Die entscheidenden Szenen des Grand Prix von Portugal 1985 in Estoril, bei dem Ayrton Senna seinen ersten Sieg in der Formel 1 feierte
Der Auftakt ins denkwürdige Estoril-Wochenende 1985, an dem er seine erste Pole-Position und seinen ersten Sieg einfährt, misslingt Ayrton Senna. Im Freien Training am Freitag muss der Brasilianer seinen Lotus-Renault 97T mit technischem Defekt abstellen.
Im Qualifying am Samstag fährt Senna auf trockener Strecke eine Fabelzeit von 1:21.007 Minuten und sichert sich die erste seiner insgesamt 65 Pole-Positions. McLaren-Pilot Alain Prost ist als Zweitschnellster der Zeitenjagd 0,413 Sekunden langsamer. Sennas Lotus-Teamkollege Elio de Angelis weist als Viertschnellster satte 1,152 Sekunden Rückstand auf.
Am Rennsonntag regnet es in Strömen. Polesetter Senna führt das Feld vor Prost, Keke Rosberg (Williams) und de Angelis in die Einführungsrunde.
Während Senna das Geschehen vom Start weg kontrolliert, ist Teamkollege de Angelis in der ersten Kurve schon Zweiter. Der Williams von Rosberg ist beim Start stehengeblieben. Der Finne muss das gesamte Feld passieren lassen, bevor er in die Gänge kommt. Den McLaren von Prost schnappt sich de Angelis auf den ersten Rennmetern.
Prost, der zwei Wochen zuvor den Saisonauftakt in Rio de Janeiro (Foto) gewonnen hatte, verliert seinen McLaren in Runde 31 auf der Verfolgung von de Angelis aus der Kontrolle. Aquaplaning auf der langen Start/Ziel-Gerade von Estoril befördert den "Professor" in die Leitplanke und damit aus dem Rennen.
De Angelis, der die Saison in Rio mit Platz drei (Foto) eröffnet hatte, muss bei den extrem schwierigen Bedingungen Michele Alboreto (Ferrari) und Patrick Tambay (Renault) ziehen lassen und beendet den Grand Prix von Portugal schließlich als Vierter.
Derweil dreht Spitzenreiter Senna auf dem rutschigen Estoril-Asphalt nicht nur die schnellste Rennrunde, sondern ...
... verbringt auch jede einzelne der 67 Rennrunden auf Platz eins. Als nach einer Fahrzeit von zwei Stunden die Karierte Flagge herauskommt, hat der Brasilianer sieben seiner nur noch acht verbliebenen Konkurrenten überrundet. Mit einem Vorsprung von über einer Minute auf Alboreto fährt Senna seinen Premierensieg ein.
Als er nach der Auslaufrunde in der Boxengasse ankommt, wird der Brasilianer von Lotus-Teamchef Peter Warr stürmisch empfangen. Das Foto geht als Beleg für die Geburtsstunde von "Magic" Senna in die Geschichte ein.
Nachdem er beim Erklingen der brasilianischen Nationalhymne Tränen in den Augen hatte, feiert Senna seinen ersten von insgesamt 41 Grand-Prix-Siegen ausgelassen mit dem Zweitplatzierten Alboreto und dem Drittplatzierten Tambay.