Niki Lauda, Michael Schumacher und nun Fernando Alonso: Diese Weltmeister machten einen Rücktritt vom Rücktritt und kehrten in die Formel 1 zurück
Niki Laudas erster Rücktritt ist ein Paukenschlag. 1979 wirft der zweimalige Weltmeister mitten während des Rennwochenendes in Kanada die Brocken hin. "Warum soll ich wie ein Trottel mit den anderen im Kreis fahren?", so seine Begründung gegenüber Brabham-Teamchef Bernie Ecclestone.
Drei Jahre später erfolgt ein Sinneswandel. Auch weil er Geld für seine Fluglinie braucht, kehrt Lauda mit McLaren in die Formel 1 zurück. Gleich im dritten Rennen nach seinem Comeback gewinnt er in Long Beach, 1984 krönt Lauda seine Karriere mit dem dritten WM-Titel - und hängt Ende 1985 den Formel-1-Helm endgültig an den Nagel.
Nach dem Gewinn des WM-Titels im Jahr 1980 gibt Alan Jones Ende des folgenden Jahres seinen Rücktritt aus der Formel 1 bekannt. Der Australier verabschiedet sich standesgemäß: Mit einem Sieg bei seinem letzten Rennen, dem berüchtigten Grand Prix auf dem Parkplatz des Caesars-Palace-Hotels in Las Vegas.
Doch schon 1983 kehrt Jones zurück und fährt in Long Beach für Arrows. Sein Comeback-Rennen muss er aufgrund von Erschöpfung vorzeitig aufgeben. Danach folgt eine weitere Formel-1-Pause, ehe Jones 1985 und 1986 in Cockpit zurückkehrt. Mit dem US-Team Haas kann Jones aber nicht mehr an alte Erfolge anknüpfen.
Das Auto fahre sich wie ein Lastwagen: Diese Kritik von Alain Prost nach dem Japan-Grand-Prix 1991 ist für Ferrari zu viel. Die Italiener setzen den zu diesem Zeitpunkt dreimaligen Champion vor die Türe. Prost macht aus den Not eine Tugend, legt 1992 ein Jahr Pause ein und arbeitet an seiner Rückkehr.
Die erfolgt 1993 am Steuer des überlegenen Williams, mit dem sich Prost souverän WM-Titel Nummer vier sichert. Nach 51 Grand-Prix-Siegen tritt der "Professor" dann endgültig zurück, taucht aber später als Chef seines eigenen Rennteams wieder im Fahrerlager der Formel 1 auf.
1992 ist Nigel Mansell nach vielen vergeblichen Anläufen endlich am Ziel angekommen. Mit Williams gewinnt "The Red 5" endlich den WM-Titel - und hakt damit das Kapitel Formel 1 zunächst ab. Mansell wechselt in die USA und gewinnt 1993 die CART-Meisterschaft.
Ein Jahr darauf kehrt Mansell unter tragischen Umständen in die Formel 1 zurück. Nach dem Unfalltod von Ayrton Senna fährt er vier Rennen für Williams. Beim Saisonfinale in Adelaide feiert der Brite im Alter von 41 Jahren seinen 31. Grand-Prix-Sieg.
1995 will es Mansell dann noch einmal wissen und unterschreibt bei McLaren. Dort endet seine große Karriere unrühmlich. Zu Saisonbeginn kann Mansell nicht fahren, weil er nicht in das Cockpit passt. Nach dem Umbau das Autos und zwei enttäuschenden Rennen in Imola und Barcelona beendet Mansell das Kapitel Formel 1.
Sieben WM-Titel, 91 Grand-Prix-Siege: Mit dieser beeindruckenden Bilanz tritt Michael Schumacher Ende 2006 aus der Formel 1 zurück - auch um seinem Freund Felipe Massa das Cockpit bei Ferrari zu sichern. Ein angedachtes Comeback 2009 als Ersatz für Massa nach dessen Unfall in Ungarn scheitert, weil Schumacher am Nacken verletzt ist.
Doch "Schumi" hat wieder Blut geleckt. Am 23. Dezember 2009 dann die Sensation: Schumacher kehrt 2010 als Fahrer für das neue Werksteam von Mercedes zurück. Sportlich wird das Comeback allerdings kein Erfolg. Nur einmal in den drei Jahren (Valencia 2012) fährt Schumacher auf das Podium, ehe er Ende des Jahres endgültig zurücktritt.
Ende 2009 ist Kimi Räikkönen die Lust auf die Formel 1 vergangen. Obwohl er bei Ferrari noch einen Vertrag für 2010 hat, verlässt der Weltmeister von 2007 die Formel 1 und wechselt in die Rallye-WM, wo er allerdings mehr durch Abflüge als durch sportliche Highlights auffällt.
2012 kehrt der "Iceman" in die Formel 1 zurück - und zeigt bei Lotus, dass er nichts verlernt hat. Er siegt in Abu Dhabi, 2013 folgt ein weiterer Sieg beim Saisonauftakt in Melbourne. Ein Jahr darauf holt Ferrari Räikkönen ins Team zurück, für die er nach 5 Jahren ohne Sieg 2018 in Austin seinen 21. Grand Prix gewinnt.
Nach vier frustrierenden Saisons bei McLaren, in denen sich Fernando Alonso ebenso wie zuvor bei Ferrari seinen Traum von WM-Titel Nummer 3 nicht erfüllen kann, beendet der Spanier seine lange Karriere in der Formel 1 - vorläufig wie er betont.
Und das nicht zu unrecht, denn schon Mitte 2020 verkündet Alonso sein Comeback. Ab 2021 fährt er zunächst zwei Jahre für Alpine, kommt dabei aber nicht über einen Podestplatz in Katar hinaus. 2023 wechselt er im hohen Rennfahreralter noch einmal den Arbeitgeber und heuert als Nachfolger von Sebastian Vettel bei Aston Martin an.
Niki Lauda, Michael Schumacher und nun Fernando Alonso: Diese Weltmeister machten einen Rücktritt vom Rücktritt und kehrten in die Formel 1 zurück