Schon vor Rich Energy bei Haas gab es eine Reihe fragwürdiger Geldgeber in der Formel 1 ...
Moneytron (Onyx): Jean-Pierre van Rossem überzeugt Investoren, dass er einen Supercomputer habe, der die Bewegungen des Aktienmarktes vorausberechnen könne. Mit dem erhaltenen Geld tritt er 1989 als Sponsor des Formel-1-Teams Onyx auf. Zwei Jahre später wird von Rossem wegen Betrugs zu fünf Jahren Haft verurteilt. 2018 stirbt der Belgier.
Leyton House (March): Ende der 1980er-Jahre taucht der von Akira Akagi geleitete japanische Immobilienkonzern in der Formel 1 auf. Man sponsert das March-Team, bevor man es übernimmt und unter dem eigenen Namen an den Start schickt. Die türkisfarbenen Boliden fallen auf, aber als Akagi in einen Bankenskandal verwickelt wird, ist Schluss.
Andrea Moda (Andrea Moda): 1992 bringt der italienische Schuhdesigner Andrea Sassetti seine Marke in die Formel 1. Er übernimmt Coloni und meldet das Team als Andrea Moda. Es gelingt nur eine einzige Qualifikation. Ausgerechnet in Italien schiebt die FIA den Riegel vor: Kein Zutritt zum Fahrerlager, weil man nicht auf F1-Niveau performt.
Broker (Sauber): Das Schweizer Sauber-Team geht gerade ins zweite Formel-1-Jahr, als Anfang 1994 plötzlich der skurril anmutende und kaum bekannte Kleinverlag mit Sitz in Baden-Württemberg als Hauptsponsor auftaucht. Die versprochenen Millionen bleiben aus und sowohl Sauber als auch Motorenpartner Mercedes ist die Nummer mächtig peinlich.
Shannon (Forti Corse): Binnen kürzester Zeit kommt die irische Kapitalgesellschaft, die von italienischen Geldern lebt, über F3 und F3000 in die F1. Man verbündet sich mit Forti Corse und tritt 1996 viermal im neuem Design an. Eine Zielankunft gelingt nicht, Geld fließt auch keins. Der Fall geht vor Gericht, Team und "Geldgeber" pleite.
Rich Energy (Haas): Der britische Energydrink-Hersteller schafft es 2019 als Titelsponsor des Haas-Teams in die Formel 1. Erst entfacht das Logo einen Urheberrechtsstreit mit der Fahrradmarke Whyte Bikes. Im Juli 2019 folgt eine eigenmächtige Vertragskündigung von Rich-Energy-CEO William Storey auf Twitter, woraufhin er abgesetzt wird.
FTX (Mercedes): Anfang der 2020er-Jahre boomen Krypto-Sponsoren in der Formel 1. Fast jedes Team sucht sich einen Partner aus der Branche, Mercedes geht einen Deal mit FTX ein. Blöd: Ende 2022 gerät FTX in finanzielle Schieflage und steht unter Verdacht, Kundengelder veruntreut zu haben. Wenig überraschend setzt Mercedes den Deal aus.
Schon vor Rich Energy bei Haas gab es eine Reihe fragwürdiger Geldgeber in der Formel 1 ...