• 26.08.2018 21:24

  • von Dominik Sharaf & Adam Cooper

FIA leitet Untersuchung ein: Rettete Halo Leclercs Leben?

Nico Rosberg ist überzeugt von der Wirksamkeit des Formel-1-Kopfschutzbügels Halo, doch FIA-Rennleiter Whiting will die Untersuchung des Wracks abwarten

(Motorsport-Total.com) - Die FIA will detailliert untersuchen, ob und wie der neue Formel-1-Kopfschutzbügel Halo bei dem heftigen Startunfall am Sonntag in Spa-Francorchamps dazu beigetragen hat, dass es keine Verletzten gab. Es geht um das von dem McLaren Fernando Alonsos von obene getroffene Auto des Sauber-Piloten Charles Leclerc, dem sich die Experten des Automobil-Weltverbandes widmen wollen.

Titel-Bild zur News: Charles Leclerc, Fernando Alonso

Mächtig havariert: Das Auto von Charles Leclerc bekam ordentlich etwas ab Zoom

Das Problem der FIA: Die auf den Fahrer gerichtete Highspped-Unfallkamera ist im konkreten Fall nutzlos und die normalen Onboard-Aufnahmen unbrauchbar, weil das Bild unscharf ist. Einziger Anhaltspunkt sind bisher die Reifenspuren an dem Chassis und dem Halo. "Wir haben aber sehr viele Fotos gemacht und unsere Ermittler werden Sauber morgen kontaktieren", erklärt Whiting.

Ziel ist es herauszufinden, ob der Aufschlag des Alonsos-Autos die Bolzen, die das Halo am Chassis halten, in Mitleidenschaft gezogen hat. Das lässt sich jedoch nur mit Bestimmtheit sagen, nachdem Sauber das Wrack zerlegt und für den Rücktransport vorbereitet hat. Whiting verspricht zu einem späteren Zeitpunkt einen detaillierten Bericht, mit dessen Hilfe Halo weiterentwickelt wird.

Für Ex-Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg steht schon jetzt fest, dass die Technik prächtig funktioniert hätte. "Wir können die Diskussion um Halo beenden", schreibt er auf Twitter und spricht damit offenbar die zahlreichen Kritiker der Kopfschutzbügels an. "Es wird Leben retten", so Rosberg.

Für Whiting geht die Einschätzung einen Schritt zu weit - zumindest bis die Untersuchung abgeschlossen ist. "Es wäre spekulativ", sagt er, verweist aber auf die schwarzen Abdrücke auf dem Halo. "Es braucht nicht viel Fantasie, um sich vorzustellen, dass diese Reifenspuren auf Charles' Kopf gewesen wären. Es wäre einem Wunder gleichgekommen, wenn es nicht so gewesen wäre."

Klar ist bereits, dass Sauber die Angelegenheit etwas Kleingeld kostet. "Es muss auf jeden Fall ausgetauscht werden", sagt Whiting über das Halo am Leclerc-Auto. "Sicherheitsgurte müssen ja auch erneuert werden, wenn es einen großen Unfall gibt." Klingt, als sei Halo genauso selbstverständlich.