Von Stewart über Jaguar zu Red Bull: Alle Fahrzeug-Präsentationen des Teams aus Milton Keynes
1997: Ende der 90er Jahre bringt Ex-Weltmeister Jackie Stewart sein eigenes Formel-1-Team und damit auch den Standort Milton Keynes auf die Landkarte. Mit dem typisch schottischen Muster auf dem Auto sind die Boliden ein Unikat im Zirkus. Doch der Bolide, den Rubens Barrichello und Jan Magnussen bewegen, ist ein Muster an Unzuverlässigkeit. Doch bei einem von nur acht Zielankünften des Teams fährt Barrichello in Monaco auf Rang zwei.
1999: Nach drei Jahren verkauft Stewart sein Team schon wieder an Ford, die in der kommenden Saison unter Jaguar firmieren wollen. Zum Abschluss sorgen Johnny Herbert und Barrichello am Nürburgring für ein Highlight: Der Brite gewinnt, Barrichello wird Dritter und wechselt zu Ferrari.
2000: Mit großen Worten und einer großen Präsentation steigt Jaguar in die Formel 1 ein. Von Ferrari kommt Vizeweltmeister Eddie Irvine, doch mehr als vier Punkte springen für den Nordiren nicht heraus. Herbert beendet nach einer punktelosen Saison seine Karriere.
2001: Mit Paradiesvogel Irvine geht es auch in die nächste Saison. An seiner Seite ist Luciano Burti, der allerdings bereits nach vier Rennen wieder gehen darf und von Pedro de la Rosa ersetzt wird. Mit Platz drei in Monaco ist es auch Irvine, der für den ersten Podestplatz des Teams sorgt.
2002: Die gleiche Fahrerpaarung behält man auch in der Saison 2002. In Monza fährt Irvine erneut auf das Podest und beendet danach seine Karriere. Highlight der Saison: Teamchef Niki Lauda testet seinen eigenen Boliden und muss feststellen, dass es doch nicht so einfach ist, wie er gedacht hat.
2003: Auf eine große Präsentation wird in dieser Saison verzichtet, einzig ein paar Studioaufnahmen des neuen Autos und den neuen Fahrern Mark Webber und Antonio Pizzonia werden verschickt. Doch von dem Brasilianer hat man schnell die Nase voll und ersetzt ihn durch Justin Wilson.
2004: Im letzten Jaguar-Jahr gibt es einen kleinen Vorgeschmack auf Red Bull: Der vom Unternehmen unterstützte Christian Klien bekommt einen Platz und darf sich beweisen. Doch auch im fünften Jahr weiß Jaguar nicht zu überzeugen.
2005: Red Bull das Spaßteam mit groß angelegter Marketingstrategie? Beim ersten Launch des neuen Rennstalls ist noch nicht viel davon zu sehen. Erste Eindrücke werden damals als Studioaufnahme virtuell verschickt.
Kurz darauf sorgt David Coulthard für die ersten echten Schnappschüsse beim Test in Jerez. Und die Neueinsteiger wissen zu überzeugen: Gleich beim ersten Grand Prix in Melbourne holt der Schotte Platz vier. Das zweite Cockpit teilen sich derweil - zumindest zu Saisonbeginn - Christian Klien und Vitantonio Liuzzi.
