Schon Mitte der Achtzigerjahre versuchte sich ein US-Team mit Namen Haas in der Formel 1 - Ein sportliches Desaster
Vor 30 Jahren wagt sich das US-Team von Carl Haas mit Ford-Unterstützung und Ex-Weltmeister Alan Jones in die Formel 1. Es wird zu einem Desaster, nach einer vollen Saison ist Schluss.
Monza 1985: Nach vielen Verzögerungen steht der Lola-Haas mit Hart-Motor in der Startaufstellung, weil der Ford-Turbo noch nicht fertig ist. Nach sechs Runden verraucht das Debüt mit einem Motorplatzer.
Jones sieht bei drei Rennstarts keine Zielflagge. Der neue Lola THL2 wurde für den Ford-Turbo entwickelt, doch der Motor verzögert sich und Haas musst die Saison 1986 mit dem alten Modell und Hart-Triebwerk starten.
Als zweiter Fahrer wird Patrick Tambay engagiert. Mit dem alten Auto schafft er in Jerez tatsächlich die erste Zielankunft für Haas. Mit sechs Runden Rückstand belegt der Franzose den achten und letzten Platz. WM-Punkte gibt es damals dafür nicht.
In Imola ist der erste THL2 für Jones fertig. Der Australier qualifiziert sich aber nur als 21, während Tambay (im Bild) mit dem alten Auto auf Startplatz elf steht. Jones ist mit dem Handling zufrieden, aber der Ford-Turbo liefert zu wenig Leistung.
Insgesamt war Tambay der schnellere Mann, doch erst beim zehnten Rennen in Hockenheim schaffen es beide Haas-Piloten außerhalb der Punkteränge ins Ziel. Beim Startcrash zwischen Stefan Johansson (Ferrari) und Teo Fabi (Benetton) hatte Tambay Glück.
Zeltweg 1986 ist der Höhepunkt für Haas. Jones und Tambay kommen mit zwei Runden Rückstand als Vierter und Fünfter ins Ziel. Es sind die ersten WM-Punkte für den Rennstall. Beim nächsten Rennen in Monza sammelt Jones als Sechster den nächsten Punkt.
Es sind die letzten Ergebnisse, Sponsor Beatrice zieht sich mit Jahresende zurück. Ford wechselt zu Benetton. Carl Haas kümmert sich fortan wieder um sein US-Team und feiert in der Folge mit Paul Newman große Erfolge.
Ende 1986 war auch die Formel-1-Karriere von Patrick Tambay zu Ende. Er fuhr später noch in Le Mans und die Rallye Dakar. Sein Sohn Adrien ist in der DTM aktiv.
Und auch für Alan Jones ging die Formel-1-Karriere mit dem Rückzug von Haas zu Ende. Später fuhr er noch in der australischen Tourenwagen-Meisterschaft und war auch Australien-Teamchef in der A1GP-Serie.