Was in Kanada sonst noch geschah: Warum Button in Vettels Auto pinkeln soll und Alonso doch bei McLaren bleiben muss
In Monaco hat Jenson Button spaßhalber angekündigt, in Fernando Alonsos McLaren zu pinkeln. Jetzt wünschen sich die Fans in Kanada, dass er das auch bei Sebastian Vettel tut - um Lewis Hamilton im WM-Kampf zu helfen. Eines der originelleren Transparente beim Grand Prix in Montreal, ...
... wo Hamilton mit seinem sechsten Sieg in zehn Jahren einsame Spitze bleibt. Die Kanadier lieben ihn, und er liebt die Kanadier. Noch Stunden nach dem Rennen kritzelt der Mercedes-Star geduldig Autogramme.
Montreal ist für Hamilton ein besonderes Wochenende. Besonders wegen des Original-Senna-Helms, den er als Trophäe für die 65. Pole seiner Karriere erhält. Während der Top-3-Pressekonferenz zeigt er lieber Teamkollege Valtteri Bottas den Helm, als den Fragen der Journalisten zu lauschen.
Liberty Media lässt eine alte Tradition in Montreal neu aufleben: Am Samstagabend findet im Sankt-Lorenz-Strom unmittelbar neben der Strecke eine Bootsregatta statt. Das Rennen wird über Facebook live übertragen. Ohne Mercedes, Ferrari und Force India.
Die Stimmung ist gut - auch, weil die großen Chefs selbst mit anpacken: Sean Bratches schraubt beim FOM-Boot mit, das unter Kapitän Ross Brawn keinen absoluten Spitzenplatz belegt.
"Dann wird Fernando ja bleiben", sagt Teamchef Eric Boullier selbstironisch. Fernando Alonso hat am Donnerstag angekündigt, McLaren zu verlassen, wenn das Team nicht bis September Rennen gewinnt. Was mit der Regatta ja erledigt wäre!
Der Sieg beim Indy 500 noch nicht. Trotzdem wird Alonso für seinen Auftritt am "Brickyard" viel Anerkennung entgegengebracht. Zum Beispiel von seinem Teamchef Zak Brown, der ihm ein Erinnerungsfoto an seine Führungsrunden überreicht. Im Beisein von Hollywood-Legende Michael Douglas und Mansour Ojjeh.
Aber wo soll Alonso 2018 fahren? Bei den drei Topteams scheinen keine Plätze frei zu sein, und auf ein weiteres Jahr McLaren-Honda hat er keine Lust. Auf McLaren-Mercedes oder McLaren-Porsche schon eher? Vielleicht kann ja der neue Formel-1-Boss Chase Carey helfen.
Auch seine Zukunft steht in den Sternen: Daniil Kwjat fehlen 2017 trotz ordentlicher Leistungen die Ergebnisse. Und wer weiß, wie geduldig Helmut Marko mit den Red-Bull-Junioren ist, der ahnt, dass der Russe mal lieber frühzeitig damit anfangen sollte, die Rute nach Alternativen auszuwerfen.
Max Verstappen sitzt sicher im Red-Bull-Boot. Sein Vertrag ist wasserdicht, und falls ihn Mercedes oder Ferrari abwerben möchten, werden sie dafür tief in die Tasche greifen müssen. Aber die Laune Verstappens ist angesichts der schwachen Form seines Teams derzeit nicht die beste. Verlässt er das sinkende Schiff?
Esteban Ocon ist der Überflieger der Stunde: Beinahe sein erstes Podium in Montreal, trotz Teamorder-Diskussion mit Sergio Perez. Für einen Beitrag im britischen Pay-TV hebt er vor dem Rennwochenende ab. Beim Ziplinen mit Kommentator David Croft. Croft gewinnt.
Übung macht den Meister: Lokalmatador Lance Stroll holt ausgerechnet beim Heimrennen in Montreal seine ersten beiden WM-Punkte. Vielleicht auch wegen der Vorbereitung im Simulator? Auf diesem hier können sich auch ganz normale Fans austoben.
Beim "Le Grand Soir" in Montreal wird jedes Jahr für einen guten Zweck gesammelt (Brustkrebshilfe, Krankenhaus in der City). Stargäste diesmal: Monisha Kaltenborn und Pascal Wehrlein vom Sauber-Team. Böse Zungen würden ätzen: Auf dem roten Teppich ist das Team schneller unterwegs als auf der Strecke!
Must-have: Für seine Lieblinge Roscoe und Coco hat Lewis Hamilton zwei exklusive Paddock-Pässe bekommen. Manch einer wird vielleicht hinterfragen, warum die Akkreditierungsanträge professioneller Journalisten abgelehnt werden, gleichzeitig aber Hamiltons Hunde zwei Pässe bekommen ...
Was in Kanada sonst noch geschah: Warum Button in Vettels Auto pinkeln soll und Alonso doch bei McLaren bleiben muss