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  • 30.03.2018 12:25

  • von Dominik Sharaf & Edd Straw

Spätestens im Mai: McLaren verspricht Angriff auf Red Bull

Nach Zuverlässigkeitsproblemen bei den Tests bekommt der MCL33 in Bahrain leistungsrelevante Updates - Im Rennen angeblich schon so schnell wie Red Bull

(Motorsport-Total.com) - Die McLaren-Mannschaft betrachtet sich nach dem fünften Platz Fernando Alonsos beim Australien-Grand-Prix als an der Spitze des Formel-1-Mittelfeldes angekommen. Nächstes Ziel der Truppe ist ein Angriff auf die drei Topteams, namentlich auf Red Bull. "Sie haben noch einen satten Vorsprung, denn sie gehören zu einem exklusiven Klub mit Mercedes und Ferrari", räumt der Spanier ein, kündigt aber an: "Bei den kommenden Rennen setzen wir uns hoffentlich vom Mittelfeld ab."

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso, Stoffel Vandoorne

Fernando Alonso und Stoffel Vandoorne sollen bald an der Spitze mitmischen Zoom

Dann gelte die volle Konzentration nicht mehr Haas oder Renault, die in Melbourne auf McLaren-Niveau fuhren, sondern den siegfähigen Autos, sagt Alonso. Auch Rennleiter Eric Boullier hält das ebenfalls mit Renault-Power ausgestattete Red-Bull-Team in Kürze für knackbar: "Es macht uns Mut, dass ihr Renntempo ähnlich gut ist wie unseres. Auch wir sind sonntags stärker als samstags. Daher ist uns klar, wie viel von unserem Potenzial wir noch entfalten können", so der Franzose.

Beim anstehenden Grand Prix in Bahrain will McLaren daher erste Updates für den MCL33 im Gepäck haben. Die Neuerungen waren schon für Australien eingeplant, doch die Zuverlässigkeitsprobleme bei den Testfahrten forderten zunächst die alleinige Aufmerksamkeit der Ingenieure. Alles andere wurden hinten angestellt, es kaum zu Verzögerungen. "Wir waren auf Barcelona nicht vorbereitet", räumt Boullier ein, "aber ich bin froh, dass wir die Probleme in den Griff bekommen haben."

Eine Stichflamme im Training von Melbourne wurde zwischenzeitlich auch aufgeklärt. Schuld war entflammbares Material in einem Luftschacht, das künftig nicht mehr zum Einsatz kommen wird.


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Wie zu hören ist, sollen die Daten aus dem Windkanal und dem CFD-Supercomputer mit denen von der Strecke korrespondieren. Die neuen Teile würden "einige Zehntelsekunden pro Runde" bringen. Nicht genug, um die Lücke zu Red Bull schon in Bahrain zu schließen. Boullier erbittet sich Zeit bis Mai, um auf dem Niveau der Österreicher anzukommen. "Das erste Rennen in Europa - das ist immer die Standardantwort, wenn es darum geht, seine eigentlichen Ziele zu erreichen", sagt er.

Größte Baustelle bei McLaren ist die Effizienz des Autos - also der Luftwiderstand, den es braucht, um Abtrieb auf Vorder- und Hinterachse zu generieren. Momentan opfern die Briten zu viel Höchstgeschwindigkeit, um in den Kurven schnell zu sein. "Wenn wir alles bringen, was wir in der Pipeline haben, sind wir in Sachen Effizienz aber auf der Höhe der Konkurrenz", verspricht Boullier.

Fernando Alonso

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Ob Alonso und Stoffel Vandoorne deshalb bald Rennen gewinnen, vermag er nicht zu prognostizieren: "Da könnte ich auch behaupten, ich würde dieses Jahr im Lotto gewinnen! Keine Ahnung. Das Problem ist, dass die anderen auch weiterentwickeln." Denn solange nicht alle Teams mit ihren aktuellen Konzepten leistungsmäßig an eine Grenze stoßen, behaupten sich die Platzhirsche - allen voran Mercedes. McLaren hofft auf neue Regeln ab 2021.

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