Von wegen Egotrip und eigene Interessen: Wieviel Fairplay steckt eigentlich in der Formel 1? Wir nennen prominente Beispiele!
Peter Collins ist der vielleicht selbstloseste Formel-1-Fahrer: 1956 überlässt er Ferrari-Teamkollege Juan Manuel Fangio beim Finale sein Auto, obwohl Collins selbst noch Titelchancen hat!
Fangio wird Weltmeister. Und Collins wähnt sich jung genug für weitere Chancen. Die aber kommen nicht: Er stirbt wenig später bei einem Rennunfall.
1958 kommt es zur Entscheidung zwischen Mike Hawthorn (links) und Stirling Moss um den Titel, den am Ende Hawthorn mit einem Punkt Vorsprung gewinnt. Auch, weil ...
... sich Moss in Portugal für Hawthorn und gegen eine Disqualifikation des Konkurrenten einsetzt. Moss wird insgesamt vier Mal WM-Zweiter, den Titel aber gewinnt er nie.
1973 verunfallt Roger Williamson in Zandvoort schwer, sein Auto fängt Feuer. David Purley ist einer der ersten Fahrerkollegen an der Unfallstelle und hält an - links im Bildrand zu erkennen.
Der Hilfeversuch von Purley aber schlägt fehl: Er alleine kann Williamson nicht aus dem brennenden Fahrzeug retten, eine echte Sicherheitsstruktur an der Rennstrecke gibt es noch nicht. Williamson stirbt in den Flammen.
1976 hat Niki Lauda auf dem Nürburgring einen schweren Unfall: Sein Auto steht in Flammen, er kann sich nicht selbst aus dem Cockpit befreien. Doch Lauda hat gleich vier Schutzengel ...
Laudas Fahrerkollegen Arturo Merzario, Guy Edwards, Harald Ertl und Brett Lunger retten ihn aus dem brennenden Auto und werden mit Medaillen geehrt. Lauda überlebt den Crash und wird 1977 (und 1984) nochmals Weltmeister!
1992 in Spa-Francorchamps verunfallt Eric Comas im Freitagstraining. Formel-1-Weltmeister Ayrton Senna stellt seinen McLaren rechts am Fahrbahnrand ab und ...
... hilft vor Ort, indem er Comas' Motor abstellt und den Verunfallten im Cockpit stützt, bis Sanitäter eintreffen.
1996 sieht alles nach Michael Schumacher im McLaren aus. Doch der Schein trügt: McLaren-Fahrer David Coulthard hat lediglich einen Ersatzhelm von Schumacher geborgt, weil ...
... seine eigenen Helme im Nassen von innen beschlagen. Schumacher stellt einen seiner Helme zur Verfügung, weil er eine ähnliche Kopfgröße hat wie Coulthard.
1998 ist Ralf Schumacher in Spa schneller als sein Jordan-Teamkollege Damon Hill. Teamchef Eddie Jordan aber will keinen Zweikampf, sondern gibt die Parole aus: Positionen halten!
Schumacher gehorcht, verzichtet auf die Chance auf den ersten Grand-Prix-Sieg und bleibt hinter Hill, der so den ersten Jordan-(Doppel-)Sieg in der Formel 1 anführt.
2002 in Spielberg muss Rubens Barrichello kurz vor der Zieldurchfahrt Platz machen für Michael Schumacher, dem er so den Sieg schenkt. Dann aber ...
... dreht Schumacher bei der Siegerehrung den Spieß um und schiebt Barrichello auf dem Podium auf P1. Dafür (und nicht für die Stallregie) wird Ferrari mit einer saftigen Geldstrafe belegt!
2006 in Monza gibt Michael Schumacher nach dem Sieg im Ferrari-Heimrennen seinen (ersten) Formel-1-Rücktritt bekannt. Er tut dies auch in dem Wissen, dass ...
... er die weitere Karriere seines Freundes Felipe Massa behindern würde, falls er weitermacht. Denn Ferrari hat für 2007 schon Kimi Räikkönen unter Vertrag genommen.
2009 belohnt Ferrari seinen langjährigen Testfahrer Luca Badoer mit einem Formel-1-Einsatz, weil sich Stammfahrer Felipe Massa verletzt hat. Doch die Rennen von Badoer im Ferrari ...
... stehen unter keinem guten Stern: Er fährt nur hinterher und punktet nicht, wird dann durch Giancarlo Fisichella ersetzt.
Von wegen Egotrip und eigene Interessen: Wieviel Fairplay steckt eigentlich in der Formel 1? Wir nennen prominente Beispiele!