In der Redaktion gingen die Meinungen zum Portugal-GP teilweise sehr stark auseinander - Letztendlich haben wir auch dieses Mal wieder nur eine 1 vergeben
Kimi Räikkönen (5): Wer auf der Geraden ungebremst in den Teamkollegen kracht, der kann keine bessere Note erwarten. Auch davon abgesehen war es nicht das beste Wochenende des Finnen, aber mit der "Todsünde" am Ende der ersten Runde stand seine Note dann unabhängig davon sowieso fest.
Nikita Masepin (5): Vom Speed her hätte man ihm an diesem Wochenende gnädigerweise noch eine 4 geben können, denn der passte zumindest in der ersten Rennhälfte halbwegs. Am Ende brach aber nicht nur die Pace ein, er hätte beim Überrunden fast auch noch Perez abgeräumt. Da hat er mächtig Glück gehabt. Aber mit der 4 war es das dann ...
Nicholas Latifi (4): Der Williams war an diesem Wochenende laut George Russell fast unfahrbar. Daher verzeihen wir dem Kanadier auch, dass er hinter einem Haas gelandet ist, was eigentlich nicht passieren darf. Der Rückstand auf Russell in Qualifying und Rennen lässt aber trotzdem nicht mehr als eine 4 zu.
Yuki Tsunoda (4): Kein Fehler des Japaners dieses Mal, dafür aber einfach zu langsam. Wenn Gasly aus dem an diesem Wochenende schwächelnden AlphaTauri den Q3-Einzug am Samstag und einen Punkt am Sonntag rausquetscht, dann erwarten wir auch von Tsunoda mehr als P14 respektive P15.
Daniel Ricciardo (4): Das Qualifying zeigte deutlich, dass sich der Australier im McLaren noch nicht wohlfühlt. Das Aus in Q1, wenn der Teamkollege gleichzeitig Zweiter wird, ist indiskutabel. Im Rennen mit P9 dann nur noch Schadensbegrenzung, dazu ein Fehler beim Boxenstopp. Da ist noch deutlich Luft nach oben.
Lance Stroll (3): Auch hier zieht das Qualifying die Note runter. Davon abgesehen allerdings fehlerfrei und im Ziel unmittelbar hinter dem Teamkollegen. Vor einer 4 rettet den Kanadier, dass im Aston Martin an diesem Wochenende wohl sowieso keine Punkte drin waren. Das zeigte sich auch bei ...
Sebastian Vettel (3): Das Qualifying und der Einzug in Q3 wirkten wie ein kleiner Durchbruch, doch im Rennen ging es dann rückwärts. Das lag wohl vor allem am Auto, doch am Sonntag war Stroll der etwas schnellere Pilot. Für eine 2 war uns das dann nicht genug. P13 ist deutlich zu wenig für seine Ansprüche und die des Teams.
Carlos Sainz (3): Hier gingen die Meinungen auseinander. Das Qualifying war stark, das Rennen weniger. Im Ferrari muss er natürlich eigentlich punkten, doch für die Probleme auf den Mediums konnte er wohl nichts. Am Ende haben wir uns auf eine 3 geeinigt, wobei es sowohl Argumente für eine bessere aber auch eine schlechtere Note gab.
Charles Leclerc (3): Auch der zweite Ferrari-Pilot hat uns nicht komplett überzeugt. Gerettet hat sein Rennen wohl, dass er es in Q2 schaffte, sich auf den Mediums zu qualifizieren. Sonst hätte ihm das Sainz-Schicksal gedroht. Er selbst spricht ebenfalls von keinem guten Wochenende. Er wird uns wegen der 3 also sicher nicht böse sein.
Valtteri Bottas (3): Ja, der Finne hat sich die Pole geholt. Aber dann, und das sagt er auch selbst, muss im Rennen natürlich viel mehr als P3 rausspringen. Hat sich erst von Hamilton und dann von Verstappen abkochen lassen. Der große Befreiungsschlag war das jedenfalls nicht.
