Das turbulente Stadtrennen in Baku und wie es unsere Redakteure bewertet haben: In zwei Fällen wurde die Bestnote "eins" vergeben!
Valtteri Bottas (5): Das war nichts. Viel Schatten, wenig Licht. Bottas tat sich das gesamte Wochenende über schwer und kam weder im Qualifying noch im Rennen auf Touren. Startplatz zehn und P12 im Rennen sind aus eigener Kraft deutlich zu wenig. Das war nicht mehr ausreichend.
Nikita Masepin (5): Im Qualifying war er dichter dran an Mick Schumacher als auch schon, im Rennen aber fiel er wie so oft sehr deutlich ab. Die Krönung: Das "Zucken" beim Überholvorgang von Schumacher. Das hätte böse enden können. Macht man nicht, schon gar nicht mit dem Teamkollegen.
Lewis Hamilton (4): Hamilton hat durch die Szene beim Re-Start vielleicht den Sieg, mindestens aber gute Punkte verschenkt. Es haben sich aber auch schon andere bei der Bremseinstellung vertan. Da lassen wir Gnade walten. Auch, weil das Qualifying für Mercedes-Verhältnisse in Baku 2021 echt stark war.
Daniel Ricciardo (4): Unauffälliges Wochenende von Ricciardo. Im Qualifying nur 13., während der Teamkollege in die Top 10 fährt. Im Rennen gerade so noch Punkte, wo der Teamkollege P5 belegt. Da muss mehr kommen von Ricciardo. So ist das nur ausreichend.
Lance Stroll (4): Mit seinem Qualifying-Crash in Q1 hat er seine Chancen im Rennen vermindert. Dafür gibt es die Vier. Im Rennen hat Stroll seine Strategie von hinten kommend gut umgesetzt. Für den erneuten Unfall nach Reifenschaden konnte er nichts.
Antonio Giovinazzi (4): Auch er ist im Qualifying gleich in Q1 abgeflogen. Unnötig. Und dafür kassiert er auch die Note. Das Rennen danach war ordentlich. Von ganz hinten noch P11, aber der Schaden war eben schon davor angerichtet ...
Carlos Sainz (4): Ein Dreher im Qualifying, ein Fahrfehler im Rennen und insgesamt nicht auf dem gleichen Niveau wie Charles Leclerc, der die Poleposition erzielte und P4 im Ziel holte. Keine überzeugende Vorstellung von Sainz für Ferrari. Da war mehr drin.
Nicholas Latifi (4): Im Qualifying fehlten fast vier Zehntel auf den Teamkollegen. Das ist zu viel. Im Rennen fuhr er meist nur knapp hinter Russell. Das war in Ordnung, mehr aber auch nicht. Ebenfalls nicht so toll, aber eher vom Team ausgehend: Das Missverständnis mit der Box hinter dem Safety-Car.
George Russell (3): Der schnellere der beiden Williams-Fahrer, wie gewohnt. Dafür gibt es die eine Note besser. Auch, weil er bis zum Ausfall immer vor Latifi lag.
Yuki Tsunoda (3): Sein Unfall beendete das Qualifying in Q3 vorzeitig. Und auch bei Rennende machte Tsunoda keine allzu tolle Figur gegen Alonso. Ergibt insgesamt zwar einen Aufwärtstrend, aber nur die Note Drei - auch weil er ansonsten eigentlich einen recht guten Speed an den Tag legte.
Kimi Räikkönen (3): Platz zehn und ein Punkt für Alfa Romeo sind ordentlich, mehr aber auch nicht. Ein durchschnittliches Rennen für den "Iceman". Hat sich zumindest nichts zu Schulden kommen lassen, fiel aber auch nicht positiv auf.
Mick Schumacher (3): Sowohl im Qualifying als auch im Rennen (und da deutlich) schneller als der Teamkollege, den er zudem im Zielsprint noch wieder überholt hat. Für die Panne beim Boxenstopp konnte Schumacher nichts. Die Frage bleibt wie üblich, was für ein Maßstab Masepin ist.
Lando Norris (3): Nach einem Regelverstoß unter Rot im Qualifying strafversetzt und auch der Rennstart saß nicht so gut. Sonst hätte Norris eine Zwei gekriegt, denn seine Re-Starts und die Aufholjagd insgesamt haben gepasst. Fahrerisch war er stark im Rennen, wie gewohnt.
Fernando Alonso (3): P6 im Ziel ist schmeichelhaft, denn eigentlich ging es für ihn im Rennen nur zurück. Dass er am Ende das Risiko mit Soft einging, war nur dem geschuldet, dass er eh raus war aus den Top 10. Dann aber hat er geglänzt, mit Reifenvorteil. Insgesamt befriedigend.
Esteban Ocon (3): Im Qualifying fehlte weniger als ein Zehntel auf Alonso, im Rennen kam er nur drei Runden weit. Dann streikte die Technik an seinem Alpine. Ergibt in Summe die gleiche Note wie beim Teamkollegen, eine Drei.
Charles Leclerc (2): Die "Zwei" gibt es hauptsächlich für die Leistung im Qualifying, denn die war erste Sahne. Im Rennen konnte er das Tempo nicht halten, verlor rasch die Führung und später eher schnell Positionen gegen Vettel und Gasly. Am Ende steht P4, und das ist gut für Leclerc, gerade noch.
Sergio Perez (2): Solide Leistung von Perez. Vor allem, wie er über Runden hinweg Hamilton hinter sich gehalten hat, war stark. So hat er Verstappen den Rücken freigehalten. Am Ende ist er cool geblieben und siegte. Leichte Abzüge gibt es für P6 im Qualifying, sonst war seine Leistung einfach gut.
Max Verstappen (2): Der Unfall im dritten Training hat ihn in der Vorbereitung zum Qualifying etwas aus dem Tritt gebracht, prompt nur P3 in der Startaufstellung. Im Rennen profitierte Verstappen von der Strategie und setzte diese fehlerlos und gut um. Beim Unfall nach Reifenpanne trifft ihn keine Schuld. Ergibt eine Zwei plus bei uns.
Sebastian Vettel (1): Die Bestnote für Vettel, weil er richtig gut unterwegs war in Baku. Die Strategie hat er perfekt umgesetzt und jede Chance ergriffen, die ihm geboten wurde. Plus: Tolle Überholmanöver! Einziger Schönheitsfehler: Im Qualifying hat er einen besseren Startplatz durch einen Vier-Zehntel-Schnitzer verschenkt.
Pierre Gasly (1): Glatte Eins für den Drittplatzierten im Rennen. Schon P4 im Qualifying war herausragend, sein Auftreten im Rennen war es ebenfalls. Nur Motorprobleme hielten ihn davon ab, mehr ausrichten zu können gegen Vettel. Damit ist P3 aller Ehren wert. Gasly gewinnt unser internes Redaktionsvoting.