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Brundle & Hill: Lewis war nicht der Einzige im besten Auto ...

Dass Lewis Hamiltons WM-Titel nur aufgrund des besten Autos zustandekam, halten Martin Brundle und Damon Hill für zu einfach gedacht

(Motorsport-Total.com) - Hat Lewis Hamilton seine vier Formel-1-Titel bei Mercedes nur geholt, weil er im besten Auto saß? Den Vorwurf machen dem Briten viele, wenn es darum geht, ob er seine Weltmeisterschaften verdient habe. Doch die Denkweise findet Ex-Pilot Martin Brundle falsch: "Viele sagen, dass Lewis das beste Auto hatte. Aber das hatte auch Valtteri Bottas und das hatte auch Nico Rosberg", sagt er bei 'Sky Sports F1'.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Martin Brundle hat am WM-Titel von Lewis Hamilton nichts auszusetzen Zoom

Während Bottas in dieser Saison noch kein Rennen gewinnen konnte, konnte Rosberg auch "nur" einen Titel holen, während Hamilton in der gemeinsamen Zeit mit dem Deutschen auf zwei Weltmeisterschaften kommt. Somit hatten auch der Finne und der Deutsche ihre Chancen auf einen oder einen weiteren Titel zu kommen - genutzt hat sie aber vor allem Hamilton.

Ein weiterer Vorwurf an Hamilton lautet, dass er sich bei Mercedes ins gemachte Nest gesetzt hat. Michael Schumacher habe das Team zusammen mit Rosberg, Teamchef Ross Brawn und Norbert Haug aufgebaut, Hamilton, Niki Lauda und Toto Wolff würden nun die Lorbeeren einheimsen, heißt es oft. Doch auch das hält Brundle für etwas zu einfach gedacht. "Er war smart genug, im besten Auto zu landen", sagt der Brite und hält das ebenfalls für ein Qualitätsmerkmal: "Die besten Fahrer landen immer in den besten Autos."

Doch ob Mercedes 2018 überhaupt das beste Auto hatte, ist eine andere Frage. Für Brundle steht es außer Frage, dass Ferrari zumindest zeitweise das schnellere Gefährt hatte. "Auf den Geraden konnte es mehr Leistung abrufen. Es schien zumindest das Auto zu sein, mit dem es sich besser Rennen fahren ließ, auch wenn die Pace von Zeit zu Zeit sehr nah beieinander war", urteilt er.

Trotzdem konnte Mercedes insbesondere in der zweiten Saisonhälfte seine Gegner in die Schranken weisen und die Experten damit beeindrucken. "Sie hatten über die Saison hinweg gesehen die Standfestigkeit - und das haben wir von Ferrari in den vergangenen beiden Jahren nicht gesehen", lobt der Ex-Pilot.


Fotostrecke: So feiert Mercedes die Formel-1-Titel 2018

Auch sein alter Kollege Damon Hill muss dem zustimmen und ist begeistert von "ihrer Fähigkeit, sich zu organisieren, sich wachzurütteln und in jedem Jahr mehr herauszuholen und auf dem Vorjahr aufzubauen". Denn das, so der Brite, sei extrem schwierig: "Es ist ermüdend, weiter unter diesem Druck zu designen und zu arbeiten." Doch in Brasilien konnten die Silberpfeile mit Konstrukteurstitel Nummer fünf die Belohnung abholen.