Die Karriere des Playboys in Bildern
Stilecht mit Sonnenbrille: In den Siebziger Jahren gilt Peter Revson als "Playboy" der Formel 1. Doch es dauert, bevor der Amerikaner sich in der Königsklasse einen Namen machen kann. Bereits 1964 absolviert er seine erste Formel-1-Saison, ist jedoch im privaten Lotus-BRM nicht konkurrenzfähig - und anschließend sieben Jahre lang weg vom Fenster.
In anderen Rennserien baut Revson seine Reputation neu auf. Unter anderem geht er bei Langstreckenrennen an den Start. 1966 landet er zusammen mit seinem Landsmann Skip Scott bei den 12 Stunden von Sebring auf Platz drei.
1970 bildet er an gleicher Stelle ein Team mit dem Schauspieler und Rennfahrer Steve McQueen. In ihrem Porsche rasen die beiden auf Platz zwei und dürfen anschließend feiern. Zu diesem Zeitpunkt schnuppert Revson bereits wieder an Formel 1.
Vor allem auch deshalb, weil er 1971 für McLaren den Titel in der Can-Am-Serie holt. Revson (hier vor dem Ferrari von Sam Posey bei seinem Sieg in Watkins Glen) gewinnt fünf der zehn Saisonrennen und verweist seinen Teamkollegen Denny Hulme auf Rang zwei.
Wer arbeiten kann, der kann auch feiern! Nach seinem Erfolg in Watkins Glen gönnt sich Revson einen Schluck Champagner aus seinem Pokal. Ob der Lebemann bei der Gelegenheit auch einen Blick auf die junge Dame neben ihm geworfen hat?
Auch beim berühmten 500-Meilen-Rennen von Indianapolis macht Revson immer wieder auf sich aufmerksam. 1969 fährt er im unterlegenen Brabham-Repco auf einen sensationellen fünften Platz.
Die Vorstellung verschafft Revson ein Cockpit bei McLaren. 1970 geht der US-Amerikaner in Indianapolis im M16 an den Start. Es ist der Beginn einer jahrelangen Zusammenarbeit mit dem britischen Rennstall.
Bereits ein Jahr später trägt diese Partnerschaft Früchte. Revson rast im M16 in Indianapolis auf Rang zwei und feiert den bis dahin größten Erfolg seiner Karriere. Der Platz auf dem Podium ist gleichzeitig sein Ticket für eine Rückkehr in die Formel 1.
Beim Großen Preis der USA 1971 in Watkins Glen bekommt der Lokalmatador ein Cockpit im Tyrrell 001. Revsons erstes Formel-1-Rennen nach über sieben Jahren ist allerdings nicht von Erfolg gekrönt - Wegen eines Kupplungsschadens übersteht er nicht einmal die erste Runde.
Trotzdem bleibt Revson der Königsklasse erhalten. 1972 erhält er ein Vollzeit-Cockpit bei McLaren und fährt insgesamt viermal aufs Podium. Seine stärkste Leistung zeigt Revson in Kanada. Dort holt er die erste (und einzige) Pole-Position seiner Formel-1-Karriere.
Im Rennen reicht es zwar nur zu Platz zwei hinter Jackie Stewart, aber für Revson ist es nach drei dritten Plätzen seine beste Platzierung in der Königsklasse. Sein Cockpit bei McLaren für die Saison 1973 ist damit gesichert.
Auch politisch engagiert sich Revson. Während der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1972 wirbt der McLaren-Pilot auf seinem Helm für den republikanischen Kandidaten Richard Nixon.
1973 setzt Revson auch auf der Strecke ein Zeichen. In Silverstone feiert der damals 34-Jährige den ersten Formel-1-Sieg seiner Karriere. Es ist ein durchaus knapper Erfolg: Die ersten vier Fahrer liegen alle innerhalb von nur 3,5 Sekunden.
Die Siegerehrung fällt damals noch deutlich bescheidener aus als heutzutage. Dafür gibt es neben dem Pokal aber auch noch einen Blumenkranz...
Fast immer bringt der US-Amerikaner eine schöne Frau mit an die Rennstrecke, so auch hier beim Großen Preis von Österreich 1973. Kurz vor seinem Tod soll er übrigens eine Beziehung mit der damaligen Miss World Marjorie Wallace gehabt haben.
Beim verregneten Großen Preis von Kanada holt Revson seinen zweiten Sieg der Saison 1973. Dieses Mal ist der Vorsprung deutlich größer: Emerson Fittipaldi auf Rang zwei hat über 30 Sekunden Rückstand.
Was hier noch keiner ahnt: Es ist Revsons letzter Besuch auf dem Podium. Bis zu seinem Tod rund ein halbes Jahr später kommen nur noch ein fünfter Platz uns zwei Ausfälle hinzu.
Ende des Jahres 1973 verlässt Revson McLaren. Der US-Amerikaner ist bereits seit einiger Zeit unzufrieden und fühlt sich im Vergleich zu seinem Teamkollegen benachteiligt. Er entscheidet sich für einen Neuanfang beim jungen Shadow-Team.
Dort bekommt Revson endlich die Anerkennung, die er sich immer gewünscht hat. Allerdings ist der DN3 unzuverlässig, in den ersten beiden Rennen der Saison 1974 sieht Revson die Zielflagge nicht. Anschließend reist das Team zu Testfahrten nach Südafrika.
Dort kommt es zur Tragödie: Am DN3 bricht ein Querlenker, Revson verunglückt tödlich. Am Ende seiner Karriere hat er 30 Starts in der Formel 1 auf dem Konto, acht Podiumsplätze, davon zwei Siege, und eine Pole-Position.
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