In dieser Fotostrecke zeigen wir einige internationale Rennstrecken, die nach Umbau-Arbeiten wieder in den Formel-1-Kalender zurückgekehrt sind
Es gibt sie häufig im Rennkalender der Formel 1: Umgebaute Strecken, die in unterschiedlicher Konfiguration befahren wurden. Ein paar besonders interessante Kurse und deren Geschichte stellen wir in dieser Fotostrecke vor - ohne Anspruch auf Vollständigkeit!
Monaco: Das Bild zeigt eine Szene kurz nach dem Start zum Grand Prix 1960, das Feld fährt in die erste Kurve. Heute wäre das ungefähr die Passage zwischen Schwimmbad-Schikane und Rascasse-Kurve. Die gab es damals aber noch gar nicht! Sie fand ihren Weg erst 1973 ins Layout, später wurden die erste und letzte Kurve eckiger.
Barcelona: Die Strecke ist schon mehrfach umgebaut worden, vor allem im letzten Sektor. Ab 2007 sitzt dort eine Schikane, um der Zielkurve den Highspeed-Charakter zu nehmen und mehr Überholszenen zu ermöglichen. Viele Beobachter meinen: Das hat der Strecke den Reiz genommen und den Rhythmus gebrochen. 2023 fliegt die Schikane wieder raus.
Spielberg: Auf dem Bild fährt die Formel 1 1972 durch die Dr.-Tiroch-Kurve des Österreichrings. Dieser Teil der Strecke, die sogenannte Westschleife, ist heute nicht mehr im Layout enthalten. Tatsächlich war der Kurs zwischendurch komplett verschwunden, wurde dann von Red Bull gekauft und neu aufgebaut, mit Teilen des einstigen Layouts.
Kyalami: Der Austragungsort in Südafrika hat etwas, das es nur selten gibt, denn nach einem Umbau Ende der 1980er-Jahre änderte sich die Fahrtrichtung! Wo bis 1988 im Uhrzeigersinn gefahren wurde, galt in der Formel 1 ab 1992 das Gegenteil. Die Strecke selbst hat obendrein ein deutlich anderes Layout erhalten.
Zandvoort: Für das Formel-1-Comeback 2021 wurde einiges geändert am Kurs, der gleich zwei Steilkurven bekam - die größere davon eingangs der Zielgeraden (Bild). Schon Ende der 1980er-Jahre war die Strecke drastisch umgebaut worden. Vom Original stammt nur noch der erste Sektor bis zur Kurve "Scheivlak".
Hockenheim: Bis einschließlich 2001 schossen die Formel-1-Autos auf dem Hockenheimring die langen Waldgeraden entlang und pfiffen durch drei Schikanen, um dann wieder ins Motodrom zurückzukehren. Zur Saison 2002 wurde die Strecke von 6,8 auf 4,5 Kilometer verkürzt, die alten Geraden wurden renaturiert.
Abu Dhabi: Nach dem Grand Prix 2020 beugten sich die Eigentümer der Strecke dem öffentlichen Druck und ordneten Umbau-Arbeiten an. Unter anderem entfiel die Schikane vor der ersten Haarnadel (Bild), außerdem wurden weitere Passagen flüssiger gestaltet. Das restliche Layout aber blieb erhalten.
Nürburgring: Rund 28 Kilometer lang war die "Gesamtstrecke" aus Nord- und Südschleife einmal. Immer wieder wurde gebaut, 1984 der neue Grand-Prix-Kurs eingeweiht. Auch dieser hat schon mehrere Modifizierungen erfahren, steht heute bei 5,1 Kilometern. Die Gesamtstrecke wird ebenfalls noch verwendet, mit bis 25,3 Kilometern.
Imola: Bekannt sind beim Autodromo Enzo e Dino Ferrari vor allem die Änderungen nach den tödlichen Formel-1-Unfällen von Senna und Ratzenberger 1994. Doch davor und danach ist in Imola ebenfalls einiges verändert worden: Einst hatte die Strecke gar keine Schikanen, nach dem jüngsten Umbau 2008 gibt es wieder mehr Vollgas-Anteil.
Magny-Cours: Mal mit Schikane nach der Adelaide-Haarnadel (1991), aber meistens ohne, und ab 2003 mit einer neuen Schlusspassage vor Start und Ziel (Bild) - auch am Circuit de Nevers hat man über die Jahre gebaut.
Spa-Francorchamps: Bis 1978 umfasste eine Runde in Spa etwas mehr als 14 Kilometer. Dann wurde die Traditionsstrecke eingekürzt und auch in der Folge immer wieder leicht umgebaut. Mit aktuell sieben Kilometern ist sie die längste Rennbahn im Formel-1-Kalender, und eine mit einer bewegten Geschichte!
Mexiko-Stadt: Abgesehen von den Geraden ist das Autodromo Hermanos Rodriguez praktisch komplett neugestaltet worden. Am deutlichsten wird das in der "Peraltada"-Zielkurve (Bild), die einst als lange 180-Grad-Kehre befahren wurde. Heute nutzt die Formel 1 nur noch die Hälfte davon, fährt vorher durch ein Baseball-Stadion!
Le Castellet: Der Circuit Paul Ricard war zu seiner Einweihung 1970 eine moderne Anlage, befindet sich aber nicht mehr im Originalzustand: Die einst fast zwei Kilometer lange Mistral-Gerade hat eine (optionale) Schikane erhalten, der Kurs selbst bietet heute 167 Streckenvarianten, riesige Auslaufzonen aus Asphalt sowie Wassersprinkler!
Melbourne: 2021 wurden große Änderungen am Albert Park Circuit angestoßen. Am auffälligsten dabei ist die Passage um Kurve 9/10 (Bild): Die Rechts-Links-Schikane entfällt zugunsten einer flüssigen Rechts-Links-Passage. Zusätzlich wurden weitere Kurven verbreitert. Das soll die Strecke insgesamt deutlich schneller machen.
Silverstone: Wie oft das "British Home of Motor Racing" seit 1950 umgebaut wurde, das lässt sich kaum mehr zählen. Die größte Änderung gab es 2010 mit der Verlegung von Start/Ziel an die Hamilton-Gerade, inklusive neuer Streckenführung im Infield. Die Grundform rund um die Landebahnen des Flugplatzes lässt sich aber noch erahnen.
Sao Paulo: Der Kurs war mal fast acht Kilometer lang und bot viel Rennstrecke auf wenig Raum. 1990 rückten die Bagger an, das Layout wurde eingekürzt auf 4,3 Kilometer. Teile der alten Strecke fielen weg oder wurden neu in die Fahrbahn eingefügt, teils gegen die ursprüngliche Fahrtrichtung.
Monza: Der italienische Traditionskurs bot einst zwei Strecken in einer, nämlich ein Oval mit Steilkurven sowie das bekannte Layout mit einer Gesamtlänge von zehn Kilometern. Anfangs gab es keine Schikanen, die folgten erst nach und nach. Das Oval wurde schließlich komplett aufgegeben, steht aber noch immer.