. Sein Debüt hat der Australier aber bereits beim Saisonfinale 2024 in Abu Dhabi geben dürfen. Das Team aus Enstone hatte in der Formel 1 schon viele Namen, und wir schauen, welche Fahrer bei Renault, Lotus, Benetton und Toleman als Doohans Vorgägnger ihr Debüt gefeiert haben.
Jolyon Palmer (2016): Nach seinem GP2-Titel 2014 verbringt er ein Jahr als Testfahrer bei Lotus, doch als Renault das Team wieder übernimmt, darf der Brite zum Stammfahrer aufsteigen. Obwohl er nur einen Punkt holt, behält ihn Renault für 2017, ersetzt ihn aber noch während der Saison durch Carlos Sainz, was Palmer aus den Medien erfährt.
Witali Petrow (2010): Die "Rakete aus Wiborg" ist der erste Russe in der Formel 1, als er 2010 an der Seite von Robert Kubica debütiert. In Erinnerung bleibt er durch das Saisonfinale, bei dem er Fernando Alonso aufhält und den Titel kostet. Beim Saisonauftakt 2011 fährt er auf das Podium, 2012 verbringt er dann bei Caterham ganz hinten.
Romain Grosjean (2009): Weil Nelson Piquet jun. fliegt und dann über "Crashgate" auspackt, bekommt der gebürtige Schweizer die schwierige Aufgabe, mitten in der Saison aufzusteigen und neben Fernando Alonso zu bestehen. Nach der Saison muss er zurück nach unten und empfiehlt sich durch den GP2-Titel 2011 für einen zweiten Formel-1-Anlauf.
Nelson Piquet jun. (2008): Der Brasilianer hat an der Seite von Fernando Alonso einen schweren Stand und muss ihm in Singapur mit einem absichtlichen Unfall helfen. Dadurch sichert er sich sein Cockpit für 2009, doch als er das während der Saison verliert, packt er aus und löst einen der größten Skandale der Formel-1-Geschichte aus.
Heikki Kovalainen (2007): Er tritt bei Renault das schwere Erbe von Alonso an, der sich nach zwei Titeln aus Enstone verabschiedet. Der Finne schlägt zumindest seinen erfahrenen Teamkollegen Giancarlo Fisichella und wechselt 2008 zu McLaren - erneut als Nachfolger von Alonso. Dort ist er im Grunde Wasserträger für Lewis Hamilton.
Alexander Wurz (1997): Gerhard Bergers krankheitsbedingter Ausfall ist die Chance für Wurz, der drei Rennen für das damals Benetton genannte Team absolvieren darf. Er verabschiedet sich mit einem Podium zurück in die Testrolle, bevor er drei Jahre Stammfahrer wird. Anschließend wird er Edeltester von McLaren und ist heute GPDA-Chef.
Jos Verstappen (1994): Ursprünglich als Testfahrer bei Benetton geplant, klettert er ins Cockpit, als sich JJ Lehto bei Tests vor der Saison verletzt. Er holt zwei Podestplätze und steht in Hockenheim im Flammen. Seine restliche Karriere verbringt er im Hinterfeld, sodass sein größter Beitrag zur Formel 1 wohl die Geburt von Sohn Max ist.
Emanuele Pirro (1989): Weil Johnny Herbert nach einem schweren Formel-3000-Unfall noch Probleme hat, wird er durch Pirro ersetzt, der die Saison ab Le Castellet zu Ende fahren darf. Punkte gibt es für ihn erst beim letzten Rennen. Es folgt der "Abstieg" zur Scuderia Italia, wo er zwei ernüchternde Jahre mit nur einem Punkt verbringt.
Johnny Herbert (1989): Genau dieser Herbert feiert nach seinem Unfall und schweren Verletzungen in dem Jahr sein Motorsportcomeback - und das gleich in der Formel 1. Er fährt in Brasilien auf Anhieb auf Rang vier, wird aber trotzdem nach sechs Rennen entlassen. Trotzdem geht seine Karriere am Ende noch bis in das neue Jahrtausend.
Ayrton Senna (1984): Auch einer der größten F1-Legenden hat in Enstone begonnen, damals noch unter dem Namen Toleman. Der Brasilianer holt im ersten Jahr drei Podestplätze, wechselt 1985 zu Lotus, wo er im zweiten Rennen schon gewinnt. Der Rest ist beim dreimaligen Weltmeister, der 1994 bei einem Unfall verstirbt, Geschichte.
Teo Fabi (1982): Seine erste Saison ist ein Desaster. Er qualifiziert sich in 14 Anläufen nur für sieben Rennen, scheidet in denen sechs Mal aus. Da, wo er nicht ausscheidet, hat er zu viel Rückstand, um klassifiziert zu werden. Zwischen 1985 und 1987 fährt er drei weitere Jahre in Enstone und kommt in Österreich sogar auf das Podium.
Derek Warwick (1981): Das erste Jahr von Toleman zeigt, dass das Team nicht bereit für die Formel 1 ist. Warwick und Teamkollege Brian Henton qualifizieren sich je nur einmal für einen GP. Bei Warwick ist es erst das Saisonfinale in Las Vegas. Ende 1983 fährt er erstmals für das Team in die Punkte und wechselt dann zu Renault.
Sonderfall Philippe Streiff (1984): Renault hatte zwischen 1977 und 1985 ein anderes eigenes Team, das nichts mit Team Enstone zu tun hatte. Einziger Debütant ist damals der Franzose Philippe Streiff in einem dritten Auto beim Saisonfinale 1984 in Portugal, der aber mit einem Defekt vorzeitig ausscheidet.
Toleman, Benetton, Renault, Lotus, Alpine: Team Enstone hatte schon viele Gesichter und viele berühmte Fahrer, die dort ihr Formel-1-Debüt gefeiert haben