Aller guten Dinge sind (mindestens) zwei? Wir blicken hier auf Formel-1-Fahrer, die im Verlauf ihrer Karriere mehr als einmal bei einem Rennstall gelandet sind
Nigel Mansell (Williams): Nachdem der Brite bereits von 1985 bis 1988 für Frank Williams fährt, kehrt er 1991 nach zwei Jahren bei Ferrari noch einmal zurück. Eine goldrichtige Entscheidung, denn 1992 gewinnt Mansell seinen ersten WM-Titel, nachdem er zuvor bereits dreimal Vizeweltmeister geworden war.
Anschließend tritt Mansell aus der Königsklasse zurück und verabschiedet sich in die IndyCar-Serie in den USA. 1994 kehrt er am Saisonende noch einmal für drei weitere Rennen zu Williams zurück. Insgesamt hat er also gleich drei "Stints" beim Team von Sir Frank.
Heinz-Harald Frentzen (Sauber): Der Deutsche gibt sein Formel-1-Debüt 1994 für das Schweizer Team und fährt dort insgesamt drei Jahre. Ende 2002, inzwischen als Vizeweltmeister der Saison 1997 und dreimaliger Grand-Prix-Sieger, kehrt er noch einmal zurück, ehe seine Karriere dort nach der Saison 2003 endet.
Juan Manuel Fangio (Maserati): Der Argentinier fährt bereits 1953 und 1954 für Maserati, wobei er im zweiten Jahr den WM-Titel gewinnt. Allerdings fährt er damals die zweite Saisonhälfte für Mercedes. 1957 kehrt er zurück und gewinnt dieses Mal den "kompletten" Titel mit den Italienern. Ein gelungenes Comeback!
Kimi Räikkönen (Ferrari/Sauber): Weniger erfolgreich ist die Rückkehr des Finnen nach Maranello. Nachdem er bereits von 2007 bis 2009 für die Scuderia fährt und 2007 Weltmeister wird, holt er bei seinem Comeback zwischen 2014 und 2018 lediglich einen Grand-Prix-Sieg an der Seite von Fernando Alonso und später Sebastian Vettel.
2019 kehrt der Finne anschließend nach Hinwil zurück, womit er gleich zweimal in unserer Liste auftaucht. Nachdem er 2001 sein Debüt für Sauber in der Königsklasse gegeben hatte, beendet er dort 2021 auch seine Karriere. Das Team heißt zwar inzwischen Alfa Romeo, ist aber faktisch noch der gleiche Rennstall wie 20 Jahre zuvor.
Alain Prost (McLaren): Der "Professor" gibt 1980 für McLaren sein Debüt in der Formel 1, wechselt nach einer durchwachsenen Saison aber erst einmal zu Renault. Umso erfolgreicher wird dafür sein zweites McLaren-Gastspiel ab 1984. Bis Ende 1989 gewinnt er mit dem Team um Ron Dennis insgesamt dreimal den WM-Titel.
Clay Regazzoni (Ferrari/Ensign): Zum WM-Titel reicht es für ihn nie, trotzdem verlaufen beide "Stints" in Maranello (1970 bis 1972 und 1974 bis 1976) mit insgesamt vier GP-Siegen und dem Vizetitel 1974 nicht gänzlich unerfolgreich. Fährt zudem zweimal für Ensign (1977 und noch einmal 1980) - allerdings deutlich weiter hinten im Feld.
Mario Andretti (Lotus/Ferrari): Der US-Amerikaner schafft seinen "großen Wurf" ebenfalls im zweiten Anlauf. 1968 und 1969 fährt er bereits einige Rennen für Lotus, bevor er 1976 noch einmal zurückkehrt - und zwei Jahre später seinen ersten und einzigen WM-Titel gewinnt. Bis Ende 1980 bleibt er dem Team dieses Mal treu.
Seine letzten beiden Formel-1-Rennen überhaupt bestreitet Andretti 1982 für Ferrari. Für die Scuderia hatte er davor zwischen 1971 und 1972 ebenfalls schon einige Starts absolviert. Auch der US-Amerikaner taucht daher gleich zweimal in unserer Liste auf.
Mike Hawthorn (Ferrari/Vanwall): Noch ein Pilot, der nach seiner Rückkehr den Titel holt. Geht bereits 1953 und 1954 für die Scuderia an den Start, kehrt 1955 nach einem kurzen Gastspiel für Vanwall, für die er 1956 noch einmal ein Rennen absolviert, zurück und 1957 noch ein drittes Mal. 1958 wird er endlich Weltmeister mit der Scuderia.
