Was in Belgien sonst noch geschah: Terror-Gefahr, prominente Fans und eine ganz besondere Hochzeitsreise
Wer ist hier der Boss? 40.000 Oranjes, so heißt es, pilgern über die Grenze nach Spa-Francorchamps, um Max Verstappen zu sehen. Der belohnt seine Fans nicht, sondern liefert eine der durchwachsensten Leistungen seiner noch jungen Karriere ab. Das tut dem Volksfest aber keinen Abbruch.
Weil Brüssel einer der Terror-Hotspots in Europa ist, werden die Sicherheitsmaßnahmen beim Grand Prix von Belgien groß geschrieben. Die Militärsoldaten bewachen den Circuit wie einen Hochsicherheitstrakt. Aber für ein Verstappen-Autogramm wird man sich wohl mal ablenken lassen dürfen.
Der hat jetzt auch echte Promi-Fans: Die Belgierin Nafissatou Thiam hat bei den Olympischen Spielen in Rio Gold im Siebenkampf gewonnen. Man könnte sagen: Landsleute unter sich. Denn Verstappen hat eine belgische Mutter und einen belgischen Reisepass - fährt aber mit niederländischer Lizenz.
Promi-Fans hat auch Nico Rosberg: Laura Wontorra (Tochter von TV-Moderator Jörg Wontorra) und ihr Verlobter Simon Zoller (Profi beim 1. FC Köln) schnuppern in Spa Formel-1-Luft. Das Daumendrücken zahlt sich aus: Rosberg gewinnt den Grand Prix von Belgien.
Die "Fans" von Lewis Hamilton hingegen finden das Rennen zum Einschlafen: Roscoe und Coco, die Hunde des Weltmeisters, verpassen bei bis zu 35 Grad (Toto Wolff: "so was habe ich hier noch nie erlebt!") die grandiose Aufholjagd ihres Herrchens. Der fährt zum dritten Mal in seiner Karriere von P20+ auf das Podium.
Auch die BBC-Moderation von Experte Allan McNish finden nicht alle spannend: Dieser Fotograf gönnt sich mal eben ein Nickerchen. Berufsgenossen werden unken: Währenddessen hätte er seinen "Tabard" zurückgeben können. Die schicken Westen sind in der Formel 1 rar und berechtigen zum Boxengassen-Zutritt.
Abendessen der Kollegen von Channel 4 mit den Experten Mark Webber (der am Sonntag die Podium-Interviews führt, dazu am Ende der Fotostrecke mehr), Karun Chandhok und David Coulthard.
Das wichtigste Personal des Williams-Teams nutzt die relaxte Atmosphäre in Spa ebenfalls zu einem sommerlichen Dinner. Den Vorsitz hat - wie könnte es anders sein - Frank Williams himself. Links neben ihm: Teamchef-Tochter Claire.
Schließlich hat Williams dieses Wochenende Grund zum Feiern: Valtteri Bottas wird am Renntag 27. Das Team schenkt ihm (auch dank einer Stallorder) Platz acht, der Wunsch vom Podium geht aber nicht in Erfüllung. Immerhin darf Bottas (vermutlich im Gegensatz zu Felipe Massa) auch 2017 bleiben.
Er habe "nichts Besonderes" unternommen im Sommer, sagt Kimi Räikkönen gewohnt lapidar. Ob ihm Minttu das übel nimmt? Die beiden haben in Italien geheiratet. Vom Baby-Bauch von Söhnchen Robin ist bei Frau Räikkönen längst nichts mehr zu sehen.
Hier scheint Hochzeit schon etwas Besonderes zu sein: Diese beiden englischen Fans verbringen ihre Hochzeitsreise bei der Formel 1 - und ärgern sich wohl nur im Spaß darüber, dass Susie Wolff und Jenson Button schon vergeben sind.
Spa kann übrigens durchaus ein romantisches Pflaster sein, wenn nicht gerade der Formel-1-Trubel in der Stadt ist. Die Heilquellen wurden angeblich bereits im siebten Jahrhundert entdeckt. Heute leben rund 10.000 Einwohner in der Kleinstadt unweit der deutschen Grenze.
Neben Heilquellen gibt es in Spa vor allem Fritten, Waffeln und... Kühe! Jenson Button posiert mit einigen belgischen "Fans" vor dem Rennwochenende für ein Selfie und unterbricht dafür seine idyllische Joggingrunde.
Die Sache mit den Schuhen wird langsam zum (fragwürdigen) Modetrend. Erst nippt Daniel Ricciardo wieder selbst den Schampus aus dem verschwitzten Puma, was seinen Sponsor sicher freuen wird, ...
... dann fordert er auch Mark Webber auf, einen Schluck zu nehmen. Der zögert kurz, macht sich dann aber doch lieber zum Affen, als als Spielverderber zu gelten. Was man wissen muss: In Australien ist das bei erfreulichen Anlässen Sitte. "Wir haben unser Land stolz gemacht", grinst Ricciardo.
Die Buhrufe der Verstappen-Fans kaum verkraftet, bittet Sieger Rosberg zum Podium-Selfie. "An meinen Fotografie-Fähigkeiten muss ich noch arbeiten", gibt er auf Twitter zu. Am WM-Stand auch: acht Rennen noch zu fahren, zehn Punkte fehlen.
Was in Belgien sonst noch geschah: Terror-Gefahr, prominente Fans und eine ganz besondere Hochzeitsreise