Was in Monza sonst noch geschah: Hamilton zwischen Heiratsanträgen und Shitstorm, Kita im Paddock
Er hat es getan, aber nicht zum allerersten Mal (frei nach der deutschen Popband Echt): Lewis Hamilton zeigt stolz sein neues Adler-Tattoo. "Der Adler stellt einen Visionär dar. Ich bin Suchender und ich bin bereit, die Grenzen der Selbsterkenntnis zu verschieben", schreibt der Mercedes-Star auf Twitter. Und hat kurz vor Monza offenbar noch keine blonden Haare.
Spätestens bei der Schweigeminute für den verstorbenen Justin Wilson, bei der Hamilton geistig abwesend und respektlos wirkt. Dem fast logisch folgenden Shitstorm hält er entgegen: "Ich wusste nicht, dass das eine Schweigeminute war. Ich war so fokussiert und hörte Musik. Ich dachte, wir machen nur ein Foto." Entschuldigung angenommen.
Den weiblichen Fans ist das sowieso egal. Sie wollen Lewis heiraten - auch wenn der seit drei Jahren konsequent ablehnt. Was wohl Rihanna dazu sagt?
Dieser Heiratsantrag ist echt: Ein Fan nutzt den Pitwalk bei Force India, um um die Hand seiner Freundin anzuhalten. Mit mehr Erfolg als die Hamilton-Fans. Wir wünschen dem verliebten Paar alles Gute!
Verheiratet ist Nico Rosberg schon, jetzt hat er auch Nachwuchs. RTL stellt sich mit einem Silberpfeil-Bobbycar ein - dumm nur, dass es ein Mädchen geworden ist. Name übrigens noch unbekannt. Sebastian Vettel wurde vor Monza auch zum zweiten Mal Papa, und auch bei ihm ist es wieder ein Mädchen geworden. Emily hat jetzt ein Schwesterchen namens Matilda. Genaue Schreibweise to be confirmed.
Der kleine Massa ist sowieso schon Paddock-Stammgast. Und genießt sichtlich, wie sein Papa Felipe bei der Ankunft im Paddock immer noch von den Ferrari-Tifosi gefeiert wird. Obwohl der längst Williams-Fahrer ist.
Immer mit dabei, und am liebsten schon auf Rädern: Ob wir eines Tages auch Felipinho in der Formel 1 fahren sehen?
Wenn Papa im Conference-Center von Williams in Grove anruft, um eine Stunde vor dem Rennen die geladenen Gäste des Teams zu begrüßen, ist der Kleine jedenfalls live dabei.
Vor genau 50 Jahren hat Jackie Stewart in Monza seinen ersten Grand Prix gewonnen. Mit dem Pokal von damals posiert er für die Fotografen, mit dem BRM von damals dreht er sogar eine Demorunde. 26 weitere Siege und drei WM-Titel sollten nach der Sternstunde im Jahr 1965 folgen.
Landsleute unter sich: Felipe Massa freut sich über Besuch von Dani Alves, den Rechtsverteidiger des FC Barcelona. Monza ist und bleibt ein Promi-Magnet.
Wenn der Chef schon dran war, darf auch mal der Assistent in die Kameras lächeln: Nicht Bernie Ecclestone, sondern dessen Assistent Pasquale Lattuneddu schüttelt hier dem italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi die Hand. Der lässt Ecclestone ausrichten: "Hände weg von Monza!"
Mit gutem Grund: Nirgendwo sonst sind die Formel-1-Fans so euphorisch wie in Italien. Denen den Grand Prix wegzunehmen, hält sogar Sebastian Vettel für eine "dumme Idee".
Der genießt sein neues Leben als Ferrari-Fahrer - und sein gutes Verhältnis zu Teamkollege Kimi Räikkönen. Umjubelt von den Tifosi am Paddock-Gate kommen die beiden am Sonntag gemeinsam im Alfa Romeo an der Strecke an.
Das Nachspiel: Auch Stunden nach dem Rennen steht noch nicht fest, ob Hamilton den Grand Prix nun gewonnen hat oder nicht. Und Mercedes-Technikchef Paddy Lowe muss nach den FIA-Rennkommissaren auch noch den Journalisten erklären, warum mit dem Reifendruck links hinten eigentlich alles okay war.
"Schön, oder?": Felipe Massa und Sebastian Vettel genießen die Siegerehrung auf dem vielleicht schönsten Sport-Podium der Welt. "Das ist der schönste zweite Platz meines Lebens", sagt Vettel, den Tränen nahe. Ferrari ist, so kriegt man das Gefühl, die große Liebe seines (Rennfahrer-)Lebens.
Was in Monza sonst noch geschah: Hamilton zwischen Heiratsanträgen und Shitstorm, Kita im Paddock