In der Reihe der verbotenen Formel-1-Innovationen schauen wir diesmal auf die Auspuff-Lösungen, die um 2012 für mehr Abtrieb sorgen sollten
McLaren baut 2012 eine Lösung, mit der man die Abgase für den Coanda-Effekt nutzen will. Der Luftstrom aus dem Motor zieht dabei benachbarte Luft an und ändert so die Richtung des Luftstroms aus dem Auspuff - ähnlich wie beim angeblasenen Diffusor 2011.
Die Version des Sauber hat ein Problem: Die Abgase vermischen sich mit dem normalen Fluss für die "Coke-Bottle-Region" und vermindern den Effekt von beidem. Red Bulls Adrian Newey ist weder von der McLaren- noch von der Sauber-Lösung angetan. Er will das Beste aus beiden und erschafft eine komplexe Version mit einem Tunnel.
Red Bull ist so überzeugt, etwas Besonderes zu haben, dass man bei den Testfahrten vor der Saison eine harmlose Variante fährt, damit die Gegner die Lösung nicht so schnell kopieren können.
Erst am vorletzten Testtag enthüllt man seine Crossover-Rampen, hat damit aber Probleme. Denn am Luftstrom treten Instabilitäten auf, die das Auto inkonstant beim Einlenken machen. Doch man wähnt sich auf dem richtigen Weg und beginnt eine wahre Entwicklungsschlacht.
Die Regeländerungen für 2012 haben nicht nur Einfluss auf die Position des Auspuffs, sondern auch des Bodyworks. Viele dieser Coanda-Lösungen im Feld setzen damals auf eine Rinnenform. Da das vom Reglement begrenzt wird, entscheiden sich viele für eine einfache Briefkastenform. Red Bull experimentiert hingegen mit einigen Varianten.
Für China geht Sebastian Vettel sogar auf eine Spec der Testfahrten zurück, um die Probleme zu finden und in den Griff zu bekommen.
Mark Webbers Sieg in Monaco wird heiß diskutiert: Die Gegnerteams sind mit dem Design des Unterbodens vor den Hinterreifen nicht einverstanden. Laut Reglement dürfen keine voll eingeschlossenen Löcher im Unterboden sein, doch Red Bull hat genau das gemacht. Bis dahin umgeht ein Schlitz in der Seite das Reglement.
Auch der Eingang des Tunnels wird verändert und soll den Lufteinstrom glätten. Dadurch müssen auch die Seitenkästen völlig neu designt und das Endstück des Auspuffs überarbeitet werden. Zudem wird der Tunnel verlängert und die Form des Einlasses vergrößert. Eine vertikale Strebe teilt ihn zudem.
Für China geht Sebastian Vettel sogar auf eine Spec der Testfahrten zurück, um die Probleme zu finden und in den Griff zu bekommen.
Mittlerweile hat man herausgefunden, dass die Auspuffgase auch einen nachteiligen Effekt haben. Um die Entstehung von schädlichen Wirbeln zu verhindern, arbeitet man an der Benutzung einer Helmholtz-Resonanzkammer. Red Bull tüftelt 2012 enorm an seiner Lösung, aber auch andere ruhen sich nicht auf ihren Lorbeeren aus.
Sauber kann nicht zu jedem Rennen neue Teile mitbringen und flirtet kurz mit der Crossover-Lösung, bevor man merkt, wie viel Arbeit notwendig ist, damit es funktioniert. Stattdessen wechselt man auf eine Coanda-Lösung im McLaren-Stil.
Ferrari bleibt in der Hinsicht Außenseiter und modifiziert seine "Acer"-Lösung auf Ad-hoc-Basis. Dabei arbeitet man den besten Weg aus, um die Coanda-Lösung zu maximieren.
In der Reihe der verbotenen Formel-1-Innovationen schauen wir diesmal auf die Auspuff-Lösungen, die um 2012 für mehr Abtrieb sorgen sollten