Williams' Traum-Line-up: Zwei Schwergewichte der Formel 1

Die stellvertretende Teamchefin Claire Williams outet sich als Fan von Juan-Pablo Montoya und Nigel Mansell und träumt heimlich vom ruhigen Familienleben

(Motorsport-Total.com) - Williams geht die Formel-1-Saison 2017 nach einem hektischen Wechsel-Winter mit Felipe Massa und Lance Stroll an. Damit haben sie den vom Sponsor gewünschten Spagat zwischen Oldie und Rookie geschafft. Das Traditionsteam aus Grove setzt gerne auf bekannte Namen, aber auch auf die Nachwuchsförderung. Die stellvertretende Teamchefin Claire Williams outet sich aber nun zusätzlich als Fan des typischen Alphatier-Piloten.

Titel-Bild zur News: Claire Williams

Claire Williams zwischen gefühlvoller Teamführung und dem Macho-Traum Zoom

"Mein Traum-Line-up wären schon immer Juan-Pablo Montoya und Nigel Mansell gewesen", verrät sie im Rahmen des SPOBIS (in Düsseldorf), presented by _wige und scherzt über die Suche nach einem Nachfolger von Valtteri Bottas: "Ich habe darüber nachdacht, sie anzurufen, aber leider würde keiner von beiden mehr in unser Auto passen - sie haben ihre Ernährung ein wenig umgestellt."

Die Powerfrau ist durch ihren Vater, dem Teambesitzer Frank Williams, mit der Formel 1 in deren Macho-Zeiten aufgewachsen. Das hat ihr ein bestimmtes Piloten-Profil eingeimpft. "Es sind echte Helden in unserem Sport", sagt sie. "Man nimmt es manchmal für selbstverständlich, was sie da tun, wie sie ins Auto steigen, das Visier runterklappen und mit diesen Autos tun, was nur sehr wenige Menschen in der Welt hinbekommen würden. Juan Pablo und Nigel haben es mir da besonders angetan. Sie sind solche Fahrer, die einfach da rausfahren und die Runden abliefern, die notwendig sind."

Dass neben ihrer zukunftsorientierten Arbeit im Team auch ein gewisses Traditionsbewusstsein mitschwingt, merkt man der 40-Jährigen bei beinahe jedem Interview an. "Ich bin mir im Klaren, dass ich mich glücklich schätzen kann, diesen Job machen zu können", sagt sie. "Ich liebe, was ich tue. Einer meiner Hauptaufgaben ist es dabei, das Vermächtnis des Williams-Teams zu bewahren und diese familiäre Kultur in die nächste Generation zu tragen."


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Und doch klingt es ein wenig wehmütig, wenn sie über Alternativen zu ihrer Arbeit nachdenkt: "Ich mache mir natürlich nichts vor und weiß, dass ich den Job auch habe, weil mein Vater der Boss ist. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was ich machen würde, wenn ich nicht in der Formel 1 wäre. Man wird dort sehr schnell davon abhängig und es fällt einem schwer, sich eine andere Welt vorzustellen. Vielleicht wäre ich in die Politik gegangen, wäre mehr Zuhause und hätte Kinder und eine Familie."