Was in Österreich sonst noch geschah: Ricciardo in "Lederhosn" und Frack, und Vettels Tröte für die Italiener
Die schönste Art, zum Heim-Grand-Prix anzureisen: Mit einer DC6 aus der Sammlung von Dietrich Mateschitz fliegen Daniel Ricciardo, Max Verstappen, Christian Horner und Helmut Marko am Mittwoch vom Hangar-7 in Salzburg nach Zeltweg, zur Eurofighter-Basis des österreichischen Militärs ganz in der Nähe des Red-Bull-Rings.
Genau diese DC6 ist übrigens jene Maschine, die früher als Privatjet des jugoslawischen Diktators Tito diente. Begleiter des besonderen Flugs nach Zeltweg: Air-Racer Hannes Arch mit seiner Zivko Edge 540. Die Fliegerstaffel "Flying Bulls" gehört zu den Lieblingsprojekten von "Oberbulle" Mateschitz.
Heim-Grand-Prix bedeutet für die Red-Bull-Chefs auch, "Lederhosn" tragen zu müssen. Einen steirischen "Schuahplattler" ersparen uns die Herren aber. Zum Glück...
Selbst die Fahrer kommen nicht um den "Lederhosn"-Look rum. Daniil Kwjat ist angesichts der speziell von Puma designten Rennoveralls erstmals froh, kein Red-Bull-Fahrer mehr zu sein. Andererseits scheint zumindest Ricciardo durchaus Gefallen an den Formula Unas im traditionellen Dirndl zu finden...
Ricciardo kann aber auch elegant: In Austin 2015 hat er vor der Sky-Kamera ein Tänzchen mit Reporterin Tanja Bauer hingelegt und versprochen, das in Österreich 2016 zu wiederholen. Der Sender nahm in Baku Maß und ließ für Spielberg einen Frack maßschneidern. Beim Walzer im Schönberghof macht der Formel-1-Star gute Figur.
Styling gibt's auch für Nico Rosberg, und zwar ein Trikot des SSC Napoli mit der Rückennummer 85 (sein Geburtsjahr), als Souvenir von italienischen Fans vor dem Euro-Elferdrama zwischen Deutschland und Italien. Rosberg hat zu Neapel eine besondere Beziehung: Vor zwei Jahren hat er dort die beste Pizza der Welt gesucht.
Am Samstagabend trägt der WM-Leader dann aber doch lieber das DFB-Trikot als das Geschenk von den Tifosi - mit Erfolg! Beim gut besuchten Fußballabend in der Mercedes-Hospitality lässt er sich aber nur kurz blicken. Schließlich gibt's am nächsten Tag ein Rennen zu fahren.
Ein paar Meter weiter schaut Sebastian Vettel mit Freundin Hanna, Vater Norbert und Mutter Heike bei Ferrari. Als Deutschland zum 1:0 trifft, kommt er mit DFB-Trikot und Tröte bewaffnet zu den Mechanikern runter und zieht diese mit dem Zwischenstand auf. Nur um kurz darauf wieder zum "Inner Circle" zu verschwinden.
Das Geburtstags-Wochenende geht wegen des Reifenschadens letztendlich in die Hose, Vettel versteht es aber trotzdem, es zu genießen. Zum Beispiel mit seiner eigenen Retro-BMW, mit der er jeden Tag vom in der Nähe angemieteten Haus zum Red-Bull-Ring kommt.
In Österreich gibt's nur zwei, die mehr Fans haben als Vettel: Ernst (Hausleitner) und Alex (Wurz), die immer zu sympathischen Blödeleien aufgelegten Kommentatoren des ORF. Hausleitner würdigt den begeisterten Fanclub aus Eberschwang auf seiner Facebook-Seite.
Legenden wie Niki Lauda und Gerhard Berger dürfen in Österreich auch 2016 im Rahmenprogramm ausrücken. Die Rennoveralls zwicken zwar beim einen oder anderen schon etwas, ...
... am Steuer des BMW M1 Procar machen aber alle noch gute Figur. Einige der Herren fahren Autos, die ihnen selbst gehören. "Also muss ich ein bissl aufpassen, dass wir keinen Blödsinn machen", lacht Berger vor dem Start des Legendenrennens.
"Schieb ihn raus": Dieser Funkspruch hat Pascal Wehrlein beim DTM-Rennen in Spielberg 2015 berühmt gemacht. Diesmal macht aber nicht Timo Scheider Nägel mit Köpfen, sondern sein Renningenieur.
Heim-Broadcaster ORF hat es in Spielberg zur Tradition gemacht, die Gäste aus der Formel 1 am Rennwochenende zu beschenken. Für Chefpromoter Bernie Ecclestone gibt's aus den Händen von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz eine Torte mit Mini-Bernie und Bulle.
Ebenfalls vor Ort: "Oberbulle" Dietrich Mateschitz. Der hätte sich nach dem gut besuchten Comeback 2014 mehr als 40.000 Zuschauer am Rennsonntag erhofft. Und das trotz eines spektakulären Rahmenprogramms mit Stars wie Nena, Rea Garvey und Amy Macdonald.
Für die Journalisten geht's am Red-Bull-Ring unterirdisch vom Media-Center in den Paddock. Da, wo einem 2015 noch Pappfiguren aller aktuellen Fahrer entgegenlächelten, gibt's jetzt einen "Walk of Legends", allen voran Michael Schumacher. Audio-Guide inklusive.
Und natürlich folgt auch der eine oder andere Promi dem Ruf von Red Bull nach Spielberg. Michael Madsen zum Beispiel, bekannter Hollywood-Star aus Filmen wie "Kill Bill" oder "Sin City", ...
... oder auch George Lucas, der mit Ehefrau Mellody Hobson kommt und sich wie schon so oft als fachkundiger Fan erweist. Unter anderem stattet der "Star-Wars"-Macher Frank Williams einen Besuch ab.
Was in Österreich sonst noch geschah: Ricciardo in "Lederhosn" und Frack, und Vettels Tröte für die Italiener