Valtteri Bottas bekommt als Sieger eine 1, doch ein Mittelfeld-Pilot ist für die Redaktion noch besser - Robert Kubica hängt hingegen wieder einmal ganz am Ende
Robert Kubica (5): Der Pole und Williams - das passt nicht mehr. Der Unfall nach dem Streit um den Frontflügel, der notwendige Chassis-Wechsel und ein hoffnungsloses Rennen, bei dem er als einziger Fahrer zweimal überrundet wird. Kubica zählt schon die Sessions bis zu seinem Abgang.
Kevin Magnussen (5): Der Crash im Qualifying hat sein ganzes Rennen beeinflusst. Zudem war Magnussen das ganze Wochenende über langsamer als Romain Grosjean, den jeder schon aus der Formel 1 geschrieben hat. Nach dem Hoch von Sotschi war das ein echt mauer Grand Prix von ihm.
Charles Leclerc (4): Die Kollision mit Verstappen war seine Schuld, und mit dem kaputten Auto so lange noch draußen zu bleiben unvernünftig. Am Ende biss er sich die Zähne an einem McLaren aus. Seine starken Überholmanöver retten dem Shootingstar der zweiten Saisonhälfte noch die 4. Vor allem das gegen Räikkönen in 130R war sehenswert.
Antonio Giovinazzi (4): Mittlerweile schlägt er seinen erfahrenen Teamkollegen immer regelmäßiger, wodurch seine Chancen auf das Cockpit für 2020 steigen. So auch im Qualifying von Suzuka. Leider ist Alfa Romeo im Rennen derzeit so bieder wie die Lackierung.
Kimi Räikkönen (4): Das einzige, was vom "Iceman" in Suzuka bleibt, ist das Überholmanöver von Leclerc in der 130R. Ansonsten rollt der Finne einfach nur mit und lässt sich von Giovinazzi schlagen. Schade. Weil er im Rennen besser war als der Italiener, reihen wir ihn aber vor ihm ein - mit gleicher Note.
Romain Grosjean (4): Am Qualifying gibt es wieder einmal nichts zu kritisieren, doch im Rennen bricht der Franzose mit Haas regelmäßig ein. Unverständlich wie er nach dem Start auf Augenhöhe mit Teamkollege Magnussen sein kann, wenn der ganz hinten losfährt.
Daniil Kwjat (3): Das ganze Wochenende im Schatten von Pierre Gasly, doch im Ziel war der Abstand gar nicht so groß, wie es den Anschein hatte. Ein besseres Qualifying (P14) hätte dem Russen ein besseres Ergebnis im Rennen beschert.
Lance Stroll (3): An seiner Qualifying-Schwäche scheint er gearbeitet zu haben. Das ist gut. Schlecht ist, dass der Teamkollege im Rennen trotz Q1-Aus vorbeigekommen ist. Dass das Rennen eine Runde zu früh abgewunken wurde, hat ihm ein Top-10-Ergebnis geklaut.
George Russell (3): Unmöglich, den Briten in irgendeiner Form zu bewerten. Robert Kubica ist absolut kein Maßstab. Vielleicht holt er ja mehr aus dem Schrott-Williams raus, als drin ist. Da wir das nicht seriös beantworten können, müssen wir ihn mit einer 3 vertrösten. Hoffentlich bringt 2020 bessere Erkenntnisse.
Nico Hülkenberg (3): Dass er im Rennen Teamkollege Ricciardo vorbeilassen muss, weil er nicht an seinen Vordermännern vorbeikommt, spricht nicht für "Hülk". Dass es dieser dann auch noch schafft, noch weniger. Weil der Deutsche zu dem Zeitpunkt aber die schlechteren Reifen hatte, lassen wir Gnade walten.
Sergio Perez (3): Wäre das Rennen wirklich eine Runde kürzer gewesen, hätten wir ihm trotz versemmelter Qualifikation eine 2 gegeben. Denn das war Spitze. Die Kollision mit Gasly bringt ihm aber einen Abzug. Im echten Rennen hat er Glück, dass die letzte Runde nicht zählt. In unseren Noten tut sie es aber.
Max Verstappen (3): Sein Wochenende können wir nur bis zum Start bewerten, danach war sein Auto zu stark beschädigt. An der Kollision mit Leclerc trägt er nicht die Schuld. Doch für eine bessere Note hätte er Alexander Albon im Griff haben müssen - hatte er aber nicht!
Alexander Albon (3): Endlich im Qualifying auf Augenhöhe mit Verstappen - und das auf die Tausendstel genau. Das bringt ihm dem Cockpit für 2020 näher. Im Rennen hing er dann für unseren Geschmack zu lange hinter Sainz - und das Manöver gegen Norris war rücksichtslos und wäre ohne dessen Zutun schiefgegangen.
Pierre Gasly (2): Japan liegt ihm einfach, das hat er schon 2018 bewiesen. Im Qualifying starker Neunter, im Rennen starker Achter. Die Kollision mit Perez war unnötig, doch seinen Platz hätte er auch ohne den Systemfehler im Ziel behalten. Bei Toro Rosso fährt er befreiter als bei Red Bull.
Lando Norris (2): McLaren ist derzeit die stärkste Kraft im Mittelfeld, das hilft dem Rookie. Nach einem starken Start war er schon auf Augenhöhe mit Lewis Hamilton, wurde aber von der Kollision vor ihm behindert. Trümmer von Leclerc sorgten dann dafür, dass er im Rennen nichts ausrichten kann. Da war viel drin!
Daniel Ricciardo (2): Für das Rennen gibt es eine glatte 1. Dass der Australier einer der besten Überholer ist, hat er schon mehrfach bewiesen. Das hat er auch in Suzuka gezeigt. Das ist aber einem äußerst schwachen Qualifying geschuldet. Für das Q1-Aus gibt es Abzug - auch wenn es Probleme mit der Hinterachse gab.
Lewis Hamilton (2): Wieder einmal den Jammerer am Funk gespielt und das Team kritisiert - unnötig! Vor allem da er immer wieder Hilfe einfordert. Fahrerisch können wir ihm wenig ankreiden. Dass die Einstoppstrategie fehlschlägt, liegt nicht in seiner Verantwortung. Trotzdem wieder die nötigen Punkte geholt, um bald Titel 6 zu feiern.
Sebastian Vettel (2): Eigentlich ein starkes Wochenende: Das Qualifying war sensationell, und wie er Hamilton aufgehalten hat auch. So wollen wir ihn sehen! Der Start hat ihm die 1 natürlich versaut. Und wenn das System einen Frühstart gemeldet hätte, wäre die Note natürlich noch schlechter.
Valtteri Bottas (1): Hamilton im Qualifying geschlagen, einen sensationellen Blitzstart hingelegt und die Führung souverän ins Ziel gebracht. Mehr gibt es nicht zu sagen. Als Lohn gibt es den Sieg, den Titel bei den Konstrukteuren und bei unseren Noten eine klare 1. P.S.: Wer den Dreher im Training anmerkt: geschenkt.
Carlos Sainz (1): Der Spanier ist aber unser Mann des Rennens! Mehr als nur "Best of the Rest": Sainz fährt ein starkes Qualifying, lässt Albon lange verhungern und zwingt sogar den Ferrari von Leclerc im direkten Duell in die Knie. Mehr geht nun wirklich nicht!
Valtteri Bottas bekommt als Sieger eine 1, doch ein Mittelfeld-Pilot ist für die Redaktion noch besser - Robert Kubica hängt hingegen wieder einmal ganz am Ende