Max Verstappen verdient sich trotz Dreher eine 1, während Teamkollege Pierre Gasly abgestraft wird - Wegen der Bedingungen gilt aber meist: Gnade vor Recht
Pierre Gasly (5): Während der Teamkollege gewann, krebste er im Hinterfeld rum und fuhr sogar auf Albon auf. Das ist nicht mit den Bedingungen zu entschuldigen - genauso wenig wie der Unfall am Freitag. Gäbe es probaten Ersatz, wäre er schon längst weg.
Valtteri Bottas (4): Die Chance auf Hamilton aufzuholen weggeworfen, dazu gegen den fiebrigen Teamkollegen deutlich das Nachsehen gehabt und nicht einmal an Stroll vorbeigekommen. Tendenz geht fast schon zur 5. So empfiehlt man sich definitiv nicht für einen neuen Mercedes-Vertrag.
Lewis Hamilton (4): Der WM-Leader machte es jedoch nicht besser. Er hatte das Glück, dass er beim Dreher in Kurve 1 weiterfahren konnte. Sein Ausritt in der vorletzten Kurve war auch anderen passiert, brachte sein Team aber arg in Bedrängnis. Man kann ihm zugutehalten, dass er körperlich nicht bei Kräften war.
Charles Leclerc (4): Freitag und Samstag eigentlich der schnellste Mann, dann kam der Defekt. Im Rennen gut auf Kurs, bis zum entscheidenden Fehler. Der ist ihm aber vorher schon ein paar Mal an der Stelle passiert. Scheint schnell, aber noch etwas übermütig unterwegs zu sein.
Nico Hülkenberg (4): Wieder einmal hat sich gezeigt, warum er noch nie auf dem Podest stand. Die Leistung bis zum Unfall war stark, doch dass er auf dem Dragster-Strip zu früh wieder Gas gegeben hat, hat ihn das Rennen gekostet. So bleibt er der ewig Podestlose.
Sergio Perez (4): Das erste Opfer der Bedingungen. Schon nach eineinhalb Runden dreht er sich in die Mauer. Er schiebt es auf Aquaplaning, was passieren kann, dennoch hätte er gute Punkte für Racing Point holen können, wenn nicht sogar müssen.
Kevin Magnussen (4): Er lernt es scheinbar nie! Der Däne ist für uns schuld an der erneuten Kollision mit Grosjean und dürfte sich von Günther Steiner eine mächtige Kopfwäsche abgeholt haben. Sein Rennen mit der neuen Spec war durchwachsen, er hatte aber auch Pech mit der falschen Strategie zu Beginn, als er auf alten Inters verhungerte.
Daniel Ricciardo (4): Blasse Vorstellung des Renault-Piloten. Hatte im Qualifying Pech, dass er bei 0,033 Sekunden zwischen P8 und P13 am falschen Ende lag. Im Rennen ging es aber nicht nach vorne, bis sein Fahrzeug spektakulär den Geist aufgab.
Lando Norris (4): Sein Q1-Aus war eine Mischung aus eigener fehlender Leistung und einem Batterieproblem. Stark, dass er die Schuld dafür auf sich nimmt. Nach Motorenwechsel kam er im Rennen jedoch auch nicht weit.
Lance Stroll (3): P4 ist toll, aber auch megaglücklich. Denn bis zur goldenen Entscheidung seines Teams war das Rennen für ihn ein Debakel. Vier fünf fünf Stopps sollen laut ihm falsch gewesen sein, dazu mehrere Dreher und eine Position hinter Williams. Das Safety-Car brachte ihn erst wieder heran und ihm so die Möglichkeit für den Coup.
Romain Grosjean (3): Ob die Melbourne-Spec ein Vor- oder Nachteil ist, ist schwierig zu bewerten. Im qualifying war er stark, hatte dann Pech mit einer "unsafe Release" von Leclerc und fiel zurück. Der Haas ist im Rennen weiter ein Grauen und Platz sieben damit wohl das Maximum - auch weil er das Auto auf der Strecke hielt.
George Russell (3): Eigentlich der schnellere der beiden Williams-Piloten. Der Brite hätte den überraschenden Punkt holen müssen, doch ein Fehler in Kurve 2 brachte Teamkollege Kubica vorbei. Läuft alles halbwegs normal, hat er das Teamduell 2019 damit schon verloren.
Robert Kubica (3): Der Routinier ist da, wenn es drauf ankommt! Zwar war Williams ziemlich konservativ unterwegs und wollte kein Risiko eingehen, doch das hat sich bezahlt gemacht. Der Pole behielt die Übersicht und kann sich über den ersten Punkt seit fast neun Jahren freuen.
Antonio Giovinazzi (3): Die Alfa Romeos hielten sich größtenteils aus den Scharmützeln raus und hätten ohne die Zeitstrafe ein gutes Ergebnis erzielen können. Bei Giovinazzi hat uns gewundert, wieso er nach einem Ausritt von Räikkönen auffallend abgebremst hat, statt ihn einfach zu überholen. Den Nummer-2-Status muss er langsam ablegen.
Kimi Räikkönen (3): Ein Ausritt in der berüchtigten vorletzten Kurve kostete ihn eine Menge Positionen, ansonsten spulte der "Iceman" sein Programm in Hockenheim souverän runter und wäre mit Platz sieben belohnt worden.
Alexander Albon (3): Lag plötzlich auf P4, wollte dann aber nicht mit Hamilton kämpfen, als sich die Chance bot - und prompt wurde er überholt und nach hinten gereicht. Für den ersten Auftritt im Regen war das dennoch mehr als ordentlich. Das gilt für alle Rookies.
Carlos Sainz (3): Platz fünf hört sich eigentlich nach einem starken Ergebnis an, doch sein Rennen hätte in der Zielkurve nach einem Dreher auch ganz schnell vorbei sein können. Glück gehabt! Die zweite Chance hat der Spanier dann allerdings gut genutzt.
Sebastian Vettel (2): Dass er von ganz hinten starten musste, dafür konnte er gar nichts. Doch eigentlich war sein Rennen blass und Vettel kam nicht so nach vorne wie erwartet. Andere würden sagen: Gepusht, wann er pushen musste, und im Schlusssprint routiniert überholt. Im Zweifel für den Angeklagten!
Daniil Kwjat (2): Vater geworden, Podest geholt - was will man mehr? Der Russe zeigte eine tolle Vorstellung, hatte jedoch auch mit einigen Entscheidungen Glück und war selbst auch nicht von Fehlern verschont. Als es drauf ankam, brannte er jedoch die schnellsten Runden in den Asphalt.
Max Verstappen (1): Wer den Start verhaut und sich dreht, der kann eigentlich keine 1 bekommen, oder? Kann er doch! Auf der nasseren Seite kamen alle schlechter weg, und für den Dreher auf kalten, härteren Reifen nehmen wir ihn in Schutz - da hätte Red Bull mitdenken müssen. Am Sieg gab es letzten Endes keine Zweifel - bei uns auch nicht.
Max Verstappen verdient sich trotz Dreher eine 1, während Teamkollege Pierre Gasly abgestraft wird - Wegen der Bedingungen gilt aber meist: Gnade vor Recht