Neues Wochenend-Format, neue Finanzregeln, neue Technikhürden für die Autos: So viel ändert sich für die Formel 1 in der Saison 2021
Auch wenn die Autos für 2021 größtenteils unverändert bleiben, so ändert sich in der anstehenden Formel-1-Saison doch so einiges. Von neuen Fahrern, einem neuen Wochenend-Format bis zu neuen finanziellen Regeln gibt es eine ganze Reihe von Anpassungen. Was für 2021 alles neu ist, erfährst du in dieser Fotostrecke!
Neue Fahrer: Mick Schumacher, Nikita Masepin (beide Haas) und Yuki Tsunoda (AlphaTauri) geben ihr Formel-1-Debüt. Dafür verlassen Romain Grosjean, Kevin Magnussen und Daniil Kwjat die Königsklasse. Auch Alexander Albons Formel-1-Karriere ist vorerst auf Eis. Andere Fahrer wie Carlos Sainz (zu Ferrari) haben das Team gewechselt.
"Neue" Teams: Der Name Racing Point verschwindet, dafür bringt Aston Martin eine frische Farbe ins Feld - und hat sich die Dienste von Sebastian Vettel gesichert. In Enstone gibt es das Comeback von Fernando Alonso. Der Spanier fährt für Alpine, dem neuen Branding des ehemaligen Renault-Teams.
Neue Rennen: Saudi-Arabien ist neu im Kalender und dabei theoretisch der einzige Neuzugang zum ursprünglichen Kalender der Vorsaison. Doch ob alle geplanten Rennen 2021 umgesetzt werden können, steht auf einem anderen Blatt ...
Formel 1 im Pay-TV: Umstellung auch für die Zuschauer: In Deutschland wird RTL in diesem Jahr nur noch vier Rennen im Free-TV übertragen. Alle anderen GP laufen exklusiv auf Sky. In Österreich teilen sich der ORF und ServusTV 2021 erstmals die Rechte.
Kürzeres Freitagstraining: Statt zweimal 90 Minuten bekommen die 20 Piloten an Freitagen nur noch zweimal 60 Minuten Trainingszeit. Damit verringert sich das Gesamtkontingent von vier auf drei Stunden. Das gilt auch für einen Grand Prix: Auch der darf ab 2021 nur noch über eine Gesamtzeit von drei Stunden (inklusive Unterbrechung) gehen.
Budgetgrenze: Die wohl wichtigste Veränderung im Reglement ist die Einführung einer Budgetgrenze. Maximal 145 Millionen US-Dollar (rund 119 Millionen Euro) dürfen die Teams noch pro Jahr ausgeben - abgesehen von einigen Ausnahmen wie Fahrergehälter oder das Gehalt der drei bestbezahlten Angestellten. Ab 2022 sinkt die Grenze weiter.
Aerodynamik-Handicap: Wer 2020 erfolgreicher war, der darf ab sofort weniger Zeit im Windkanal verbringen und auch weniger Versuche im Windkanal fahren. Das bedeutet: Weltmeister Mercedes hat die geringste Zeit zur Verfügung, Schlusslicht Williams die meiste.
Höheres Mindestgewicht: Sowohl Autos als auch Power-Units werden 2021 schwerer. Das Gewicht der Fahrzeuge (ohne Sprit, aber mit Fahrer) steigt von 746 auf 752 Kilogramm an, die Motoren werden um fünf Kilo schwerer und wiegen nun mindestens 150 Kilogramm.
Neuer Unterboden: Die größte technische Veränderung ist der Unterboden, der um die Hinterräder herum stark beschnitten wird. Auch vollständig eingeschlossene Löcher im Unterboden werden verboten. Man erhofft sich, dass die Autos so zehn Prozent weniger Abtrieb generieren.
Kleinere Bremsschacht-Finnen: Eine kleine Anpassung wird in den hinteren Bremsschächten vorgenommen, wo Winglets in der unteren Hälfte des Schachtes von 120 auf 80 Millimeter verkürzt werden. Auch das beschneidet noch einmal den Abtrieb.
Kürzere Diffusor-Streben: Die dritte technische Anpassung dreht sich um die Diffusoren. Dort werden die vertikalen Streben um 50 Millimeter verkürzt. Das soll die Effizienz des Unterbodens und des Diffusors beschneiden - auch hierbei ist geringerer Abtrieb das Ziel.
Striktere Anti-Kopier-Regeln: Dass ein Auto so kopiert wird, wie es Racing Point mit dem Vorjahres-Mercedes gemacht hat, soll nicht mehr vorkommen. Es ist klar geregelt, was ein Team darf und was nicht. Abschauen von Fotos und Beobachtungen ja, durch Daten nein. Reverse Engineering ist somit nicht mehr möglich.
Neue Reifen: Eigentlich sollten 2021 die neuen 18-Zoll-Reifen Einzug halten, doch mit der Verschiebung des Reglements war das obsolet. Um den stärkeren Kräften im dritten Jahr der aktuellen Pneus besser standhalten zu können, bringt Pirelli veränderte Mischungen. Bislang war das Feedback jedoch negativ.
Standardisierte Reifenzuteilung: Alle Fahrer bekommen die gleichen Sätze Reifen für ein Wochenende zugeteilt - zweimal Hard, dreimal Medium, achtmal Soft. Welche Mischungen für ein Rennen genutzt werden, muss Pirelli den Teams jedoch nun erst zwei Wochen vor dem Event sagen, nicht mehr neun Wochen im Voraus.
Kein DAS mehr: Mercedes verblüffte bei den Testfahrten 2020 mit einem neuen Trick. Durch Ziehen des Lenkrads konnten die Piloten die Spur der Vorderräder verstellen. Das brachte vor allem Vorteile beim Aufwärmen der Reifen. Dass der Kniff für 2021 verboten ist, steht schon seit Längerem fest.
Neue Materialien erlaubt: Das Technische Reglement wurde etwas aufgeweicht, um neuen "grünen" Materialien etwas Raum in der Formel 1 geben zu können. So sind laut Regelwerk nun Naturfasern wie Hanf, Leinen, Baumwolle oder Bambus erlaubt.