Grand Prix von Kanada
"Ich kann ganz offiziell nicht noch mehr grinsen. Jetzt habt Ihr wirklich alles gesehen!" Mit diesem Posting feiert Daniel Ricciardo (Red Bull) seinen ersten Formel-1-Rennsieg. Und wir sind damit schon mittendrin in unserer Backstage-Fotostrecke zum Großen Preis von Kanada 2014!
Das Rennen in Montreal zählt zu den beliebtesten im Kalender. Und den Kanadiern gefällt die PS-Show: Schon am Freitag sind die Tribünen gut gefüllt, die Begeisterung ist groß. In den USA mag sich die Formel 1 schwer tun, aber in Kanada heißt man die Meisterschaft alljährlich auf das Wärmste willkommen.
(Fast) auf Tuchfühlung: So nahe kommen die Fans den Fahrzeugen in Montreal. Die Rennbahn liegt auf einer Insel inmitten des Sankt-Lorenz-Stroms, ist eine Mischung aus Stadtkurs und permanenter Rundstrecke. Aber ganz sicher ist der Circuit Gilles Villeneuve nicht gewöhnlich!
Besonders glamourös geht es auf dem Parkplatz der Akteure jedenfalls nicht zu. Während Sebastian Vettel (Red Bull) neben seinem Auto gerade noch einen Autogramm-Wunsch erfüllt, trottet Lewis Hamilton (Mercedes) im Vordergrund vorbei. Auf einer ganz normalen Wiese, über die sonst Murmeltiere krabbeln...
Dass Montreal auch eine Party-Metropole ist, hat Lewis Hamilton (Mercedes) offenbar schon mitgekriegt. Weshalb sich der Ex-Champion so schick gemacht hat? Das wissen wir leider nicht. Aber sein Outfit steht in krassem Kontrast zu dem Platz, den ein Formel-1-Pilot am Rennwochenende in Kanada sein kleines Zuhause nennen darf...
Und so sieht diese Bleibe aus. "Es ist eben nicht alles Glamour in der Formel 1", meint Nico Rosberg (Mercedes). Er zeigt seinen Fahrerraum, in dem er sich umziehen und auf seine Strecken-Aktivitäten vorbereiten kann. Viel Platz ist da ja nicht, wirklich spektakulär wirkt es ebenfalls nicht. Eher wie eine bessere Besenkammer...
Aber so ist das in Montreal. Dieses Rennen ist einfach ein bisschen anders. Auch bei der Anfahrt zur Strecke. Oder wer hätte gedacht, dass das Sauber-Team hier gerade unterwegs ist, um zum Großen Preis von Kanada zu gelangen? Das sieht so gar nicht nach dem Circuit Gilles Villeneuve aus!
Und es bleibt ungewöhnlich: Über diesen schmalen Steg erreicht man das Fahrerlager an der Rennstrecke. Nur ein paar Holzplanken, kein Geländer, nichts. Doch keine Sorge: Das hier ist nicht der Sankt-Lorenz-Strom, sondern vielmehr das alte olympische Ruderbecken. Trotzdem: Einen Reinfall will hier niemand erleben...
Vielleicht sind es gerade solche Dinge, die den speziellen Charme von Montreal ausmachen. Sauber-Testfahrerin Simona de Silvestro hat die Stadt jedenfalls für sich entdeckt und macht keinen Hehl daraus, was sie vom kanadischen Gastgeber-Ort hält. Eine Meinung, die das restliche Formel-1-Fahrerlager teilt.
Auch wenn die Akteure mal kein Auge für Stadt, Land und Leute haben. Kimi Räikkönen (Ferrari) wirkt bei diesem Sponsorentermin für Lieferant Shell auch nur bedingt begeistert. Er hat sich auf eine virtuelle Technikreise begeben. Dabei würde er seinen Blick lieber auf andere Dinge richten...
Nämlich auf Minttu Virtanen, seine Freundin. Die war am Wochenende zu Gast bei Ferrari. Und selbstverständlich hat sich Kimi Räikkönen dann auch die Zeit genommen, um sich mit seiner Herzdame zu unterhalten. Ob er dabei auch so gesprächig war wie in den meisten seiner Interviews?
Und es bleibt mysteriös: Was mag sich wohl in dieser Box verbergen? Fest steht nur: Es scheint zerbrechlich zu sein. Wie so vieles in der Formel 1. Doch es hilft alles nicht: Wer in Übersee ein Rennen fahren will, der muss natürlich auch sein Material dorthin schaffen...
Für die Boxencrew ist ein Rennen aber wie das andere. Zumindest, was die Abläufe vor Ort angeht. Hier sehen wir beispielsweise den Williams-Mechanikern dabei zu, wie sie am Donnerstag vor dem Rennen das übliche Boxenstopp-Training absolvieren. Und ein ganz kleines bisschen wie vom anderen Stern sehen die Jungs mit ihren Helmen und Brillen ja schon aus, oder nicht?
Aber was soll man dann erst über dieses Kerlchen hier sagen? "Das ist unser neuer Freund", twittert Sauber-Testfahrer Giedo van der Garde. Einen Namen hat der gelbe Bursche mit den langen Armen übrigens noch nicht. Ne Idee?
Bei Marussia ist der Fall klar: Dieser Staubsauger, der in der Box Verwendung findet, hört auf den Namen Edward. Und er macht einen ganz freundlichen Eindruck!
Giedo van der Garde (Sauber) scheint sich trotzdem erschreckt zu haben. Was wohl so schlimm war? Die Übungen im Fitness-Studio, die Form von Sauber auf der Strecke oder der Blick in den Spiegel? Man weiß es nicht... - aber achtet mal auf die Pose und blättert dann ganz schnell weiter zum nächsten Bild!
Denn hier zu sehen ist Nico Rosberg (Mercedes) mit der Tochter von Teammanager Paddy Lowe, die auch noch eine Freundin mit nach Montreal gebracht hat. Und im Hintergrund: Lewis Hamilton (Montreal) als "Foto-Crasher". Man hat also Zeit für Späße bei den Silberpfeilen. Zumindest vor dem Rennen...
Auch Fernando Alonso (Ferrari) ließ es in Kanada eher gemütlich angehen. Hier sieht man den spanischen Rennfahrer im Kreis von guten Bekannten: Der frühere Rallye-Weltmeister Carlos Sainz und Sohnemann Carlos Sainz jun. sind nach Montreal gereist und trafen Alonso zum Abendessen.
Die Spanier zählen bei der bevorstehenden Fußball-WM in Brasilien zu den Favoriten. Aber auch die Deutschen rechnen sich einiges aus. Mit Spaß zum Titel? Das scheinen sich Nico Rosberg (Mercedes) und Sebastian Vettel (Red Bull) als begeisterte Fußball-Fans jedenfalls gut vorstellen zu können. Hier liefern sich die beiden Formel-1-Piloten gerade ein Tipp-Kick-Duell. Und da hat Vettel wohl größere Chancen als auf der Rennstrecke!
Apropos: Der Circuit Gilles Villeneuve ist nach dem tödlich verunglückten Vater von Jacques Villeneuve benannt. Und die Erinnerung an Villeneuve sen. ist in Kanada omnipräsent. Die Kanadier verehren ihren Gilles - und gedenken ihm auch mit solchen Plakaten rund um die Rennstrecke in Montreal.
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