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  • 11.11.2018 23:20

  • von Dominik Sharaf & Edd Straw

"Ziemlich verärgert": Daniel Ricciardo trauert Podestplatz hinterher

Tolle Überholmanöver, aber kein Pokal als Belohnung: Daniel Ricciardo hadert mit Rang vier und einem Auto, das immer dann schnell ist, wenn er von hinten startet

(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo mutiert vom Dauergrinser zum Trauerkloß. Nach zahlreichen Enttäuschungen in den vergangenen Wochen hatte der Red-Bull-Fahrer auch nach dem Brasilien-Grand-Prix am Sonntag - trotz guter Leistung - wenig zu lachen, als er knapp am Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen scheiterte und den anvisierten Podestplatz verfehlte. "Ich will jetzt nicht wieder negativ klingen", sagt Ricciardo nach Rang vier, "aber ich war ziemlich verärgert, als ich über die Ziellinie gefahren bin."

Titel-Bild zur News: Daniel Ricciardo

Daniel Ricciardo musste ohne Pokal zurück zu seiner Mannschaft spazieren Zoom

Schließlich hätte sich der Australier einen Pokal verdient gehabt: Nach einem Start von Position elf infolge einer Strafversetzung schnitt er durch das Feld und fand in der Anfangsphase Anschluss an die Spitzengruppe. "Das Rennen hat Spaß gemacht", meint Ricciardo, der auf Supersoft-Reifen mit 39 Runden am längsten auf der Strecke blieb und so zwischenzeitlich die Führung übernahm.

"Wir sind weiter gekommen als wir gedacht hätten", staunt Teamchef Christian Horner. "Wir hätten mit etwas mehr als 20 Runden gerechnet, aber es ließ sich das halbe Rennen fahren." Mit frischen Soft-Reifen attackierte Ricciardo auch die Topautos. Erst war Sebastian Vettel im Ferrari fällig. Horner schwärmt von "phänomenalen Manövern" und lobt die anschließende Attacke gegen Valtteri Bottas, als sich Ricciardo trotz größeren Rückstands auf der Zielgeraden neben den Finnen bremste.

"Er hatte schon am Anfang der Geraden gefunkt: 'Ich probiere es jetzt'", berichtet Horner, "aber es sah so aus, als wäre er weit weg. Also habe ich tief eingeatmet und die Luft angehalten." Danach schloss Ricciardo rasant auf Räikkönen auf, für einen Angriff reichte es aber nicht mehr. "Das Podium war zum Greifen nahe. Und wir hatten das Tempo dazu", meint Ricciardo. "Jedes Mal, wenn ich von hinten starte, haben wir plötzlich ein schnelles Auto. Das ist einfach die angestaute Frustration."

Horner hadert mit fehlender Renault-Power. "Daniel hatte nicht genug Dampf an der Kette, um Kimi zu überholen", erklärt er. Räikkönen, der selbst "auf ein besseres Ergebnis gehofft" hatte, bekennt, dass es in Sao Paulo allgemein schwierig gewesen wäre, am Vordermann vorbeizukommen.

Ricciardo betrachtet sein Vorhaben, Red Bull mit einem Podiumsplatz zu verlassen, nur als aufgeschoben. "Ich habe noch eine Chance: Abu Dhabi", blickt er voraus. "Mit unserem Tempo heute bin ich wirklich optimistisch, da die Strecke uns eigentlich mehr liegt. Wir werden dorthin kommen und ... was trinkt man dort? Rosenwasser. Das ist gut für die Hydrierung." Und für die Seele.

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