Ein Wechsel zum Formel-1-Traditionsteam Ferrari kann für einen Rennfahrer ein Traum oder ein Albtraum werden: Wir zeigen unterschiedliche Szenarien aus der Vergangenheit!
Als Weltmeister 1989 wechselt Alain Prost zur Saison 1990 von McLaren zu Ferrari. Mit fünf Siegen wird er WM-Zweiter hinter Ex-Teamkollege Ayrton Senna im McLaren und hat große Hoffnungen für 1991, aber ...
... die erfüllen sich nicht: Prost bleibt im zweiten Ferrari-Jahr sieglos und deutet an, sein Auto sei so schwer zu fahren wie ein Lastwagen. Das kommt nicht gut an bei Ferrari, das Team schmeißt ihn noch vor Saisonende raus!
Es ist ein Sensationswechsel, als Kimi Räikkönen zur Saison 2007 McLaren verlässt und zu Ferrari geht. Und dann gewinnt Räikkönen in Australien gleich das Auftaktrennen für die Scuderia! Weil sich sein Ex-Team ...
... McLaren gleichzeitig durch einen "Stallkrieg" zwischen Alonso und Hamilton selbst im Weg steht, ist Räikkönen am Saisonende der lachende Dritte und wird Ferrari-Weltmeister im ersten Jahr! Er fährt später erneut für das Team, gewinnt aber nur noch ein weiteres Rennen.
2010 tritt Fernando Alonso die Nachfolge von Räikkönen bei Ferrari an, und er verfolgt das gleiche Ziel. Es gibt Parallelen: Auch Alonso siegt gleich beim Ferrari-Debüt in Bahrain, mit vier weiteren Erfolgen wird er WM-Zweiter hinter Sebastian Vettel im Red Bull. Bis ...
... 2014 scheitert Alonso noch zwei weitere Male als Zweiter an Vettel und bleibt in seinem letzten Ferrari-Jahr sogar komplett sieglos. Dann gibt Alonso auf und wechselt zu McLaren, das ab 2015 mit schwachen Honda-Antrieben komplett abstürzt und Alonso noch mehr frustriert.
Als dreimaliger Formel-1-Weltmeister stößt Juan Manuel Fangio nach zwei Jahren bei Mercedes zu Ferrari. Er ist der amtierende Champion und fährt nur 1956 für das Team aus Maranello, aber ...
... tut das höchst erfolgreich: Auf dem Weg zum vierten Titel bestreitet Fangio sieben Grands Prix für Ferrari. Drei gewinnt er, zweimal wird er Zweiter. Und am Jahresende verlässt er Ferrari als alter und neuer Weltmeister und wechselt zurück zu Maserati.
1989 kommt Nigel Mansell von Williams zu Ferrari, und er siegt gleich beim ersten Saisonrennen in Brasilien, als erster Formel-1-Fahrer mit halbautomatischer Schaltung. Der Auftakt zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit? Nicht unbedingt, denn ...
... Mansell gewinnt in seinen zwei Ferrari-Jahren zwar noch zwei weitere Rennen, aber vom WM-Titel ist er in Rot weit entfernt. Erst ab 1991 bei Williams gibt es Siege in Serie für Mansell, 1992 dort schließlich auch den WM-Gesamtsieg.
Nach zwei WM-Titeln mit Benetton kommt Michael Schumacher als neue Titelhoffnung zu Ferrari. Doch die Debütsaison 1996 mit etlichen Pleiten und Pannen lässt bei Schumacher Zweifel aufkommen. Dann aber ...
... wendet sich das Blatt: Ferrari wird besser und besser. Schumacher ist ab 1997 wieder ein Titelkandidat, gewinnt von 2000 bis 2004 fünf Meisterschaften in Folge und wird so zum Rekordchampion der Formel 1.
Wie gerne würde Sebastian Vettel seinem Idol Michael Schumacher bei Ferrari nacheifern und nach vier Titeln für Red Bull ebenfalls Weltmeister werden in Rot. Und Vettels erste Ferrari-Saison 2015 beginnt gut: Podium im ersten Rennen, Sieg im zweiten. Dann ...
... schwingt sich Vettel 2017 und 2018 tatsächlich zum Titelkandidaten auf, doch zur WM mit Ferrari reicht es nicht. 2020 wird Vettel nach insgesamt 14 Ferrari-Siegen vom Team vor die Tür gesetzt, die Mechaniker spenden Applaus vor dem letzten Rennen.
1974 stößt Niki Lauda zu Ferrari und führt das Team, seit 1964 ohne Titel, zurück in die Erfolgsspur. Schon im vierten Rennen landet Lauda den ersten Sieg, 1975 holt er den erhofften WM-Titel nach Maranello. Im Jahr darauf ...
... überlebt Lauda einen schlimmen Feuerunfall am Nürburgring und verliert die WM knapp an James Hunt im McLaren. Aber 1977 wird Lauda nochmals Weltmeister auf Ferrari - und verlässt das Team noch vor Saisonende. Ihn zieht es für 1978 zu Brabham.
Charles Leclerc gilt lange als die große Zukunftshoffnung von Ferrari. Tatsächlich macht er Sebastian Vettel ab 2019 das Leben schwer und mischt mit fünf Siegen vorne mit, wird 2022 WM-Zweiter hinter Max Verstappen im Red Bull. Allerdings ...
... stolpert Leclerc immer wieder über sich selbst und über große und kleine Pannen bei Ferrari, sodass er mitunter entnervt wirkt. Dennoch verlängert Leclerc seinen Ferrari-Vertrag vor der Saison 2024 vorzeitig um mehrere Jahre. Da kann also noch was kommen ...
Ein Wechsel zum Formel-1-Traditionsteam Ferrari kann für einen Rennfahrer ein Traum oder ein Albtraum werden: Wir zeigen unterschiedliche Szenarien aus der Vergangenheit!