Im Laufe der Jahre gab es immer wieder besondere Autolackierungen in der Formel 1 - Manche waren dabei hübscher als andere ...
Als Hommage an den scheidenden Motorenpartner Honda fährt Red Bull beim Grand Prix der Türkei 2021 mit einer weißen Speziallackierung. Sie ist vom Honda RA 272 inspiriert, der als erstes japanisches Auto in der Formel 1 1965 ein Rennen gewann.
Red Bulls Spezialdesign ist nicht das erste in der Saison 2021. Auch McLaren tritt bereits beim Monaco-Grand-Prix mit einer Sonderlackierung an. Einmalig fährt man in Monte Carlo ein Spezialdesign in den Gulf-Farben durch das Fürstentum spazieren.
Zwei Jahre später ist Gulf Sponsor bei Williams, was dazu führt, dass der FW45 beim Singapur-Grand-Prix 2023 ebenfalls mit einer Sonderlackierung an den Start geht.
2022 präsentiert Alpine ein neues Farbschema mit Blau und Rosa. Doch um die Ankunft von Sponsor BWT besonders hervorzuheben, tritt das Team in den ersten beiden Saisonrennen mit ...
... Rosa und Blau an! Das eigentliche Farbdesign wird praktisch umgedreht (nicht ganz, aber nahezu). Damit kommt der neue Titelpartner des Teams zu Saisonbeginn noch besser zur Geltung, ehe das eigentliche Blau von Alpine wieder in den Vordergrund rückt.
Ein Jahr später wiederholen Alpine und BWT das Spielchen zu Saisonbeginn. Später in der Saison 2023 erstrahlt der A523 dann wieder im gewohnten Blau.
Etwas unauffälliger sind die Veränderungen bei Ferrari in Mugello 2020. Weil man dort sein 1.000 Formel-1-Rennen fährt, sind die Boliden von Sebastian Vettel und Charles Leclerc in dunklerem Burgund-Rot eingefärbt und sollen an die ursprüngliche Färbung in der Saison 1950 erinnern.
Ebenfalls im Retro-Design ist Mercedes 2019 in Hockenheim unterwegs. Um seinen 200. Grand Prix und 125 Jahre Motorsport zu feiern, erinnert der Rennstall an eine alte Legende und kratzt quasi den weißen Lack vom silbernen Auto - wie in der Geschichte um den Ursprung der Silberpfeile.
Auch die Führungsebene um Motorsportchef Toto Wolff kleidet sich an dem Wochenende passend im Retro-Look. Genutzt hat es Mercedes beim Heimspiel nichts: Nach diversen Pannen kommt das Team gerade einmal mit zwei Pünktchen nach Hause und erlebt das schlechteste Wochenende des Jahres.
Ähnlich schlecht läuft es für David Coulthard 2008 in Brasilien. Anlässlich seines letzten Formel-1-Rennens fährt der Schotte einen speziell lackierten Red Bull im weißen Wings-for-Life-Design. Weit kommt er aber nicht: Bereits nach zwei Kurven ist sein letzter Grand Prix nach einem Dreher und einer Kollision vorbei.
McLaren fährt in Singapur und Japan 2022 mit einer Speziallackierung. Zu dem Papaya-Orange kommen neonpinke Verzierungen in einem laut Zak Brown "mutigen" Design ...
... und auch 2023 passt McLaren das Design in Singapur und Japan für Sponsor OKX wieder an - dieses Mal als "Stealth Mode".
Red Bull ist insbesondere in den ersten Jahren immer wieder für ausgefallene Lackierungen bekannt. In Silverstone 2007 können tausende Fans ihr Foto auf dem Auto bewundern, wenn sie zuvor Geld für das Projekt "Faces for Charity" der Stiiftung "Wings for Life" gespendet haben.
In Monaco ist der Rennstall zudem immer wieder mit ausgefallenen Filmreferenzen zu sehen. 2006 fährt David Coulthard als "Superman" sogar auf das Podest - natürlich inklusive Cape!
2005 ist man im Star-Wars-Fieber und lässt im Rennen sogar von Storm Troopern die Reifen wechseln.
2023 setzen die Bullen in Miami auf ein Sonderdesign. Mit Erfolg: Max Verstappen und Sergio Perez fahren mit der bunten Lackierung einen Doppelsieg für Red Bull ein.
Und ebenfalls 2023 fährt Red Bull in "Stars and stripes" - natürlich beim USA-Grand-Prix auf dem Circuit of The Americas in Austin.
Bei Vorgänger Jaguar geht es 2004 um den Film "Ocean's Twelve". In beiden R5-Boliden wird ein echter Diamant in die neue rote Nasenspitze eingebracht. Nach einem Unfall von Christian Klien in Runde 1 ist der Diamant beim Österreicher aber plötzlich weg. Bis heute ist er immer noch nicht wieder aufgetaucht.
BAR-Honda fährt in den 2000ern regelmäßig mit einer anderen Lackierung, wenn es nach China geht. Statt der üblichen Zigarettenmarke "Lucky Strike" bewirbt man dort die Marke "555" des gleichen Konzerns. Daher ist das Auto dort immer in Blau statt in Rot gehalten.
Auf die Spitze treibt man es aber 2004, als man gleich das komplette Auto umfärbt. Da es damals aber verboten ist, das grundlegende Design während der Saison zu verändern, müssen die Autos der Stammfahrer Jenson Button und Takuma Sato weiß bleiben. Freitagsfahrer Anthony Davidson ist jedoch von der Regel nicht betroffen.
Ja, ihr seht richtig: Der McLaren ist tatsächlich gelb! In Portugal 1986 rückt der Rennstall von einem der heute bekanntesten Formel-1-Designs ab und färbt das Auto kurzerhand um. Auch hier ist der Zigarettensponsor "schuld": Mit dem Gelb möchte man das neue Produkt "Marlboro Lights" bewerben.
Ganz ohne Sponsoren kommt Ferrari 2001 in Monza aus. Es ist das erste Rennen nach den Terroranschlägen am 11. September. Als Zeichen der Trauer fährt die Scuderia mit einer schwarzen Nase und verzichtet komplett auf Werbeaufkleber.
Wieder Monza, dieses Mal aber ein schöner Anlass: Das Ferrari-Spezialdesign beim Heimspiel 2023 ist eine Hommage an den Ferrari 499P, der im gleichen Jahr zuvor die 24 Stunden von Le Mans gewonnen hat.
Zugegeben, da dehnen wir die Regeln etwas aus. Lola steigt 1997 mit großen Ambitionen in die Formel 1 ein, ist aber in Melbourne mehr als zehn Sekunden von der Pace weg und qualifiziert sich nicht. Weil Lola danach nie mehr in der Formel 1 gesehen wird, kann man im Grunde von einer einmaligen Lackierung sprechen.