Weder Alexander Albon noch Lewis Hamilton waren für uns in Schanghai der Mann des Wochenendes, sondern ... Jetzt durchklicken!
Robert Kubica (5): So sehr wir ihm bessere Noten geben möchten - es gibt keinen Mitleids-Bonus, und objektiv betrachtet liefert er die schlechtesten Leistungen im Feld ab. Aufwärmrunden-Dreher inklusive. Sicher spielen äußere Umstände rein. Aber am Ende war er wieder 16 Sekunden hinter Rookie Russell.
Daniil Kwjat (4): Rein vom Speed her zeigt der Russe im Toro Rosso gute Ansätze. Abzüge gibt's für die Karambolage mit den McLarens in der ersten Runde. Kwjat musste in der Rechtskurve kurz gegenlenken, ehe er in Norris und Sainz reinrutschte. Sein Fehler, aber keine Absicht. Die Strafe: zu hart.
George Russell (4): Es ist schwierig, den Rookie zu benoten. Sein Auftreten ist supersmart. Aber wie schnell ist er? Kubica ist kein Gradmesser. In China wollte er eigentlich eine Einstoppstrategie durchziehen. Doch wegen der ständigen blauen Flaggen waren die Reifen hinüber und er musste nochmal reinkommen.
Lance Stroll (4): Siebenmal hintereinander ist der Kanadier jetzt schon in Q1 ausgeschieden. Seine Laune wird immer knurriger. So viel geleistet, dass er einen auf Primadonna machen kann, hat er in seiner Karriere aber noch nicht. Hinter Perez wird er immer mehr zur Nummer 2. Und das im Team von Papa Lawrence.
Kevin Magnussen (4): Im Rennen gab er die schlechtere Figur ab als Teamkollege Grosjean. Und wurde von Stroll im Racing Point geschlagen. Das geht eigentlich nicht. Dafür, dass der Haas im Rennen nicht mehr läuft, wenn die Temperaturen kühler sind, kann er nichts. Aber daran gilt's jetzt zu arbeiten.
Antonio Giovinazzi (4): Alfa hat trotz Empfehlung von Ferrari nicht die neueste Version der Steuerelektronik verbaut. Giovinazzi musste den Preis dafür bezahlen. Das Wochenende lief vom ersten Training an gegen ihn. Und so fällt es dann auch schwer, ihm etwas Besseres als eine Vier zu geben. Ohne dass er viel dafür kann.
Pierre Gasly (4): Immerhin: Sechster geworden, Bonuspunkt für die schnellste Rennrunde geholt. Das war die Mindestanforderung an ihn. Acht Zehntelsekunden Rückstand auf den Teamkollegen im Quali sind aber zu viel. Langsam entstehen Zweifel an der Story, dass das alles nur am Testunfall in Barcelona liegen soll.
Lando Norris (3): Schanghai ist eine der Strecken, die die Schwächen des McLaren betont. Damit hatte der Rookie zu kämpfen, und trotzdem schlug er sich achtbar. Als er von Kwjat abgeschossen wurde, lag er vor Teamkollege Sainz. Mehr kann man vom jungen Nachwuchstalent nicht erwarten.
Carlos Sainz (3): Der Routinier hatte in Schanghai die gleichen Probleme wie Norris, was den Speed angeht. Nach wie vor macht er seine Sache als Teamleader bei McLaren gut. Es scheint ihm zu gelingen, die Rolle des Red-Bull-Juniors abzulegen. Auch wenn China nicht das beste Rennen für ihn war.
Romain Grosjean (3): Die Gretchenfrage bei Haas ist: Können die Fahrer etwas für die Probleme im Rennen oder nicht? Nach Bahrain jetzt also auch China. Wir vermuten: Es kann nicht schaden, wenn jemand mit Erfahrung seinen Beitrag leistet. Das wäre Grosjeans Aufgabe. Fahrerisch nicht top, aber auch nicht Flop.
