Wer ist in Zukunft ein potenzieller Kandidat für die Formel 1? Wir wollen in unserer Fotostrecke einen Blick auf die Juniorenprogramme der F1-Teams werfen
Bei Mercedes überstrahlt ein Name alles: Andrea Kimi Antonelli gilt als DAS nächste Supertalent der Formel 1 und hat in seiner Zeit im Mercedes-Kader schon 15 Titel geholt, zuletzt die Meisterschaft in der FRECA. Man hat so großes Vertrauen in ihn, dass er die Formel 3 auslassen und gleich mit Prema in die Formel 2 einsteigen darf.
Alle anderen Kandidaten der Silberpfeile sind noch weit von der Formel 1 entfernt. Nennen könnte man aber noch Doriane Pin, die 2024 neu aufgenommen wurde und das Team in der F1 Academy repräsentieren wird. 2022 gewann sie die 24 Stunden von Spa und die Ferrari Challenge Europe.
Red Bull hat einen radikalen Schnitt gemacht und sich 2024 unter anderem von Dennis Hauger, Jak Crawford, Zane Maloney und Sebastian Montoya getrennt, die nicht die gewünschte Leistung gebracht haben.
Nach dem Wechsel von Ayumu Iwasa in die japanische Super Formula führt Isack Hadjar nun die Formel-2-Riege an. Der Franzose durfte bereits im Freien Training ran und hat mit Pepe Marti einen weiteren Red-Bull-Junior als Teamkollegen. Und dann hat man ja auch noch Liam Lawson in der Hinterhand.
Neu sind bei Red Bull auch zwei Deutsche: Oliver Goethe und Tim Tramnitz starten 2024 für die Bullen in der Formel 3 und wollen sich dort für einen weiteren Aufstieg empfehlen. Wird einer von ihnen der nächste Deutsche in der Formel 1?
Das heißeste Eisen im Feuer von Ferrari heißt Oliver Bearman. Der Brite ist in der Formel 2 Teamkollege von Andrea Kimi Antonelli und steht vor einer wichtigen Saison. Schlägt er sich gut, winkt vielleicht ein Cockpit bei Haas.
Bearman ist aber der einzige Ferrari-Kandidat, der eine Chance auf die Formel 1 hat. Der frühere FRECA-Meister Dino Beganovic erlebte eine durchwachsene erste Formel-3-Saison und muss sich steigern, will er aufsteigen.
Alpine besitzt mit Victor Martins einen heißen Anwärter auf den Titel in der Formel 2, hat aber das Problem, keine Kundenteams zu besitzen, bei denen man Fahrer unterbringen könnte. Daher hat seit Renaults Wiedereinstieg kein Fahrer mit den Franzosen den Aufstieg gepackt. Oscar Piastri wäre fast der erste gewesen, das Ende ist bekannt.
Jack Doohan füllt 2024 die Rolle als Ersatzfahrer aus und hofft so, sich für ein Cockpit empfehlen zu können. Doch kein Rennprogramm zu haben, war in den seltensten Fällen eine Hilfe. Auch Robert Schwarzman wartet bei Ferrari seit seinem Formel-2-Ende vergeblich auf eine größere Rolle.
Sophia Flörsch gehört ebenfalls zum Nachwuchsprogramm von Alpine und fährt wie ihre Kollegen Gabriele Mini und Nikola Zolow in der Formel 3, wo sie von PHM zum Team Van Amersfoort gewechselt ist.
McLaren hat mit Pato O'Ward einen guten Kandidaten aus der IndyCar-Serie, der immer wieder mit dem Team testen darf und als Reservefahrer auftritt. Allerdings mangelt es dem Mexikaner an der konkreten Aussicht auf die Formel 1, sodass die IndyCar sein Zuhause bleiben dürfte, auch wenn er gerne wechseln würde.
Denn McLaren hat seine Cockpits mit Lando Norris und Oscar Piastri langfristig besetzt, sodass schlicht kein Platz ist. Das gilt auch für Formel-3-Meister Gabriele Bortoleto, der 2024 in die Formel 2 aufsteigt, sowie für Le-Mans-Sieger und WEC-Weltmeister Ryo Hirakawa.
Felipe Drugovich bleibt auf der Ersatzbank bei Aston Martin. Bei den Testfahrten 2023 durfte der Formel-2-Meister von 2022 für den verletzten Lance Stroll einsteigen, mehr aber nicht. Das bleibt auch 2024 so. Zudem holte man den früheren Red-Bull-Junioren Jak Crawford ins Boot, der in der Formel 2 starten wird.
Das gleiche Schicksal wie Drugovich teilt auch Theo Pourchaire. Auch er wird nach seinem Meistertitel in der Formel 2 nur auf die Ersatzbank geschickt. Bislang durfte er immer wieder in Freien Trainings für Sauber ran und wartet auf seine große Chance.
Mit Zane Maloney hat Sauber ebenfalls einen von Red Bull entlassenen Fahrer an Bord geholt. In der F1 Academy wird das Schweizer Team von einer Deutschen repräsentiert: Carrie Schreiner.
Bei Williams hatte man in der Formel 3 gewildert und sich dort einige Talente geschnappt. Einer von ihnen ist Zak O'Sullivan, der 2023 Vizemeister wurde und zur Belohnung im Training von Abu Dhabi dabei sein durfte. Er startet in der Formel 2 für Meisterteam ART.
Auch Franco Colapinto stieg von der Formel 3 in die Formel 2 auf und wird dort für MP starten, nachdem er im Jahr zuvor Gesamtvierter geworden war. Der dritte Formel-3-Kandidat Luke Browning bleibt ein weiteres Jahr in der Serie.
Auf der Liste findet sich auch noch Jamie Chadwick, deren Formel-1-Traum sich aber nicht erfüllen wird. Vielversprechend waren die drei Titel in der W-Serie, doch nach dem Sprung in die Indy-Nachwuchsliga NXT blieben weitere Erfolge aus.