2006: Das wird dem Image von Red Bull doch eher gerecht: Groß aufgezogen wird der Launch des RB2 zusammen mit dem neuen Toro-Rosso-Team. Beide Boliden kommen von der Decke geschwebt und sorgen so für eines der Präsentationshighlights
Abseits der Strecke bringt das Team viele Leute zum Staunen, auf der Strecke eher weniger: Einziger Höhepunkt 2006 bleibt der Podestplatz von David Coulthard in Monaco - inklusive Superman-Cape
2007: Danach konzentriert sich auch Red Bull auf seine eigene Aufgabe in der Formel 1 und zeigt, dass man nicht nur zum Spaß in der Königsklasse ist. Der RB3 wird in Barcelona einfach vor die Garage gerollt, bevor man mit der Testarbeit beginnt. Mit dem neuen Mann im Team, Mark Webber, holt man so am Nürburgring immerhin einen dritten Platz
2008: Auch der RB4 erblickt vor einer Garage das Licht der Welt. Genauso schmucklos präsentiert sich Red Bull dann auch in der Saison: Während Mark Webber immerhin Elfter wird, fährt Teamkollege Coulthard nur zweimal in die Punkte und erklärt seinen Rücktritt zum Saisonende. Zu diesem Zeitpunkt liegt man übrigens zehn Punkte hinter Juniorteam Toro Rosso
2009: Aus jenem holt man sich Sebastian Vettel ins Boot, der zusammen mit Webber den RB5 abdecken darf. Es ist die Saison der großen Regeländerungen, in der Designer Adrian Newey sein Können beweist und Red Bull endlich an die Spitze führt. Den Weg zum WM-Titel blockieren nur
2010: Immer noch mit Mütze stellt sich Sebastian Vettel vor sein neues Dienstgefährt. Zwar ist die Präsentation des RB6 genauso schmucklos wie in den Jahren davor, doch das dürfte Red Bull herzlich egal sein, denn am Ende feiert man in Abu Dhabi zum ersten Mal beide WM-Titel
2011: Begeistert schauen die Piloten auf den RB7, der erstmals die 1 auf dem Auto trägt und der Startnummer auch gerecht wird. Sebastian Vettel dominiert die Saison nach Belieben und feiert frühzeitig seinen zweiten Titel
2012: Nummer drei folgt ein Jahr später. Red Bull stellt seinen neuen Rennwagen indes online vor und liegt damit im Trend der anderen Teams, die mittlerweile ebenfalls häufig auf echte Shootings verzichten
2013: Doch etwas überraschend gibt es im Vorjahr wieder ein echtes Launch-Event in Milton Keynes - mit den Fahrern, Teamchef Christian Horner und Chefdesigner Adrian Newey. Auch der RB9 ist wieder ein echter Glücksgriff: Nach Problemen zu Saisonbeginn gewinnt Vettel die letzten neun Rennen am Stück und somit Titel Nummer vier
2014: Keine Show mehr. Kurz vor dem Testauftakt in Jerez ziehen Vettel und sein neuer Teamkollege Daniel Ricciardo die Hülle vom RB10. An dem sollte Vettel aber nicht viel Freude haben. Nach seiner ersten (vollen) sieglosen Saison verlässt der Deutsche das Team und wechselt zu Ferrari.
2015: Es ist ein Zebra! Ganz ohne jede öffentliche Präsentation fährt Red Bull 2015 mit dem RB11 in Jerez auf die Strecke und überrascht dabei mit einem Tarn-Anstrich im Zebra-Look, der die Konturen des Autos verwischen und das Erkennen von Details erschweren soll.
2016: Erst die Lackierung, dann das Auto. 2016 verfährt Red Bull genau anders herum als im Vorjahr und präsentiert den neuen Look in London auf dem alten RB11. Ein bisschen mehr Gelb an der Airbox, der fehlende weiße Hintergrund beim Red-Bull-Schriftzug und der matt wirkende Lack springen ins Auge.
2017: Red Bull präsentiert den RB13 um genau 13:13 Uhr, gönnt den Fans aber erst einmal nicht mehr als einen kurzen Videoclip. Das dort gezeigte Auto geizt noch mit vielen Details, überrascht aber mit einem Loch in der Nase.
2018: Red Bull zeigt am 19. Februar als erstes Topteam den neuen RB14, allerdings in einer ungewöhnlichen blau-schwarzen Lackierung. Die ersten Bilder werden online veröffentlicht, in Barcelona geht das Team bei den Tests wieder mit gewohntem Design auf die Strecke.
2019: Auch ein Jahr später veröffentlicht Red Bull erste Bilder vom RB15 online, wieder in einer speziellen rot-blauen Lackierung. Am 13. Februar wird der Bolide vorgestellt, und in Silverstone gleich ein Shakedown veranstaltet.
Von Stewart über Jaguar zu Red Bull: Alle Fahrzeug-Präsentationen des Teams aus Milton Keynes