Der Formel-1-Auftakt hinter den Kulissen: Warum Fernando Alonso bald mehr Muckis hat als Arnold Schwarzenegger
Er ist der große Abwesende beim Saisonauftakt: Fernando Alonso spart sich den Flug nach Australien und bringt sich stattdessen in seiner Wahlheimat Dubai für Malaysia in Schuss. Sein Testunfall bleibt rätselhaft. Und Ron Dennis sagt trotz McLaren-Krise in Melbourne: "Fernando hat mir viele SMS geschrieben. Er freut sich auf die Herausforderung." Vielleicht war der Spanier aber insgeheim ganz froh, dass er sich das Rennen mit der McLaren-Honda-Gurke nicht antun musste.
Der Sieger der Australian Open Tennis fährt montags nach dem Finale immer mit Tram und Trophäe durch Melbourne. Eine Tradition, die nun auch die Formel 1 eingeführt hat. Nico Rosberg macht sich auch am Steuer eines etwas größeren Fahrzeugs tadellos.
Fokussiert: Weltmeister Lewis Hamilton scheint den Trennungsschmerz von Nicole Scherzinger überwunden zu haben und präsentiert sich beim Mercedes-Medientermin am St Kilda Beach relaxt und locker.
Aufgeregt: Mit dem roten Ferrari-Overall geht für Sebastian Vettel ein Lebenstraum in Erfüllung. Stolz präsentiert er sich beim traditionellen Saisonauftakt-Fotoshooting.
Zu den Aufgaben eines Rennfahrers gehört auch: Poster und Memorabilia unterschreiben, die dann teuer verkauft werden, ...
... sich in den Nationalsportarten des jeweiligen Landes versuchen, um fotografiert zu werden und in die Tageszeitungen zu kommen, ...
... zwischendurch mal auf ein PS umsatteln, ...
... für den guten Zweck (die Wohltätigkeitsorganisation Comic Relief) jeden Blödsinn mitmachen...
... und sich körperlich in Schuss halten. Zum Beispiel auf der Kartbahn...
... oder beim Joggen. Übrigens: Am 3. Mai läuft Daniel Ricciardo beim Wings-for-Life-World-Run mit. Jeder gelaufene Kilometer kommt der Erforschung von Rückenmarksverletzungen zugute. Damit Querschnittgelähmte eines Tages wieder gehen können.
In Australien ist Sonnyboy Ricciardo jetzt schon beliebter als Mark Webber. Der fährt nach wie vor für Porsche in Le Mans, zumindest in Melbourne ist er aber als Interviewer für das australische Fernsehen tätig. Und seinen Ex-Chef Christian Horner bringt er mit kritischen Fragen ins Schwitzen.
Aber Webber ist nicht die einzige australische Motorsport-Legende in Melbourne: Motorrad-Champion Mick Doohan posiert mit den V8-Supercar-Assen Cameron McConville und Craig Lowndes. Formel-1-Weltmeister Alan Jones lässt sich das Rennen ebenfalls nicht entgehen.
In finanzieller Schieflage auch das Sauber-Team. Monisha Kaltenborn kommt direkt aus dem Gerichtssaal an die Rennstrecke. Dass nicht die Handschellen klicken oder zumindest die Autos beschlagnahmt werden, ist auch Bernie Ecclestone zu verdanken, der sich eingeschaltet hat, um nicht noch ein Team zu verlieren.
Bild mit Symbolkraft: Giedo van der Garde, eigentlich Sieger im Rechtsstreit um ein Sauber-Renncockpit, steht ohne Paddock-Pass vor dem Eingang, während Marcus Ericsson zur Arbeit geht.
Aber es geht auch andersrum: Dass van der Garde bei der Sitzanpassung ausgerechnet Ericssons Rennoverall trägt und noch nicht einmal dessen Name überklebt wird, sorgt in Schweden für grobe Verstimmung.
Mercedes-Vorstand Thomas Weber feiert mit Auftaktsieger Lewis Hamilton. Nico Rosberg wirkt nach Platz zwei enttäuscht. Zurecht: Er macht im Rennen keinen Stich gegen den Teamkollegen und ist meilenweit von einer Wiederholung des Vorjahressieges entfernt.
Vom Terminator zum Totonator: Hamilton feiert seinen zweiten Triumph in Melbourne nach 2008 mit dem Mercedes-Team und Boss Toto Wolff. Übrigens: Wann immer ein Team beim Auftaktrennen einen Doppelsieg gefeiert hat, wurde es am Ende auch Fahrer- und Konstrukteurs-Weltmeister.
Der Formel-1-Auftakt hinter den Kulissen: Warum Fernando Alonso bald mehr Muckis hat als Arnold Schwarzenegger