Lewis Hamiltons Lifestyle-Sünden, 100 Euro für jeden Führungskilometer und Gruppentänze bei Ferrari
Lewis Hamilton präsentiert sich in Schanghai beim Fotoshooting mehr als Rockstar denn als Formel-1-Champion. Neuerdings hat er sogar eine eigene Stylistin engagiert, die ihm im Paddock alle paar Stunden die Frisur macht. Luxusprobleme eines Multimillionärs.
Nico Rosberg würde unserem Reporter Dieter Rencken sofort seine Uhr von Thomas Sabo schenken, was dieser natürlich aus Gründen der Bestechlichkeit ablehnt. "Aber bei den Goldketten von Lewis", lacht der Mercedes-Fahrer, "solltest du nicht nein sagen, Dieter." Denn die sind ein Vermögen wert.
Kann das ein gutes Omen sein? Nico Rosberg lässt sich am Mittwochabend in Schanghai von einem "Mister Ferrari" bekochen. "Ich frage mich, was mir der ins Essen getan hat", twittert er.
Daniil Kwjat war als Kind nie der große Computerspieler, aber bei einem PR-Event in Schanghai packt ihn der Ehrgeiz - und er fährt die chinesischen Herausforderer allesamt an die Wand. Letztendlich weiß der Rennfahrer dann doch, wie man ein Auto am schnellsten bewegt. Selbst in der virtuellen Welt.
Daniel Ricciardo bereitet sich in den Guyi-Gärten von Nanxiang mit Martial-Arts-Workout auf den Grand Prix von China vor. Sein Lehrmeister ist (kein Scherz) Mister Yang. "Auch wenn es ganz anders ist, als angeschnallt im Formel-1-Cockpit zu sitzen: Der Fluss dieser Bewegungen fasziniert mich", sagt der Red-Bull-Fahrer.
Schanghai ist die gigantischste Rennanlage der Welt, mit einem Paddock, der fast schon zu breit ist, als dass so etwas wie Atmosphäre aufkommen könnte. "Wenn du von einem Ende zum anderen läufst", sagt Safety-Car-Fahrer Bernd Mayländer, "brauchst du fast eine halbe Stunde."
Elf Jahre nach der Formel-1-Premiere entsteht in China so etwas wie eine Fankultur. Kaum woanders werden so viele Fahnen geschwenkt wie in Schanghai. Und die meisten Fans hat - wie fast überall auf der Welt - Ferrari.
Was noch fehlt, ist ein chinesischer Grand-Prix-Pilot. Ob er hier schon dabei ist, bei den Stars von morgen? Für die chinesische Nachwuchs-Kart-Elite geht mit dem Meet & Greet mit Lewis Hamilton und Co. ein Traum in Erfüllung.
Die Aufgabe der chinesischen Gridgirls ist eine einfache: immer brav lächeln.
Wohingegen diese Security-Herren am Freitag ihren großen Auftritt haben, als ein verrückter Fan vor der Nase von Sergio Perez über die Strecke läuft. Der Irre wollte offenbar Vettels Ferrari ausprobieren - und landet stattdessen in den Händen der Polizei.
Dass der Motorensound in der Formel 1 viel leiser ist als früher, liegt an der Hybrid-Technologie. Die Audioaufzeichnung der Geräuschkulisse an der Strecke ist anno 2015 nämlich so professionell wie nie zuvor.
Olympia-Legende Edwin Moses rührt mit Nico Rosberg die Werbetrommel für die Laureus-Academy, die am Mittwoch nach dem Grand Prix in Schanghai die Sportler des Jahres ehrt. Obendrein spendet Mercedes ab sofort für jeden Rosberg-Führungskilometer 100 Euro. Pech: In Schanghai sammelte der Deutsche nur zwei Führungsrunden. Und Lewis Hamilton verrät schon vorab: "Ich habe den Laureus-Award nicht gewonnen."
Nach technischem Defekt im Freien Training hat Fernando Alonso wieder mal Zeit, sich eine Session mit den Ingenieuren anzuschauen. Trotzdem beteuert er: "Ich werde meine Karriere bei McLaren beenden." Nur: Das hat er vor Jahren auch über Ferrari gesagt...
Paella statt Pasta: Es hat wohl mit dem spanischen Einfluss zu tun, dass bei beim britischen McLaren-Team nun spanische Reispfannen serviert werden, wenn Journalisten zu Gast sind.
Nicht nur die Fahrer müssen topfit sein, sondern das gesamte Team - denn ein müder Mechaniker beim Boxenstopp kann unter Umständen über Sieg oder Niederlage entscheiden. Also wärmt sich bei Ferrari das ganze Team gemeinsam auf.
Auch wenn der Mercedes das beste Auto ist: Ein verstohlener Blick ins Cockpit der Konkurrenz kann nicht schaden. Denkt sich Lewis Hamilton und spioniert in Sebastian Vettels Arbeitsplatz rum.
Das ganze Mercedes-Team feiert über den zweiten Sieg im dritten Rennen - aber Nico Rosberg fällt es mit jedem verstrichenen Rennen schwerer, ein braves Teamplayer-Lächeln aufzusetzen.
Ähm, die Goldkette gehört doch eigentlich jemand anderem, oder? "Langfinger" David Coulthard bestreitet die Post-Race-Analyse im britischen Fernsehen im Lewis-Hamilton-Style. Ob er das teure Stück danach zurückgegeben hat, entzieht sich unserer Kenntnis.
Lewis Hamilton wiederum gibt Martin Brundle lang nach Rennende ein kontroverses Interview, in dem er sagt, er hätte "auch mit zwei Fingern am Lenkrad" locker gewonnen. Ein Nadelstich gegen Teamkollege Rosberg, der ihn in der FIA-PK vor hunderten Journalisten direkt angegriffen hat.
Das große Packen: Schon am Donnerstag muss der Formel-1-Paddock in Bahrain aufgebaut sein, wo das vierte Saisonrennen stattfindet. "Back to back" mit China.
Lewis Hamiltons Lifestyle-Sünden, 100 Euro für jeden Führungskilometer und Gruppentänze bei Ferrari