1999 erstmals Gastgeber, findet in dieser Formel-1-Saison der vorerst letzte Malaysia-Grand-Prix statt. Das sagen die Fahrer vor der letzten Hitzeschlacht.
Nach 19 Jahren verabschiedet sich Malaysia aus dem Formel-1-Rennkalender. In der Saison 2017 findet das vorerst letzte Rennen der Königsklasse auf dem Sepang International Circuit statt. Und die Fahrer verbinden damit durchaus unterschiedliche Erinnerungen und Gefühle.
Mercedes-Pilot Lewis Hamilton schied im Vorjahr in Führung liegend aus. Dem Briten platzte der Motor - eine Vorentscheidung im WM-Kampf. Denn auch wenn Hamilton danach noch vier Siege einfuhr, war es Nico Rosberg, der den Titel holte.
Dennoch bedauert Hamilton, dass Malaysia aus dem Rennkalender verschwindet: "Es ist so ein epischer Grand Prix, was die physische Herausforderung angeht. Auch für das Auto und das Team gibt es kaum etwas Anspruchsvolleres. Das wird schwer zu ersetzen sein."
Daniel Ricciardo erbte Hamiltons Sieg im Jahr 2016, und das nach einer Reihe von erfolglosen Jahren in Malaysia. "Insofern kann ich etwas glücklicher gehen", sagt der Australier. Auch er werde vor allem die körperliche Herausforderung vermissen...
"Die Hitze ist zwar furchtbar", gibt Ricciardo zu, "aber als ich im vergangenen Jahr die Ziellinie überquerte und ein gutes Rennen hatte, war das Gefühl, etwas Tolles geschafft zu haben, umso größer. Diese Herausforderung wird mir fehlen."
Renault-Pilot Nico Hülkenberg sieht die Sache etwas pragmatischer. "Das ist der Gang der Dinge. Manchmal fällt eine Strecke raus, eine neue kommt rein", sagt er. "Ich fahre hier gerne, aber es ist auch keine meiner Lieblingsstrecken. Vermissen werde ich sie daher nicht."
Ganz anders ist die Lage bei Felipe Massa, der viele gute Erinnerungen mit Malaysia verbindet. "Ich hatte hier zwei Pole-Positions in Folge. Zwar konnte ich leider nie gewinnen, aber ich holte hier meinen ersten WM-Punkt - im zweiten Rennen meiner Karriere, das war 2002."
Er kenne Malaysia sehr gut und habe viele Freunde gefunden, verrät Massa weiter. "Es ist schade, hier bald nicht mehr zu fahren. Man weiß nicht, was die Zukunft bringt. Aber falls es ein Comeback geben sollte, bin ich sicher nicht mehr hier. Nichtsdestotrotz war es eine tolle Erfahrung."
Massas Ex-Teamkollege Valtteri Bottas bedauert den Abschied ebenfalls. "Ich mochte diese Strecke immer sehr", sagt der Mercedes-Pilot. Es ist ein toller Kurs, der sich gut fahren lässt. Auch die Gegend ist schön. Und die Unterstützung der Fans hier war immer groß."
Fernando Alonso gibt zu: "Das Wetter werde ich nicht vermissen, aber die Strecke. Das Layout hat mich immer sehr herausgefordert. Gleichzeitig habe ich es genossen. Die Rennen waren immer spektakulär und ich denke, das wird fehlen."
Im Jahr 2003 feierte er in Sepang den ersten Podestplatz seiner Formel-1-Laufbahn mit Renault - und das trotz Fiebers am Vortag. "Ich hatte hier meine erste Pole-Position, mein erstes Podium und war immer konkurrenzfähig", schwärmt der Spanier.
Nicht nur mit Renault, auch mit Ferrari und McLaren war Alonso in Malaysia bereits siegreich. Umso mehr hofft er auf einen versöhnlichen Abschluss: "Die Strecke ist anspruchsvoll, für den Fahrer wie auch für das Auto. Hoffentlich können wir ein gutes Ergebnis einfahren."
Als Alonso das erste Mal auf dem Podium stand, war es Kimi Räikkönen, der seinen ersten Formel-1-Sieg feierte. Dennoch gibt sich der Finne zum Abschied gewohnt kühl: "Keine Ahnung, ob ich es vermissen werde. Man sieht ja nur den Flughafen, das Hotel und die Strecke."
Max Verstappen hingegen werde die Strecke sehr wohl vermissen: "Ich habe es immer genossen, hier zu fahren. Deshalb denke ich, dass ich das am meisten vermissen werde. Die Hitze vielleicht nicht so sehr." Im Vorjahr wurde der Holländer im Rennen Zweiter.
Für Sebastian Vettel ist Malaysia der Ort, an dem er zum ersten Mal mit Ferrari siegte. "Das war mit Sicherheit etwas ganz Besonderes", sagt der Deutsche und betont, dass die Strecke gepaart mit den Wetterverhältnissen immer ein Garant für gutes Racing gewesen sei.
Allerdings sorgte Vettel in Sepang 2013 auch für einen der Negativ-Aufreger in der Geschichte der Rennstrecke, nämlich mit der legendären "Multi 21"-Teamorder-Affäre. Danach war das Verhältnis zu seinem damaligen Teamkollegen Mark Webber endgültig vergiftet.
Pascal Wehrlein debütierte 2016 in Malaysia. "Ich war ich gerne hier", erinnert er sich. "Diesmal wird es sicher noch anstrengender. Es ist wahnsinnig heiß und die Autos sind schneller. Davon abgesehen gefällt mir diese Region sehr gut. Es ist immer schön, hier zu sein."
Sein Teamkollege bei Sauber, Marcus Ericsson, ergänzt: "Diese Strecke ist eine gute Mischung aus allem und hat in der Vergangenheit viele tolle Formel-1-Rennen gezeitigt. Insofern ist es wirklich schade, das in Zukunft nicht mehr zu sehen."
Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz geht sogar noch weiter. Er findet, der Sepang International Circuit habe "eines der besten Streckenlayouts" des kompletten Rennjahres. "Zudem ist es eine der körperlich anspruchsvollsten Strecken." Der Spanier hofft auf ein baldiges Comeback.
1999 erstmals Gastgeber, findet in dieser Formel-1-Saison der vorerst letzte Malaysia-Grand-Prix statt. Das sagen die Fahrer vor der letzten Hitzeschlacht.