Österreich 2015: Was Lewis Hamilton von The Boss Hoss lernen kann und warum Toto Wolff aufs Teamfoto pfeift
Als amtierender Le-Mans-Sieger zum nächsten Event: Nico Hülkenberg jettet nach dem Grand Prix von Kanada und dem 24-Stunden-Rennen in Frankreich zum nächsten Termin in Österreich, bekommt dort am Samstag Besuch von seinem Porsche-Chef Fritz Enzinger und erreicht am Sonntag einen starken sechsten Platz im Force India.
Das Welcome-Package für jeden Journalisten am Red-Bull-Ring: Rhabarber-Erdbeer-Püree, steirisches Kürbiskernöl (schmeckt übrigens ganz hervorragend auf Vanilleeis) und geröstete Kürbiskerne als "Brain-Food" zwischendurch.
Gold am Ende des Regenbogens - oder, wie ein Journalistenkollege in Spielberg feststellt: "Dort steht das Motorhome von Bernie Ecclestone!" An der Legende scheint also doch etwas dran zu sein...
Der Formel-1-Boss empfängt in Spielberg die wichtigsten Drahtzieher der Formel 1. FIAT-Chef Sergio Marchionne zum Beispiel, um den am Sonntag ein Riesengewusel herrscht, oder Donald Mackenzie (Foto), für den Grand-Prix-Zirkus verantwortlicher Manager bei CVC Capital Partners.
Peter Brabeck-Letmathe (rechts) im Gespräch mit Pasquale Lattuneddu, der "rechten Hand" von Bernie Ecclestone. Brabeck, ein Österreicher, war als Formel-1-Boss vorgesehen, falls der Börsengang der Königsklasse in Singapur geklappt hätte. Umstrittene Berühmtheit erlangte er durch seine Aussagen zum Thema Wasser im kritischen Dokumentarfilm "We feed the World".
Und natürlich Hausherr Dietrich Mateschitz mit Lebensgefährtin Marion Feichtner.
Von den steirischen Fans wird Mateschitz immer noch dafür vergöttert, dass er die Formel 1 bis 2020 zurück ins Murtal geholt hat.
Kein Wunder, schließlich versteht es Red Bull, ein Autorennen zum Event zu machen. Zum Beispiel mit Konzerten wie von The Boss Hoss...
"Was der Gabalier kann, kann ich auch", denkt sich Lewis Hamilton und schnappt sich mal eben die Drumsticks. Der Mercedes-Superstar stellt sich dabei etwas geschickter an als Sebastian Vettel, der ebenfalls versucht, musikalisches Talent vorzutäuschen.
Die Legendenparade war schon beim Spielberg-Comeback 2014 für viele Fans das eigentliche Highlight, und das ist 2015 nicht anders. Niki Lauda und Co. haben zwar teilweise schon etwas Mühe, ihre Bäuche in die Cockpits von damals zu zwängen, haben aber Spaß und begeistern die Fans.
Ebenso wie die Formula Unas, die beim "Steirischen Abend" am Donnerstag Würste, Käse, Schwarzbrot und Wein im Paddock verteilen. Da sagen die Journalisten ebensowenig nein wie so mancher Fahrer.
Nico Rosberg sollten die Dirndln Glück bringen - beim ersten Grand-Prix-Sieg 2015 ohne Ehefrau Vivian auf der Strecke. Doch seine Augenentzündung wird der Mercedes-Pilot auch in Österreich nicht los.
Österreich ist eben anders: Fahrerparade nicht auf einem schmucklosen Truck, auch nicht mit Einzel-Oldtimern - sondern mit einem speziell angefehrtigten Fahrzeug, auf dem alle zusammensitzen. Österreichische Gemütlichkeit eben.
Toto Wolff hingegen fehlt beim Teamfoto. "Scheiß drauf", sagt er, als ihn Pressesprecher Bradley Lord aus der Medienrunde entführen will - und punktet damit bei den deutschen Journalisten. Dass Wolff seinen Kommentar augenzwinkernd meint, versteht sich von selbst.
Und am besten feiert es sich ohnehin ohne Chef, finden Rosberg und Co. - und lassen es nach dem ersten Doppelsieg-Doppelpack der Formel-1-Saison 2015 richtig krachen!
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