Was in Österreich sonst noch geschah: Wie Red Bull den Grand Prix zum stimmungsvollsten des Jahres gemacht hat
145.000 Zuschauer lockt der Grand Prix von Österreich an den Red-Bull-Ring in Spielberg, aber auch wenn dieses Hubschrauberfoto suggeriert, dass die meisten davon Einheimische waren: ...
... Das Meer in Rot-Weiß-Rot wird während des Rennens in knalliges Orange eingefärbt. Zehntausende Holländer drücken Max Verstappen die Daumen - und leiden mit, als dieser in der ersten Runde ausscheidet. Umso mehr, als er sich am Samstag einen Besuch seiner Fans auf dem Campingplatz nicht hat nehmen lassen.
Red Bull setzt viel in Bewegung, um den "Holiday-Grand-Prix" zu einem rund um die Uhr unterhaltsamen Event zu machen. Auf der Showbühne etwa treten nationale Stars wie die EAV und internationale wie Passenger auf. Gratis für jeden, der ein Formel-1-Ticket hat.
Aufgewertet im Vergleich zu vergangenen Jahren die Fanzone auf dem Hügel bei Kurve 1. Auf der Showbühne werden die Formel-1-Stars interviewt, anschließend schreiben sie Autogramme und lassen Selfies machen. Und es gibt diverse Gewinnspiele, ...
... zum Beispiel eines, das den "Superfan" kürt. Das ist in Spielberg 2017 Manuel Gröbl aus Feldkirchen bei Graz. Der darf sogar für Sieger Valtteri Bottas die Zielflagge schwenken!
Gänsehaut gibt's wieder bei der in Spielberg schon traditionellen Legendenparade, die diesmal unter dem Motto Le Mans steht. Publikumsliebling Gerhard Berger kutschiert den BMW V12 LMR, das 24-Stunden-Siegerauto von 1999. Als der Tiroler selbst BMW-Motorsportdirektor war.
Bergers langjähriger Ferrari-Teamkollege Jean Alesi klettert hier in Helmut Markos alten Le-Mans-Porsche. Der Einstieg fiel den Herren leichter, als sie noch ein paar Kilogramm weniger auf den Rippen hatten. Im Hintergrund plaudert Chefredakteur Christian Nimmervoll mit Porsche-Medienchef Holger Eckhardt.
Porsche-Werksfahrer Neel Jani wird eine besondere Ehre zuteil: Der Schweizer, am Spielberg-Wochenende in Begleitung seiner bezaubernden Frau Lauren, chauffiert niemand Geringeren als Formel-1-Boss Chase Carey um den Red-Bull-Ring.
Die Legendenparade lässt sich nicht einmal "Oberbulle" Dietrich Mateschitz entgehen. Der gebürtige Steirer, als öffentlichkeitsscheu bekannt, kritzelt auf heimischem Terrain sogar bereitwillig Autogramme. Hier im Gespräch mit seinem Motorsportkonsulenten Helmut Marko und Austro-Legende Dieter Quester.
Mark Webber (Zweiter von links, hinten) wirkt im Berger-Alesi-Sandwich wie eine Bohnenstange. Brendon Hartley (Zweiter von links, vorne) freut sich gleich über zwei Dinge: Erstens lernt er sein Jugendidol Jean Alesi kennen. Zweitens überholt er auf der Strecke Helmut Marko, der ihn einst aus dem Red-Bull-Juniorteam geschmissen hat.
#PlacesAlonsoWouldRatherBe: Die Relax-Aktion des McLaren-Stars beim Grand Prix von Brasilien 2016 inspiriert die österreichischen Fans zu einer "Autogrammkarte" der besonderen Art.
Besonderes Präsent für Damon Hill: Die Kollegen von racingline.hu haben jenen FIAT 126 im Embassy-Design als 1:43-Miniatur produzieren lassen, der einst von seinem Vater als Paddock-Car genutzt wurde. Chefredakteur Peter Vamosi überreicht das Modell vor laufender Sky-Kamera am Samstagmorgen.
Wenn McLaren-Rennleiter Eric Boullier und ein Mercedes-Mitarbeiter Handynummern austauschen, trägt das nicht dazu bei, die Gerüchte um eine Trennung zwischen McLaren und Honda verstummen zu lassen ...
Gute Laune überall: Veranstalter Red Bull lässt im Paddock Musikanten mit einem Traktor auflaufen und verteilt steirische Brettljause. Selbst die Fahrer beteiligen sich am Unterhaltungsprogramm. Trotz der ungewohnten "Ledernen" bei offensichtlich bester Stimmung.
Und auch sonst stellt Red Bull alles aus, was dem motorsportaffinen Publikum Spaß machen könnte. Zum Beispiel jene Stratos-Raumkapsel, mit der Felix Baumgartner 2012 mit dem Fallschirmsprung aus 39 Kilometern Höhe einen Weltrekord aufgestellt hat.
Dass der Rekord ziemlich kurzlebig war und schon zwei Jahre später von Google-Manager Alan Eustace gebrochen wurde, haben bis heute viele nicht registriert. Baumgartner genießt seither das Leben in der Extremsport-Frührente - unter anderem beim Red-Bull-Grand-Prix in Spielberg, ...
... wo seine Nachfolger von der Red-Bull-Skydive-Staffel im Rahmenprogramm ebenso für Unterhaltung sorgen wie ...
... die Kollegen aus dem Drift-Bereich.
Ganz so wild wie die lässt es Daniel Ricciardo nicht angehen, zumindest nicht mit dieser hübschen Formula Una auf dem Beifahrersitz. Als dann ORF-Kommentator Ernst Hausleitner zu ihm ins Cockpit steigt, dreht der Sonnyboy aus Australien schon etwas mehr auf, ...
... ebenso wie Bernd Mayländer bei seinen Taxifahrten im offiziellen Safety-Car der Formel 1.
Heimrennen heißt für die Red-Bull-Stars, im Vorfeld etwas Promotion für die österreichischen Red-Bull-Sportvereine zu machen. So kicken Max Verstappen und Daniel Ricciardo mit dem Bullen-Nachwuchs in der Akademie in Salzburg ...
... und laufen in der Salzburger Eishalle zu einem Match gegeneinander auf, mit prominenter Unterstützung. Schiedsrichter der Partie: Teamchef Christian Horner. Ob da alles mit rechten Dingen zugeht?
Was in Österreich sonst noch geschah: Wie Red Bull den Grand Prix zum stimmungsvollsten des Jahres gemacht hat