Nico Hülkenberg (3): Eigentlich hat er in den Trainings wieder ein starkes Wochenende geliefert. Nur bei den Q3-Taktik-Spielchen ging er hauchdünn gegen Ricciardo unter. Im Rennen verlor er am Start eine Position gegen Perez, später wurde er von Räikkönen überholt. Ausfallursache: wieder die MGU-K.
Kimi Räikkönen (3): Dass er am Sonntagabend stockbesoffen ins Taxi getorkelt ist, sei ihm verziehen. Der "Iceman" sammelt staubtrocken die Punkte für Alfa, die Giovinazzi nicht zu holen in der Lage ist. Die Formel 1 sieht er nur noch als Hobby, sagt er selbst. Eine Einstellung, die seinen Leistungen guttut.
Charles Leclerc (3): Viel hat er nicht falsch gemacht. Über die Teamorder muss man nicht so lange diskutieren, wenn man genau weiß, dass es ohnehin unvermeidlich ist. Und als Vettel vorbei war, hat er sich vom falschen Ehrgeiz so sehr leiten lassen, dass er sich gleich einmal verbremst hat. Da war er schon mal cooler.
Sebastian Vettel (3): Für ihn gilt das Gleiche wie für Leclerc: Man konnte Vettel regelrecht ansehen, wie wichtig es ihm ist, den Teamkollegen in Schach zu halten. Was ihm, zugegeben, dann auch halbwegs gelang. Mit Müh und Not. Seine Nummer-1-Position wird ihm derzeit geschenkt. Eine 3+ für Schanghai.
Alexander Albon (2): Wegen seines unnötigen Trainingscrashs am Samstagmorgen, der seinen Mechanikern viel Arbeit beschert hat, wollten wir dem Toro-Rosso-Junior eigentlich eine Drei geben. Letztendlich einigten wir uns aber darauf, ihn quasi mit Zwei minus zu benoten - weil seine Leistung im Rennen echt klasse war.
Daniel Ricciardo (2): Vom Speed her ist er bei Renault nur die Nummer 2. So gesehen erscheint seine Note gnädig. Aber: Ricciardo hat in Schanghai alles richtig gemacht, wenn es wichtig war, und wegen seiner Einstoppstrategie langsamer ausgesehen, als er eigentlich war. Die Formkurve zeigt nach oben.
Valtteri Bottas (2): Bärenstark, wie er Hamilton das ganze Wochenende im Griff hatte - nur im entscheidenden Moment, da war er wie so oft Zweiter. Bitter, denn Bottas war eindeutig der schnellste Mann. Die Ausrede mit dem Wheelspin auf der Ziellinie glauben ihm Experten wie Nico Rosberg nicht.
Lewis Hamilton (2): Es gehört zu den großen Qualitäten großer Champions, dass sie auch dann Rennen gewinnen, wenn sie schlechte Wochenenden hinter sich haben. Und genau in diese Kategorie fällt unsere Note für den Titelverteidiger. Für eine Eins hätte er ein bisschen überzeugender sein müssen.
Sergio Perez (2): Heimlich, still und leise fuhr der Racing-Point-Routinier auf den achten Platz, gerade mal zwei Sekunden hinter Ricciardo im Renault. Als Räikkönen im Finish ungemütlich wurde und Druck machte, behielt Perez die Nerven. Das sind genau die Fahrten, die sein Team von ihm erwartet.
Max Verstappen (2): Mehr geht mit einem Red Bull halt nicht. Verstappen, das spürt auch Gasly, fährt so gut wie nie zuvor. Dass er gegen Vettel genau den gleichen Blödsinn probiert hat wie 2018, kostet ihn diesmal die Eins. Ebenso wie der Dreher in der Aufwärmrunde. Trotzdem für uns der Mann des Wochenendes.
Weder Alexander Albon noch Lewis Hamilton waren für uns in Schanghai der Mann des Wochenendes, sondern ... Jetzt durchklicken!