Mercedes hat 2020 mit dem siebten WM-Titel einen neuen Rekord aufgestellt: Wir schauen uns an, welche Teams die längsten WM-Serien hingelegt haben
Mercedes - 8 Titel (2014-2021): Alles beginnt mit Einführung der neuen Turboära. Mercedes ist von Beginn an dominant und kann seitdem von keinem Rennstall verdrängt werden. Ferrari und Red Bull sind zeitweise nah dran, häufig sind die Silberpfeile aber einfach drückend überlegen.
Allen voran Lewis Hamilton drückt der Formel 1 mit sechs Titeln in diesem Zeitraum seinen Stempel auf. Lediglich Nico Rosberg (2016) und Max Verstappen (2021) können den Briten schlagen. Letzterer holt dabei den ersten Nicht-Mercedes-Titel seit 2013! Ein Jahr später wird Red Bull auch Konstrukteurs-Weltmeister - und beendet so die Serie.
Ferrari - 6 Titel (1999-2004): Vor Mercedes gilt die Ära von Michael Schumacher als die bislang dominanteste. Der Deutsche holt bislang als einziger Fahrer fünf WM-Titel in Folge und ist das Gesicht der frühen 2000er, als die Scuderia auch dank Jean Todt und Ross Brawn alles in Grund und Boden fährt.
1999 holt Ferrari zwar den Teamtitel, scheitert aber erneut knapp an der ersten Fahrer-WM seit 20 Jahren. Das holt Schumacher 2000 emotional nach und legt damit den Startschuss für eine echte Erfolgsära. Erst 2005 kann sie von Renault und Fernando Alonso gestoppt werden.
McLaren - 4 Titel (1988-1991): Die Saison 1988 ist legendär. Ayrton Senna und Alain Prost schaffen beinahe das Kunststück, alle Rennen einer Saison zu gewinnen - wäre da nicht Monza dazwischengekommen. Beide teilen sich in den beiden gemeinsamen Jahren je einen Titel.
Vor allem Senna wird für McLaren zum gefeierten Helden. Nachdem Prost zu Ferrari flieht, wird der Brasilianer zwei weitere Male mit McLaren Weltmeister und feiert mit dem Team vier Konstrukteurstitel in Folge, bevor Williams für 1992 ein technisch deutlich überlegenes Auto baut.
Red Bull - 4 Titel (2010-2013): Völlig unerwartet fährt Sebastian Vettel 2010 in Abu Dhabi zum ersten WM-Titel und führt die Wertung nur nach dem Saisonfinale an. Doch Red Bull hat sich von einer Partytruppe zu einem Spitzenteam gemausert, das die kommenden Jahre dominieren wird.
2011 und 2013 ist Vettel der Dominator der Königsklasse und scheint mit dem Auto von Adrian Newey nicht zu stoppen zu sein. Der Höhepunkt: Der Deutsche gewinnt 2013 die letzten neun Saisonrennen in Folge. Es sind die letzten vor Beginn der Turboära und der Mercedes-Dominanz.
Ferrari - 3 Titel (1975-1977): In den Anfangsjahren der Formel 1 gibt es keine jahrelange Dominanz. Mitte der 70er-Jahre ist Ferrari das erste Team, das drei WM-Titel in Folge gewinnen kann. Niki Lauda führt die Scuderia nach mehr als zehn Jahren wieder an die Spitze.
Der Österreicher wird 1975 und 1977 Weltmeister und verliert den Titel 1976 nur um einen Punkt gegen James Hunt - und das trotz seines Horrorunfalls auf dem Nürburgring, der ihm fast das Leben kostet. Ferraris Fünferpack (weiterer Titel 1979) verhindert 1978 Lotus.
Williams - 3 Titel (1992-1994): Williams kann Anfang der 1990er-Jahre die Dominanz von McLaren brechen und selbst eine kleine Ära einläuten. Die Autos aus der Feder von Adrian Newey sind ihrer Zeit weit voraus (Stichwort aktives Fahrwerk) und ermöglichen Nigel Mansell und Alain Prost Titel.
1994 soll es noch einmal aufwärts gehen: Williams verpflichtet Superstar Ayrton Senna, doch bereits beim dritten Rennen verunglückt der Brasilianer tödlich. Während Schumacher Weltmeister wird, liegt Williams trotzdem bei den Teams vorne. Bis 1997 holt der Rennstall fünf Teamtitel in sechs Jahren.
Mercedes hat 2020 mit dem siebten WM-Titel einen neuen Rekord aufgestellt: Wir schauen uns an, welche Teams die längsten WM-Serien hingelegt haben