Daniel Ricciardo (Toro Rosso): Der Red-Bull-Junior fährt 2012 und 2013 bereits für das Schwesterteam und arbeitet sich darüber ins A-Team hoch. Nachdem seine Karriere ins Stocken gerät, kehrt er 2023 noch einmal zurück zum Team, das inzwischen AlphaTauri heißt. Der erhoffte Aufschwung bleibt aus und 2024 endet seine Karriere dort.
Ronnie Peterson (March/Lotus): Wie Ricciardo bleibt auch ihm der WM-Titel verwehrt. 1971 wird er für March Vizeweltmeister, nach der Saison 1973 verlässt er das Team in Richtung Lotus. Kehrt 1976 noch einmal zu einem überwiegend erfolglosen Stint zurück und ...
... wechselt anschließend zu Tyrrell, bevor er 1978 auch noch einmal zu Lotus zurückkehrt und damit ebenfalls zwei Einträge in unserer Liste bekommt. Dort wird er ein zweites Mal Vizeweltmeister, bezahlt die Jagd nach dem Titel allerdings mit seinem Leben. Beim Italien-Grand-Prix 1978 verunglückt er tödlich.
Graham Hill (Lotus): Auch der Brite fährt im Laufe seiner Karriere zweimal für Lotus. Zunächst zu Beginn seiner Karriere 1958 und 1959 und dann noch einmal von 1967 bis 1969. In seinem zweiten Gastspiel dort gewinnt er 1968 seinen zweiten WM-Titel.
Gerhard Berger (Ferrari/Benetton): Kein WM-Titel dafür aber zwei Einträge in unserer Liste. Der Österreicher fährt zunächst zwischen 1987 und 1989 und dann noch einmal zwischen 1993 und 1995 für die Scuderia. Insgesamt springen fünf Grand-Prix-Siege und zwei dritte Plätze in der Weltmeisterschaft heraus.
Seinen ersten Sieg holt Berger allerdings bereits 1986 für Benetton. 1996 und 1997 kehrt er noch einmal zum Team zurück, kann dort allerdings nicht an die Erfolge von Michael Schumacher anknüpfen, der 1994 und 1995 dort zweimal Weltmeister geworden war. Nach einem letzten Sieg 1997 endet seine Formel-1-Karriere beim Team aus Enstone.
Nick Heidfeld (Sauber): Nachdem "Quick Nick" bereits von 2001 bis 2003 für Sauber fährt, kehrt er 2006 noch einmal nach Hinwil zurück. Inzwischen hat BMW das Team übernommen, doch mit dem Ausstieg der Münchener Ende 2009 endet auch Heidfelds Zeit in der Formel 1 erst einmal.
Ende 2010 kehrt er aber noch ein drittes Mal für fünf Rennen zurück zu Sauber, das inzwischen wieder Gründer Peter Sauber gehört. Einen Grand Prix gewinnt er bei seinen drei Gastspielen in Hinwil (und auch sonst) aber nie. Damit hält er bis heute den Rekord für die meisten Podestplätze in der Formel 1 ohne einen Sieg (13).
Fernando Alonso (McLaren/Renault): Der Spanier fährt mehr als 20 Jahre in der Königsklasse und "besucht" daher gleich zwei Teams doppelt - oder sogar dreifach! Von 2003 bis 2006 fährt er für Renault und holt dort zwei WM-Titel, bevor er 2007 zu McLaren wechselt. Dort wird er aber nicht glücklich und kehrt bereits ein Jahr später zurück.
Weitere Titel mit Renault bleiben im zweiten Gastspiel 2008 und 2009 aber aus, bevor er zunächst zu Ferrari und 2015 dann auch noch ein zweites Mal zu McLaren wechselt. Bis 2018 hält er es dieses Mal aus, bleibt in vier Jahren aber ohne große Erfolge. 2021 kehrt er ein drittes Mal nach Enstone zurück zum Team, das inzwischen Alpine heißt.
Giancarlo Fisichella (Benetton/Jordan): Auch Alonsos einstiger Renault-Teamkollege legt bei einem Team einen "Dreifachstint" hin. 1997 fährt er erstmals für Jordan, 2002 und 2003 noch einmal und am Ende seiner Karriere wechselt er 2008 noch einmal zurück zu dem Team aus Silverstone, das inzwischen den Namen Force India trägt.
Und auch in Enstone schlägt Fisichella gleich doppelt auf. Zunächst von 1998 bis 2001 bei Benetton, dann noch einmal von 2005 bis 2007 unter neuem Namen bei Renault. Mit den Franzosen gewinnt er 2005 und 2006 zweimal die Konstrukteurs-WM, anders als Alonso wird er aber nie Fahrer-Weltmeister.