Von Jim Clark bis Mario Andretti
Schon 1962 feiert Jim Clark mit dem Lotus 25 drei Grand-Prix-Siege, aber erst 1963 gelingt der ganz große Durchbruch: Mit sieben Siegen, unter anderem hier in Silverstone, setzt er sich gegen seinen großen Rivalen Graham Hill auf BRM durch.
1965 gewinnt er "nur" sechsmal, holt aber den zweiten WM-Titel. Den Grand Prix von Italien in Monza sichert sich Jackie Stewart - Doppelsieg für BRM.
Clark gilt als einer der charismatischsten Rennfahrer seiner Zeit und ist bis heute der einzige Lotus-Champion, der zweimal die Formel-1-Weltmeisterschaft gewonnen hat. 1968 fährt er in Hockenheim das Formel-2-Rennen, um mit Tabakwerbung zusätzlich Geld zu verdienen. Dabei verunglückt er in einem Lotus 48 tödlich.
Graham Hill, jahrelang einer der schärfsten Lotus-Rivalen, verhilft der neuen Partnerschaft mit Motorenhersteller Ford-Cosworth 1968 zum ersten WM-Titel. Unter anderem gewinnt er den klassischen Grand Prix von Monaco vor BRM-Pilot Richard Attwood.
Der Weltmeister von 1970, Jochen Rindt, schreibt traurige Geschichte: Als er in Monza in der Parabolica-Kurve tödlich verunglückt (unter anderem weil er nicht richtig angegurtet ist), ist die Saison noch gar nicht zu Ende. Erst nach seinem Tod fällt die WM-Entscheidung. Der in Mainz geborene Österreicher ist bis heute der einzige posthume Champion der Formel-1-Geschichte.
Nach Rindts Tod übernimmt der Brasilianer Emerson Fittipaldi die Rolle des Teamleaders, der er 1972 mit dem WM-Titel voll gerecht wird. Fittipaldi ist jüngster Weltmeister aller Zeiten, bis ihm Fernando Alonso diesen Rekord 2005 abspenstig macht.
1977 führt Colin Chapman die Ground-Effect-Autos ein - eine Idee, die Mario Andretti 1978 zum Weltmeister macht. Im gleichen Jahr stirbt Ronnie Peterson in Monza. Bis heute ist der Titel von 1978 der letzte in der Geschichte des Lotus-Teams.
"Mister Lotus" Colin Chapman gilt als einer der genialsten Konstrukteure aller Zeiten. Unter anderem gehen die Monocoque-Bauweise, die Wing-Cars und der Ground-Effect auf seine Entwicklungen zurück. Er feiert jeden Sieg, indem er seine legendäre Kappe in die Luft wirft.
Im Dezember 1982 verstirbt Chapman an Herzversagen. Warum er sein Unternehmen Lotus genannt hat, weiß bis heute nur seine Frau Hazel.