Sergio Perez (3): Offiziell wurde er zum Fahrer des Tages gewählt. Ganz nachvollziehen können wir das nicht. Im Qualifying war er der schlechteste Fahrer der Top 4, im Rennen ging es dann sogar zunächst auch noch rückwärts. P4 sollte im Red Bull der Minimalanspruch sein. Mehr als eine 3 gibt's dafür nicht.
George Russell (2): Im Rennen im unfahrbaren Williams auf P16, mehr war nicht drin. Die 2 gibt's vor allem fürs starke Qualifying, in dem er nur um 0,057 Sekunden an Q3 vorbeischrammte. Im Rennen dann aus besagten Gründen chancenlos, aber den Teamkollegen hatte er trotzdem noch klar im Griff.
Antonio Giovinazzi (2): Ebenfalls das Maximum holte der Alfa-Romeo-Pilot raus. Im Qualifying bereits deutlich schneller als Räikkönen, im Rennen mit P12 dann beide Aston Martins geschlagen. Keinesfalls selbstverständlich im Alfa, der aus eigener Kraft kein Top-10-Anwärter ist. Für Punkte muss man auf Ausfälle vorne hoffen.
Pierre Gasly (2): Und noch ein "Maximierer". P9 im Qualifying und P10 im Rennen, mehr konnte man vom schwächelnden AlphaTauri nicht erwarten. Während Tsunoda überhaupt nicht zurechtkam, holte Gasly zumindest noch einen Punkt. Schadensbegrenzung für das Team an einem schwierigen Wochenende.
Fernando Alonso (2): Das Qualifying war erneut durchwachsen, im Rennen erkannten viele dann aber den "alten" Alonso. Eine starke Aufholjagd von P13 aus, die mit P8 belohnt wurde. Im Ziel nur eine Sekunde hinter dem Teamkollegen, der deutlich weiter vorne gestartet war. Der Spanier scheint auf einem guten Weg zu sein.
Esteban Ocon (2): Auch der zweite Alpine-Pilot hat uns dieses Mal überzeugt. Stark natürlich vor allem P6 im Qualifying, P7 im Rennen ebenfalls mehr als ordentlich. Ein Redakteur hätte nach einem fehlerfreien Wochenende sogar die 1 gezogen, doch der Mehrheit fehlte dafür am Ende das gewisse Extra.
Mick Schumacher (2): Hier gingen die Meinungen auseinander, weil niemand weiß, wie gut (oder schlecht) der Haas wirklich ist. Fakt ist, dass der Rookie seinen Teamkollegen weiter klar im Griff hat und dieses Mal sogar einen Williams hinter sich lassen konnte. Vielmehr kann man wohl nicht erwarten, daher gibt's eine verdiente 2.
Max Verstappen (2): Ein Wochenende mit zu vielen Fehlern: In Qualifying und Rennen im entscheidenden Moment die Tracklimits überfahren, dazu ein Rutscher, der es Hamilton ermöglichte, zu überholen. Ein Redakteur wollte sogar nur eine 3 geben, doch dafür waren uns die Pace und vor allem das Überholmanöver gegen Hamilton dann doch zu gut.
Lewis Hamilton (2): Auch der Rennsieger hat sich unserer Meinung nach keine 1 verdient. Abzüge gibt's für das Qualifying, in dem er hinter dem Teamkollegen landete. Dazu hat er den Neustart verpennt und eine Position an Verstappen verloren. Hat er zwar später repariert, aber die Bestnote gibt's dafür nicht.
Lando Norris (1): Wie auch schon in Imola sichert er sich die einzige 1 - wenn auch mit leichten Abzügen. Im Qualifying landete er "nur" auf P7, da wäre vielleicht etwas mehr gegangen. Im Rennen dann aber wieder gewohnt stark und sogar einige Zeit vor Perez im Red Bull. Am Ende als Fünfter "Best of the Rest" und wieder Bester bei uns!