Was in Italien sonst noch geschah: Ein Abschieds-Porträt für Button, Tränen bei Massa und Gutierrez' hübsche Schwester
Emotionaler Abschied: Felipe Massa gibt zu, dass er "nicht gelogen, aber ein bisschen geflunkert" hat, als er sagte, er würde unbedingt weiterhin Formel 1 fahren wollen. Am 27. November, in Abu Dhabi, ist Schluss - mit seinem 249. Grand Prix. Das macht ihn zur Nummer acht in der ewigen Bestenliste der meisten Rennteilnahmen.
Die Massas haben der Formel 1 herzzerreißende Momente geschenkt. Etwa in Brasilien 2008, als sie schon Felipes WM-Titel feierten, bis sie von Gino Rosato darauf aufmerksam gemacht wurden, dass es doch nicht gereicht hat. Bei Vater Luis schwingt beim Abschied Wehmut mit. Ehefrau Raffaela freut sich auf mehr Zeit mit ihrer Lebensliebe.
Massa hat zwar keinen WM-Titel, dafür aber umso mehr Freunde. Landsmann und Beinahe-Namensvetter Felipe Nasr zum Beispiel, der ihm zum Abschied seinen Helm schenkt. Natürlich nicht ohne persönliche Grußbotschaft.
Jetzt kann Massa erst mal Ferien machen, "WEC, Formel E oder DTM" fahren, wie sein Vater sagt - und vielleicht irgendwann mit Söhnchen Felipinho in den Paddock zurückkehren? "Er kann mit seinem Leben anstellen, was er will. Und das werde ich als Vater unterstützen", so der scheidende Williams-Fahrer.
Massa ist in Monza nicht der einzige, der seinen Rücktritt erklärt. Auch Jenson Button versammelt die Presse, um bekannt zu geben, dass er 2017 keine Formel-1-Rennen fahren wird. Das habe er sich in der Sommerpause überlegt und in Spa mit Ron Dennis besprochen. Das Comeback ist für 2018 geplant. Unverbindlich.
Dem ehemaligen Manor-Sportdirektor Graeme Lowdon, inzwischen Teamchef in der WEC, ist auf dem Langstrecken-Flug nach Mexiko langweilig. Also zeichnet er Button ein Portrait. Der McLaren-Star bedankt sich via Twitter: "Wow, verdammt gut! Aber du hast ein paar Falten zu viel gemacht..."
Nach Falten sucht man bei Nachfolger Stoffel Vandoorne, zarte 24 Jahre jung, vergeblich. Er darf am Tag von Buttons Sabbatical-Bekanntgabe seinen McLaren-Vertrag unterschreiben. "Ich habe schon viele Autogramme gekritzelt", sagt er, "aber dafür den Füller in die Hand zu nehmen, ist schon etwas Besonderes!"
"Vater zu sein", schreibt Nico Rosberg auf Twitter, "hat für mich alles in Perspektive gerückt und mir gezeigt, worauf es im Leben wirklich ankommt!" Töchterchen Alaia ist schon ein Jahr alt - wie die Zeit vergeht! Und bekommt vom Papa dessen ersten Sieg in Monza geschenkt.
Zur Vorbereitung auf das Rennwochenende geht's auf den Fußballplatz mit der Mercedes-Boxencrew. Dass die bei Rosberg langsamer arbeitet als bei Lewis Hamilton, macht im Rennen zum Glück keinen Unterschied.
Der neue Biersponsor der Formel 1, der zufällig auch die Champions-League sponsert, lädt vor Monza zum Charity-Kick auf dem Kleinfeld. Grand-Prix-Stars wie Daniel Ricciardo treten gegen eine hochkarätige Auswahl an Europacup-Legenden an - und geben alles!
So wie hier Fernando Alonso, der rackert bis zum Umfallen, mit seinen Formel-1-Kollegen aber 10:22 verliert. Das wichtigste Ergebnis ist ohnehin: Für die italienischen Erdbebenopfer kommen 32.000 Euro zusammen (1.000 für jeden Treffer) - die vom Sponsor großzügig auf 50.000 aufgerundet werden.
Mit dem Jaguar aus Monaco nach Monza: Romain Grosjean genießt seinen Roadtrip zum Grand Prix von Italien. Wir vermuten aber: Gegen einen Dienstwagen von Haas-Motorenpartner Ferrari hätte er auch nichts einzuwenden.
Bei Sauber muss gespart werden, auch nach der Übernahme durch Longbow Finance. Und so geht's für Marcus Ericsson mit dem Bus zum Flughafen, bevor er in den Jet nach Mailand einsteigt. Zumindest für das Twitter-Foto. Ob das wirklich echt ist, entzieht sich unserer Kenntnis.
Auf den Spuren der Beatles: Daniel Ricciardo, Daniil Kwjat und Carlos Sainz machen die Innenstadt von Mailand unsicher. Zum Abschluss des Fotoshooting-Städtetrips gibt's noch einen Drink in der historischen Straßenbahn.
Happy Birthday, Carlos! Sainz jun. feiert in Monza nicht seinen 55. (das ist seine Startnummer), sondern seinen 22. Geburtstag, ...
... Marcus Ericsson seinen 26.
Das Daumendrücken von Schwester und Mama hilft: Esteban Gutierrez schafft im Qualifying sensationell den Sprung in die Top 10, schmeißt im Rennen aber die Nerven weg. Wenn die Familie zum Trösten da ist, lässt sich der Schmerz immerhin etwas leichter ertragen.
Die Familie ist auch bei Sebastian Vettel häufig dabei. Diesmal kamen Papa Norbert und Bruder Fabian zum Anfeuern. Natürlich bewaffnet mit Ferrari-Flaggen und -Kappen.
Eben noch bei Markus Lanz, gemeinsam mit Niki Lauda, nun schon im Monza-Paddock: Arturo Merzario, der Mann mit dem Hut, ist derjenige, der Lauda nach seinem Feuerunfall auf dem Nürburgring 1976 das Leben gerettet hat. Und dafür eine Rolex geschenkt bekam.
Familie Hamilton spart sich diesmal den Trip nach Monza und geht lieber nach Silverstone zur MotoGP. Lewis' Bruder Nicolas ist selbst Hobby-Rennfahrer. Gemeinsam mit Papa Anthony trifft er unter anderem auf Superstar Jorge Lorenzo. Das Rennen gewinnt aber Maverick Vinales.
Was in Italien sonst noch geschah: Ein Abschieds-Porträt für Button, Tränen bei Massa und Gutierrez' hübsche Schwester